In Bayern haben mutige Einheimische einen Schleuser überwältigt und ihn der Polizei übergeben: Ein Landwirt, sein Sohn und ein Nachbar stoppten den Mann, der 18 syrische Migranten in einem Lieferwagen transportierte. Der Schleuser sitzt nun in Untersuchungshaft. Jedoch: Auch den drei Männern droht für ihren tapferen Einsatz ein juristisches Nachspiel. Zivilcourage ist in Deutschland offenbar unerwünscht.
Am 27. Dezember hatte ein Landwirt in Oberau (Berchtesgaden) den mutmaßlichen Schleuser zunächst auf seinem Gelände gesehen und später beobachtet, wie er mehrere Personen absetzte, die dann wegliefen. Zusammen mit seinem Sohn und einem Nachbarn hinderte er daraufhin den Transporter mit serbischem Kennzeichen am Wegfahren, indem er die Zufahrt mit einem Traktor versperrte und zudem einen Bauzaun als weitere Sperre aufstellte. Der Schleuser versuchte zu fliehen, fuhr dabei über den Bauzaun und blieb schließlich in einem Feld stecken. Die Einheimischen holten ihn aus dem Fahrzeug, überwältigten ihn und hielten ihn bis zum Eintreffen der Polizei fest – Nachbarn hatten den Notruf gewählt. Es wurde auch ein Krankenwagen angefordert, da der Serbe eine Verletzung im Gesicht hatte.
Die unerlaubt Eingereisten konnten mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften mithilfe eines Polizeihubschraubers und einer Drohne aufgegriffen und festgenommen werden, es handelte sich um 18 Migranten aus Syrien. Fast zeitgleich hatte ein weiterer Schleuser ganz in der Nähe, in Unterau, eine Gruppe von rund 20 ausländischen Personen – lauter junge Männer, vermutlich ebenfalls aus Syrien – abgesetzt. Auch diese illegal Eingereisten konnten aufgegriffen werden.
Gegen den serbischen Schleuser wurde Haftbefehl erlassen, er sitzt in Untersuchungshaft. Aber auch das mutige Trio muss ein juristisches Nachspiel fürchten. Die Staatsanwaltschaft Traunstein prüfe nun, ob die Festnahme durch Privatpersonen verhältnismäßig abgelaufen sei, wie die „Bild“ berichtet. Die drei mutigen Anwohner seien von der Polizei erneut zu dem Vorfall vernommen worden, denn der Schleuser habe angegeben, die Männer hätten ihn geschlagen.
Der Landwirt ist bestürzt, er bekräftigt: „Wir haben doch nur unsere Pflicht als Bürger getan. Der Mann hätte sein kriminelles Handeln bestimmt weitergeführt, wenn wir ihn nicht gestoppt hätten“. Und er stellt klar: „Wir haben den Mann nicht geschlagen. Vielleicht hat er seine Verletzungen ja erlitten, als er über den Bauzaun gebrettert ist“.
Täter-Opfer-Umkehr ist in diesem Land heutzutage nichts Neues. Im besten Deutschland aller Zeiten lebt es sich am besten völlig passiv, meinungslos und desinteressiert, eben wie die bekannten drei Affen: Nichts sehen, nichts hören und nichts sagen. Bleibt zu hoffen, dass ihre Zivilcourage für die drei Männer keine negativen Auswirkungen haben wird.