Eine zucker- und fettreiche Ernährungsweise führt offensichtlich dazu, die Aggressivität von Lungenkrebs deutlich zu verstärken. Vor allem hochfruktosehaltiger Maissirup, ein billiger Zuckerersatzstoff, scheint hierbei eine Rolle zu spielen. Einer neuen Studie zufolge sorgen insbesondere hohe Glykogenwerte für diese gefährliche Entwicklung, die das Tumorwachstum massivst vorantreibt.
Eine neue Studie der Universität Kentucky hat alarmierende Erkenntnisse über die Rolle von Zucker und insbesondere von hochfruktosehaltigem Maissirup in der Entwicklung von Lungenkrebs veröffentlicht. Diese Forschung, die kürzlich unter dem Titel “Glycogen drives tumour initiation and progression in lung adenocarcinoma” in der Fachzeitschrift Nature Metabolism veröffentlicht wurde, zeigt, dass eine zuckerreiche Ernährung nicht nur das Risiko für verschiedene Krankheiten erhöht, sondern auch die Aggressivität von Lungenadenokarzinomen, einer besonders aggressiven Form von Lungenkrebs, verstärken kann.
Glykogen als Schlüssel zum Tumorwachstum
Die Forscher identifizierten Glykogen, eine gespeicherte Form von Glukose, als einen entscheidenden Faktor für das Fortschreiten dieser Krebsart. In ihren Experimenten mit Mäusen und menschlichen Probanden fanden sie heraus, dass erhöhte Glykogenwerte mit einer aggressiveren Tumorentwicklung und schlechteren Überlebensraten korreliert sind. Diese Ergebnisse werfen ein neues Licht auf die potenziellen Gefahren einer Ernährung, die reich an Zucker und ungesunden Fetten ist.
Mischdiäten mit Zucker und Fett beschleunigen Tumorbildung
Die Studie umfasste verschiedene Diätmodelle, darunter Wasser als Kontrollgruppe, hochfruktosehaltigen Maissirup, Maisöl und eine Kombination aus beiden. Die Mäuse, die mit der Mischdiät gefüttert wurden, zeigten nach zwei Wochen signifikant höhere Glykogenwerte in ihren Lungen. Diese erhöhten Glykogenwerte waren mit aggressiveren Tumoren verbunden, was die Forscher zu der Schlussfolgerung führte, dass „höheres Glykogen das Tumorwachstum fördert“.
Genetische Experimente bestätigen Glykogen als Risikofaktor
Parallel zu den diätetischen Modellen verwendeten die Wissenschaftler genetische Mäusemodelle, die dazu neigen, Glykogen in den Lungen anzusammeln. Durch das Deaktivieren des Enzyms, das für die Glykogenproduktion verantwortlich ist, konnten sie zeigen, dass die Tumore in diesen Mäusen deutlich kleiner und weniger aggressiv waren. Dies deutet darauf hin, dass eine gezielte Beeinflussung der Glykogenproduktion eine vielversprechende Strategie zur Behandlung von Lungenadenokarzinomen darstellen könnte.
Erhöhte Glykogenwerte auch bei Krebspatienten nachgewiesen
Die Studie umfasste auch eine umfassende Kohorte von 276 Patienten mit Lungenadenokarzinom. Hierbei wurde eine signifikante Glykogenansammlung in den Tumorregionen im Vergleich zu gesundem Gewebe festgestellt. Diese Ergebnisse legen nahe, dass erhöhte Glykogenwerte mit einer aggressiveren Tumorentwicklung und schlechteren Überlebensraten bei Patienten verbunden sind. Die Autoren der Studie betonen, dass diese Erkenntnisse neue Forschungsansätze eröffnen, um die metabolischen Schwächen zu untersuchen, die mit der Ernährung in Verbindung stehen.
Zuckerreiche Ernährung und Krebs: Eine wachsende Gefahr
Die Verbindung zwischen einer zuckerreichen Ernährung und Krebsrisiken ist nicht neu, aber die aktuellen Ergebnisse verstärken die Dringlichkeit, diese Thematik ernst zu nehmen. Lebensmittelwissenschaftler warnen immer wieder davor, dass der regelmäßige Konsum von Lebensmitteln mit hohem glykämischen Index, wie zuckerhaltigen Getränken und verarbeiteten Snacks, nicht nur den Blutzuckerspiegel erhöht, sondern auch zu hormonellen Ungleichgewichten und chronischen Entzündungen führen kann. Diese chronischen Entzündungen sind bekannt dafür, dass sie zur Krebsentwicklung beitragen, indem sie DNA-Schäden verursachen und ein Umfeld schaffen, das Tumorwachstum begünstigt.
Insulin, oxidative Schäden und das Risiko der Zellmutation
Dies liegt offenbar daran, dass die ständige Zufuhr von Insulin oder insulinähnlichen Wachstumsfaktoren durch Zuckeraufnahme ein Milieu schafft, in dem abnormale Zellwachstumsprozesse wahrscheinlicher werden. Das ist ein wesentlicher Aspekt, wie Krebs entstehen kann. Zudem trägt die Zufuhr von Zucker zu oxidativem Stress bei, einem Zustand, in dem schädliche Chemikalien, bekannt als freie Radikale, gesunde Zellen angreifen und Mutationen auslösen, die zu Krebs führen können.
Gesellschaftliche Verantwortung und der Ruf nach Aufklärung
Die Ergebnisse dieser Studie sind nicht nur für die medizinische Gemeinschaft von Bedeutung, sondern auch für die breite Öffentlichkeit. Sie werfen Fragen auf über die Verantwortung der Lebensmittelindustrie und die Notwendigkeit, die Verbraucher über die Gefahren einer zuckerreichen Ernährung aufzuklären. In einer Zeit, in der Übergewicht und damit verbundene Krankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zunehmen, ist es unerlässlich, die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit klar zu kommunizieren.
Mein neues Buch ist da: “Im Zensurwahn – Die Aushöhlung von Freiheit und Demokratie“.