Es steht schlecht um die Meinungsfreiheit – nicht nur in der EU, sondern auch in Großbritannien. Die kuriosesten Ausrufe können zu unschönen Kontakten mit der Staatsgewalt führen. So auch in Dalton, wo Bürger gegen den Bau einer Moschee protestieren. Ein junger Mann rief dabei “We love Bacon” – und wurde festgenommen. Der Grund? Rassistischer Missbrauch.
Am 16. August formierte sich in Dalton nahe des Lake Districts ein Protest gegen den Bau einer neuen Moschee. Ein 23-jähriger Brite rief dabei: „We love Bacon!“ – Wir lieben Speck. Eine schreckliche Beleidigung für Moslems, fand die Polizei, und nahm den Mann prompt fest, um ihn abzuführen. Ein Beamter hielt fest, der Ausspruch könne als “rassistischer Missbrauch” (racial abuse) empfunden werden. Der Mann habe somit gegen “Section 5” verstoßen und die öffentliche Ordnung gestört. Videos des Vorfalls gingen viral.
Young lad arrested for saying, "we love bacon."
— James Harvey (@JamesHarvey2503) August 21, 2025
The police told him this is because it could be PERCEIVED as being "RACIALLY ABUSIVE."
Disgusting. pic.twitter.com/tvXRB2G4ur
Selbst im linken Telegraph sinniert man:
Natürlich essen Muslime kein Schweinefleisch. Daher können sie diesen besonderen Genuss [des Specks] nicht mit uns teilen. Trotz des stetigen Anstiegs unserer muslimischen Bevölkerung bleibt Großbritannien jedoch ein christliches Land. Angeblich gilt auch bei uns Meinungsfreiheit. Warum wurde der unglückliche Vater dann von zwei Polizisten von der Demonstration weggeführt? „Wir lieben Speck“ ist einfach eine Binsenweisheit. Wir Briten lieben ihn, und daran ist nichts auszusetzen.
2,5 Millionen Pfund werden in Dalton für ein islamisches Zentrum verbraten. Dem Willen der autochthonen Bevölkerung entspricht das den Protesten nach wohl nicht. Wenn jedoch schon ein Bekenntnis zu einem typischen Bestandteil des britischen Frühstücks zu Verhaftungen führt, leben Kritiker gefährlich.
Der Vorfall führte immerhin prompt zu Gegenreaktionen. Briten machen ihrer Liebe zu Speck Luft, singen vor Migrantenunterkünften “If you all love bacon, clap your hands!” oder erfinden gleich eine satirische “Bacon Offence Hotline” mit dem Motto “Wir schützen Großbritannien vor dem Frühstück und ignorieren dabei die wahren Bedrohungen”. Orwell hätte Tränen in den Augen.
