#WirHabenMitgemacht: Er sammelte Hetz-Zitate gegen Ungeimpfte – nun muss er vor Gericht

Bild: Burdun / freepik

Die Hetze gegen Ungeimpfte blieb bis heute ungeahndet, doch ein User auf X, der 2022 Hass-Zitate von diversen Politikern, Prominenten, Hofberichterstattern und Medizinern in einem Thread auf X unter dem Hashtag #WirHabenMitgemacht sammelte, muss nun vor Gericht. Der Nutzer verweist auf ein Zitat von Kurt Tucholsky, das wahrer nicht sein könnte: In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht.

Wie gut, dass Tucholsky ein Linker war, andernfalls könnte User MicLiberal wohl auch die Nutzung seines Zitats wieder negativ ausgelegt werden: Im Spätsommer 2022 kritisierte das einstige FDP-Mitglied, das inzwischen zur CDU gewechselt ist, mehrere Zitate von Personen an der Öffentlichkeit, die offen gegen Ungeimpfte hetzten. Als Idioten, Deppen und Bekloppte bezeichneten sie sie und empörten sich über ihre persönliche Entscheidung, sich nicht mit unsicheren Gentherapeutika gegen Covid-19 impfen zu lassen. Der Thread erlangte enorme Reichweite: Hashtags wie #IchHabeMitgemacht und #WirHabenMitgemacht trenden bis heute gelegentlich auf X.

Nun sollte man meinen, dass es diese Hetzer wären, die sich über andere erhoben haben, ein Feindbild geschürt haben und eine Personengruppe diskriminiert und ihre konsequente Ausgrenzung und Verfolgung durch totalitäre Maßnahmen gefordert haben, die sich heute verantworten müssten, doch solche Personalien haben in Deutschland scheinbar gut lachen. Stattdessen ist es User MicLiberal, der sich vor Gericht wiederfindet. Die Begründung: Er habe mit dem Thread angeblich eine „Feindesliste“ erstellt. Die Ermittlungen deswegen begannen bereits im Herbst 2022 – Report24 berichtete.

Als Kontext: Solche Listen werden tatsächlich regelmäßig von Linksextremisten kreiert und komischerweise kaum je erfolgreich verfolgt, wenn die „Opfer“ Nicht-Linke sind – so hat die Antifa letztes Jahr im Herbst Privatadressen und Kfz-Kennzeichen von AfD-Politikern veröffentlicht und zu ihrer „Bekämpfung“ (sprich: Anschlägen) aufgerufen. Die Behörden selbst und der Hessische Rundfunk haben daran mitgewirkt, die Adressen zu verbreiten, wie die NZZ anprangerte. Konsequenzen hatte das keine, angeblich hat man die Verantwortlichen auch Monate später nicht ermittelt – als „mehr als anspruchsvoll“ bezeichnete man das Durchleuchten der „komplexen Strukturen“. Im Februar folgte bereits die nächste Veröffentlichung einer Feindesliste speziell für AfD-Politiker aus Südhessen. Die Liste ist bis heute online. Wir erinnern uns: Linksgrüne Politiker wollen die Antifa durch eine höhnisch als Demokratieförderung bezeichnete Gesetzgebung konsequent durch Steuergelder finanzieren.

Öffentliche Zitate in einem Thread gesammelt – „Feindesliste“?

Vor diesem Hintergrund mutet es umso kurioser an, dass eine Sammlung von öffentlichen Zitaten – laut User MicLiberal ein „Thread mit Aussagen, die man nicht vergessen sollte“ – nun als „Feindesliste“ durchgehen soll, wegen der man im besten Deutschland aller Zeiten vor Gericht landet. Wenn beispielsweise ein Udo Lindenberg sich daran stören sollte, dass sein Zitat „Wenn die hirntoten Risikopiloten durch die Aerosole zischen, wird es ganz viele noch erwischen” auf X zu lesen ist, fragt man sich, warum er es überhaupt öffentlich äußerte? Selbiges gilt für all die Politiker, die Ungeimpfte wahrheitswidrig als „Pandemietreiber“ beschimpften. Schämt man sich jetzt für die eigene Hetze?

User MicLiberal schrieb im Posting auf X, wo er über den anstehenden Prozess berichtete:

Schon jetzt kann ich sagen, dass ich mich unabhängig von einer möglichen Verurteilung selbstverständlich nie wieder zu einem Unrecht hier oder anderswo äußern oder eine vermeintliche Diskriminierung kritisieren werde.

Genau das scheint das Ziel zu sein: Deutschland wird zur Gesinnungsdiktatur, in der Kritik besser nicht mehr offen formuliert werden sollte. Auf X erfährt MicLiberal derweil viel Unterstützung und Solidarität. Es wird sich zeigen, wie das Verfahren ausgeht.

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