Eine frische Studie der University of Miami macht das, was die großen Modelltempel der Klimakirche seit Jahren vermeiden: Sie schaut auf echte Daten statt auf Simulationen. Ergebnis der Analyse: Die vielzitierte Aerosol-These als Hauptschuldiger der wachsenden Wärme-Unwucht ist global ein Nullsummenspiel. Was bleibt, sind Wolkenrückkopplungen und natürliche Klimavariabilität als dominante Treiber.
Man stelle sich vor: zwei Jahrzehnte echte Satellitendaten, Reanalysen, Messreihen – und am Ende kein “CO2-Masterregler”, der wie ein mythischer Heizknopf das globale Klima steuert. Genau dazu liefert die University of Miami jetzt eine im Journal Science Advances veröffentlichte Studie mit dem Titel “Negligible contribution from aerosols to recent trends in Earth’s energy imbalance“, die mit Modellwahn bricht und tatsächlich misst. Ergebnis: Die globale Wärme-Unwucht wird nicht von sauberer Luft oder Aerosolpolitik getrieben, sondern von Wolken und natürlicher Klimavariabilität. Das klingt fast so, als hätte die Natur selbst etwas zu sagen – wie unpraktisch für die CO2-Dogmatiker.
Die Forscher zeigen ein Kunststück, das die Modellierer nicht hinbekommen haben: Nord- und Südhalbkugel heben sich bei Aerosoleffekten nahezu auf. Während in Industrieregionen des Nordens weniger Schmutzpartikel in der Luft sind, was lokal die Wolkenreflexion senkt und mehr Sonne durchlässt, feuert der Süden mit Naturaerosolen zurück. Waldbrände in Australien 2019/20 und der Unterwasser-Vulkan Hunga Tonga 2022 pusteten gigantische Mengen Partikel in die Atmosphäre, die die Wolken aufhellten und die Sonnenreflexion steigerten. Am Ende bleibt global ein Netto-Effekt nahe null – was die Aerosol-These als Hauptschuldigen der Wärmebilanz schlicht pulverisiert.
Die Studie macht zudem klar: Die steigende Ungleichheit bei der Energiebilanz kommt vor allem durch weniger reflektiertes Sonnenlicht zustande, nicht durch weniger abstrahlende Wärme. Zwischen 2003 und 2023 nahm der Energieüberschuss um rund 0,5 Watt pro Quadratmeter pro Dekade zu, weil die Erde schlicht mehr Sonne schluckt. Die Rolle der Luftverschmutzung? Ein regionaler Faktor, kein globaler Gamechanger. Die Forscher demontieren damit elegant jene These, die behauptete, die Luftreinhaltepolitik hätte den Planeten versehentlich überhitzt. Wenn man beide Hemisphären betrachtet, bleibt davon nicht mehr viel übrig.
Die Hemisphären-Wippe: Ein Albtraum für CO2-Fanatiker
Zwei unabhängige Messansätze – MODIS-Satelliten-Aerosolindex und MERRA-2-Sulfat-Reanalyse in Bodennähe (925 hPa) – zeigen dasselbe Bild: Rückgang im Norden, Anstieg im Süden. Die globalen Trends sind das Werk natürlicher Extremereignisse und Temperatur-Wolken-Rückkopplungen. Die Forscher weisen zudem darauf hin, dass viele Klimamodelle die südliche Naturaerosol-Wucht unterschätzen, weil sie sich zu sehr auf nordhemisphärische Verschmutzungspolitik fixierten.
Lead-Autor Chanyoung Park, ein Doktorand der Rosenstiel School, spricht von einem “balancing act”, der den Blick auf die echten Treiber lenkt: Wolkenverhalten und natürliche Variabilität. Das ist ein bemerkenswert sachlicher Weg, um zu sagen: “Ihr habt in den Modellen die falschen Stellschrauben gedreht.” Co-Autor Brian Soden wird noch deutlicher – die Aerosole erklären die globale Wärme-Zunahme nicht, sie neutralisieren sich. Was übrig bleibt, sind Wolken, Ozean-Atmosphäre-Dynamiken und jene chaotischen natürlichen Zyklen, die im CO2-Narrativ nur als lästige Restgröße auftauchten. Ein Umstand, den auch schon frühere Studien aufgegriffen haben.
A narrative has been established in the scientific literature over the past 7 yeas that recent warming (since 1980 and particularly since 2000) was caused by a growing Earth's Energy Imbalance (EEI). The latter is defined as a difference between the Absorbed Solar Radiation (ASR)… pic.twitter.com/SVKvFTt85S
— Ned Nikolov, Ph.D. (@NikolovScience) December 28, 2025
Wolken als Klima-Tresor: Die neue Unberechenbarkeit
Die Studie legt nahe, dass die globale Energieimbalance im Kern ein Strahlungsproblem ist – die Erde reflektiert weniger Sonne, weil wärmere Oberflächen die Wolkenstruktur verändern. Das ist der zentrale Mechanismus, den die gängigen Modelle lange glattgebügelt haben. Wolken wirken als variabler Klima-Tresor, der mal mehr, mal weniger Sonnenlicht einlagert oder zurückwirft. Ihre Dynamik ist gekoppelt an Oberflächentemperaturen, Ozeanzyklen und natürliche Aerosolschocks – nicht an die CO2-Konzentration als Solo-Regler. Damit wird das Klima nicht “einfacher”, sondern messbar komplexer.
Dass die südliche Hemisphäre mit Naturaerosolen derart gegensteuert, zeigt vor allem eines: Die globale Bilanz lässt sich nicht aus regionalen Emissionsreinigungs-Diagrammen hochskalieren. Modelle, die nur den Norden betrachten, produzieren zwangsläufig Klima-Fehlzuweisungen. Die Studie ist damit auch eine indirekte Abrechnung mit Modell-Cherry-Picking und politisch gefärbten Kausalannahmen. Park und Soden liefern keine Ideologie, sondern Messlogik: Wenn Effekte sich aufheben, sind sie nicht der Haupttreiber. Und wenn die Strahlungsreflexion der dominante Faktor ist, muss man Wolken messen, nicht die CO2-Werte.
Fazit: Mehr Messung, weniger CO2-Liturgie
Diese Arbeit ist eine wissenschaftliche Ermutigung, weil sie die Klima-Frage wieder vom Kopf auf die Füße stellt: Daten zuerst, Modelle danach – und nicht umgekehrt. Sie zeigt, dass Aerosoltrends global vernachlässigbar sind, weil sie sich hemisphärisch neutralisieren. Sie lenkt den Blick auf die eigentlichen Beschleuniger der Wärme-Unwucht: reflektiertes Sonnenlicht, Wolkenrückkopplungen und natürliche Klimavariabilität. Das CO2 taucht als Hintergrundgröße auf und nicht als alles dominierender Masterregler.
