Zentralbanken setzen verstärkt auf Gold statt US-Dollar

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Weltweit setzen die Zentralbanken neben Gold vor allem auf den US-Dollar, aber auch andere stärkere Handelswährungen für deren Währungsreserven. Doch für den Greenback wird es langsam ungemütlich. Das hat mehrere Ursachen. Wie lange kann sich das ganze System noch über Wasser halten?

Aktuellen Berichten zufolge wollen mehrere Zentralbanken ihre Goldreserven in Zukunft weiter aufstocken. Gleichzeitig erwarten viele der obersten Währungshüter, dass die Rolle des US-Dollars bei den Währungsreserven abnehmen wird. Nicht nur bei den Staaten des „Globalen Südens“, sondern auch die entwickelten Nationen scheinen langsam aber sicher das Vertrauen in den Greenback zu verlieren.

Die Ursachen dafür sind vielfältig. Wie Report24 bereits berichtete, endete das Abkommen zwischen Saudi-Arabien und den Vereinigten Staaten über den „Petrodollar“ mit dem 9. Juni, was eine Verbreiterung des Öl- und Gashandels auf andere Währungen wie den Euro, das Britische Pfund oder den Chinesischen Yuan ermöglicht. Eine solche Diversifizierung wird die Dollar-Nachfrage über kurz oder lang negativ beeinflussen.

Einen weiteren wichtigen Punkt stellen die westlichen Finanzsanktionen gegen Russland wegen des Einmarsches in die Ukraine dar. Der SWIFT-Ausschluss Russlands war eine „finanzielle Atombombe“, der viele Länder des „Globalen Südens“ zum Umdenken brachte. Angesichts dessen, dass die BRICS-Gemeinschaft bereits an einer neuen supranationalen Handelswährung arbeitet, könnte dies die Nachfrage nach US-Dollars ebenfalls weiter negativ beeinflussen.

Doch ebenfalls nicht vergessen sollte man die aktuellen Schuldenexzesse der Vereinigten Staaten. Der US-amerikanische Schuldenberg wächst mit unvorstellbarer Geschwindigkeit an. Doch wenn die US-Regierung ihre Staatsanleihen nicht mehr in ausreichender Menge ins Ausland verkaufen kann, wird es kritisch. Kauft die Fed die Bonds auf, treibt das die Inflation in die Höhe und das Vertrauen in den Greenback erodiert auch in den Partnerländern.

Man darf nicht vergessen, dass die Schuldenexzesse der letzten Jahre nur deshalb tragbar waren, weil das Zinsniveau niedrig lag. Doch das hat sich mittlerweile geändert. Die Refinanzierung von alten Schuldtiteln durch neue belastet den US-Bundeshaushalt noch stärker. Und da sind die Schulden der einzelnen Bundesstaaten und der Kommunen noch gar nicht einmal inkludiert.

Wie lange dieses Spiel noch funktioniert, weiß niemand. Das System hat (noch) einen starken Selbsterhaltungstrieb. Doch ewig wird es so nicht mehr weitergehen – und dann kommt der große Knall. Jene Zentralbanken, die über genügend Goldreserven verfügen, könnten dann unter Umständen davon profitieren, wenn das Fiat-Geldsystem wieder einmal versagt.

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