Die Fahrzeugbau-Firma in Radfeld nahe Wörgl gilt als Vorzeigeunternehmen. Dort werden unter anderem gepanzerte Fahrzeuge gefertigt, mit denen man auf den Straßen für die Durchsetzung von Recht und Ordnung sorgen kann. Doch auch die Unterdrückung der Massen ist damit problemlos möglich. Um den 30. August herum tauchte ein verwackeltes Handyfoto aus dem Betrieb in sozialen Medien auf: Wer nicht geimpft oder genesen ist, dürfe das Betriebsgelände nicht mehr betreten. Nun rudert der Eigentümergeführte Traditionsbetrieb zurück.
Report24 hat bei Bekanntwerden des Schreibens sofort eine Anfrage an die Firma gestellt, ob dieses denn echt wäre. Man verwies uns auf einen Pressetext auf der Homepage, der zurzeit unter dieser Adresse nachlesbar ist.
Das Schreiben selbst wäre authentisch, habe sich aber nur auf eine Unterabteilung des Fahrzeugbaus bezogen und wäre nicht von der Geschäftsführung genehmigt worden – auch wenn dieses durchaus anzunehmen gewesen wäre, schlussendlich steht am Ende „Franz Achleitner, Geschäftsführer“.
Der Text des Schreibens
Wichtig!
Interne Mitteilung
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
wir möchten euch darüber informieren, dass wir mit Beginn der Arbeitswoche 37 nur noch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Zutritt gewähren können, welche bereits von einer Covid-19 Infektion genesen oder geimpft sind.
Dafür bitte wir euch, bis Ende KW 35 eine Bestätigung über eine Genesung bzw. eine Impfung (Grüner Pass) bei Marianne vorzuweisen. (…)
Geschäftsführung dementiert jegliche Diskriminierung Ungeimpfter
Nach einigem Wirbel auf sozialen Medien und wohl auch auf dem Social Media Auftritt der Firma auf Facebook (hier soll es zu großzügige Löschungen gekommen sein), ruderte die Geschäftsführung mit oben erwähnter Erwiderung zurück:
(…) Voreilig, und – wie am Schreiben ersichtlich war – ohne Unterzeichnung durch die Geschäftsführung, wurde sodann dieses „Informationsschreiben“ in der genannten Unterabteilung des Fahrzeugbaus in Radfeld zum Aushang gebracht, welches völlig falsch formuliert war und von der Geschäftsführung derart nie abgesegnet worden wäre. Das Schreiben wurde noch am selben Tag wieder entfernt, war zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits abfotografiert und in Umlauf gebracht worden.
Die Achleitner-Geschäftsführung betont hiermit nachdrücklich, dass es im gesamten Betrieb KEINE IMPFPFLICHT für MitarbeiterInnen oder KundInnen gibt oder geben wird (sofern dies nicht vom Gesetzgeber verordnet werden wird.) (…)
(…) Bei uns hat es nie Diskriminierungen aufgrund von Herkunft, Religion, Geschlecht, geschlechtlicher Neigung usw. gegeben – was unsere MitarbeiterInnen und KundInnen sicherlich aus eigener Wahrnehmung bestätigen können – und es wird daher selbstverständlich auch keine Diskriminierung von MitarbeiterInnen oder KundInnen aufgrund des persönlichen Impfstatus geben.
Friedlicher Widerstand zahlt sich aus
Betroffene äußerten gegenüber Report24, dass es sich wohl doch auszahle, friedlichen Widerstand zu leisten und zu ungerechtfertigt bis widerrechtlich empfundene Schikanen einfach einmal „Nein“ zu sagen. Dazu wäre wohl auch der Druck der Öffentlichkeit notwendig.
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