Der zunehmend beliebte Zuckeraustauschstoff Xylitol kommt laut einer neuen Studie mit gesundheitlichen Nebenwirkungen daher. So wird der Süßstoff mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle in Verbindung gebracht. Vor allem Risikogruppen wie Diabetiker sind davon betroffen – also vor allem jene, für die Xylitol vermarktet wird.
Zu viel Zucker schadet unserer Gesundheit. Das ist allgemein bekannt. Doch auch die Zuckeraustauschstoffe, welche den Zuckerkonsum reduzieren helfen sollen, kommen immer wieder mit gesundheitlichen Nebenwirkungen daher. Aspartam beispielsweise steht bereits seit längerer Zeit immer wieder im Fokus von Negativschlagzeilen, doch auch ein anderer Süßstoff – Xylitol, auch als Birkenzucker bekannt – scheint nicht ganz ohne zu sein.
Denn auch wenn man Süßstoffe sicherlich nicht – wie zwischenzeitlich behauptet – für die Herzinfarkt-Epidemie seit den Covid-Massenimpfungen verantwortlich machen kann, gibt es dennoch bedenkliche wissenschaftliche Erkenntnisse. So zeigt eine neue im European Heart Journal veröffentlichte Studie, welche sich mit den gesundheitlichen Auswirkungen des auch in natürlichen Quellen vorkommenden Süßstoffs beschäftigt, auch negative Auswirkungen auf das Herz und die Gefäße.
Die Autoren erklären in ihrem Papier, dass Xylitol „wahrscheinlich ein erhöhtes Thromboserisiko“ oder Blutgerinnungsrisiken „bei den gleichen gefährdeten Patienten verursachen wird, für die es vermarktet wird und die es schützen soll (z. B. Personen mit Diabetes, Fettleibigkeit, [Herz-Kreislauf-Erkrankungen]).“ Dabei wurden mehr als 3.000 US-amerikanische und europäische Patienten untersucht, von denen viele unter Bluthochdruck, einer Vorgeschichte von Herzerkrankungen oder Diabetes litten.
Die Forscher stellten fest, dass hohe Xylitolwerte mit einem erhöhten Dreijahresrisiko für kardiovaskuläre Ereignisse verbunden waren. Ein Drittel der Patienten mit der höchsten Xylitolkonzentration im Blutplasma war wahrscheinlich einem kardiovaskulären Ereignis, wie einem Herzinfarkt oder Schlaganfall, ausgesetzt. Xylitol reagiert mit Blutplättchen und verursacht deren Verklumpung. Wenn diese Reaktion auftritt, besteht das Risiko einer Thrombose oder Blutgerinnung.
Ein zweiter Teil der Studie bestätigte diese Blutgerinnungsreaktion. Das Forschungsteam fand auch heraus, dass Blutplättchen von Menschen, die mit Xylitol gesüßte Getränke tranken, eher verklumpten als die von Menschen, die mit Glukose gesüßte Getränke konsumierten. Für Menschen mit einem bestehenden höheren entsprechenden Risiko – zum Beispiel Diabetespatienten – stellt dies einen weiteren negativen Faktor dar. Insofern gilt hier besondere Vorsicht.
Wie bei so vielen Inhaltsstoffen gilt auch hier, dass die Dosis das Gift macht. Sofern man es mit dem Konsum von Xylitol-haltigen Nahrungsmitteln und Getränken nicht übertreibt, dürfte das Risiko überschaubar bleiben. Gleichzeitig machen die Wissenschaftler darauf aufmerksam, dass weitere Untersuchungen nötig sind, um eine eindeutige Kausalität zwischen der Aufnahme des Zuckeraustauschstoffs und Herzinfarkten bzw. Schlaganfällen herzustellen.