Die Zensur konservativer und alternativer Medien durch Organisationen wie „NewsGuard“ könnte bald ein Ende finden. Mit dem Sieg Donald Trumps wächst auch der Druck auf die Zensoren, die politisch motiviert die Pressefreiheit untergraben. Bei X macht sich das Ganze schon bemerkbar.
Es ist wie im echten Leben: Erst macht man einen auf moralische Instanz, dann siegt doch der schnöde Mammon. Die großen Werbekunden kehren kleinlaut zu X, dem ehemaligen Twitter, zurück. Ausgerechnet jene Konzerne, die noch vor Monaten mit großem Tamtam ihren Exodus verkündeten, um vermeintlich gegen „Hassrede“ zu protestieren. Comcast, IBM, Disney und Co. – sie alle scharren wieder mit den Hufen auf Elon Musks digitalem Marktplatz. Zugegeben, mit angezogener Handbremse: Läppische 3,3 Millionen Dollar haben sie in den ersten neun Monaten 2024 springen lassen. Ein Trinkgeld verglichen mit den 170 Millionen im Vorjahreszeitraum. Aber immerhin.
Besonders pikant: Während man X wegen angeblichem Antisemitismus boykottierte, tummelten sich auf Facebook und Instagram munter Kinderschänder. Aber das war den selbsternannten Moralaposteln offenbar keine Kampagne wert. Jetzt kommt auch noch die FCC, die amerikanische Medienaufsicht, und nimmt das „Zensur-Kartell“ ins Visier. Commissioner Brendan Carr hat in einem bemerkenswerten Brandbrief die Tech-Giganten Microsoft, Google, Apple und Meta zur Rede gestellt. Der Vorwurf: systematische Unterdrückung konservativer Stimmen – in trauter Zusammenarbeit mit der Biden-Administration.
Besonders interessant wird es bei „NewsGuard“, einer Organisation, die sich als Internet-Wahrheitsministerium aufspielt. Mit ihren zweifelhaften Bewertungen entscheidet sie faktisch über Leben und Tod von Nachrichtenportalen, indem sie Werbekunden lenkt oder vergrault. Ausgerechnet chinesische Staatspropaganda erhielt dabei bessere Noten als amerikanische Publikationen. Auch Report24 wurden aufgrund des Unwesens von NewsGuard, einem Projekt der US-Geheimdienste, die lukrativen und vermeintlich seriösen Werbungen gesperrt.
Die Ironie der Geschichte: Ausgerechnet der angeblich so gefährliche Elon Musk hat jetzt das Ohr des künftigen US-Präsidenten. Und der ist bekannt dafür, Freunde zu belohnen und Feinde abzustrafen. Da überlegt sich so mancher Konzernchef zweimal, ob er weiter den moralischen Zeigefinger hebt. Was lernen wir daraus? Am Ende geht es nie um Moral, sondern ums Geschäft. Oder wie ein altes Sprichwort sagt: „Wenn’s ums Geld geht, hört die Freundschaft auf.“ Auch die Freundschaft mit der selbsternannten Tugendwächter-Industrie.