Wien-Demo: Video zeigt harte Polizeiübergriffe in Versicherungs-Garage

Bilder: Screenshots, zVg

Die von ÖVP-Innenminister Nehammer und dem Boulevardblatt Heute transportierte Darstellung über die „Erstürmung eines Versicherungsgebäudes“ scheint nicht haltbar zu sein. Videomaterial zeigt einen unprovozierten extremen Gewalteinsatz der Polizei, welcher offenbar zu einer schweren Beinverletzung führt.

Von Willi Huber

Report24 hat das zugespielte Video aufgehellt. So ist der Ablauf der Dinge in den Abendstunden des 6. März gut zu sehen. Geklärt ist, dass eine Gruppe von Teilnehmern der Massenkundgebung in Wien in die Tiefgarage eines Versicherungsgebäudes flüchtete, da man bereits Angst vor der Polizei hatte, die in der Nähe bedrohliche Absperrungen errichtete. Zudem waren in der Nähe andere Teilnehmer eingekesselt, eingeschüchtert und willkürlich mit Pfefferspray eingesprüht worden. Der Wunsch nach Flucht und Schutz war unter diesen Umständen mehr als verständlich.

Die Bilder aus der Garage zeigen keine deeskalierende, der Sache angemessene Amtshandlung sondern brutale Übergriffe.

Am Ende bleibt ein verkrümmt am Boden liegender Mann zurück, von dme zu keinem Zeitpunkt Aggressionen gegen die Beamten ausgingen. Sein Bein wird freigelegt, jemand ruft, man möge die Rettung alarmieren.

Inzwischen fragen zahlreiche Personen die Polizisten, was die sinnlose Gewalt eigentlich soll und ob sie stolz auf ihr Handeln wären.

Eine Frau erklärt emotional, dass nicht sie für die Verletzung des Opfers verantwortlich wäre, sondern die Beamten. Diese Darstellung erscheint angesichts der Bilder auch äußerst glaubwürdig zu sein.

Scharfmacher in Mainstreammedien haben nie recherchiert

Auf sozialen Medien kursieren zudem Bitten um weiteres Bildmaterial, welches die Vorgänge zeigt. Denn die von ÖVP Innenminister Nehammer geführte Polizei will die Kundgebungsteilnehmer wegen schwerer Körperverletzung anklagen, was durch unrecherchierte mediale Vorverurteilung derzeit auch von niemandem hinterfragt wird. Speziell die Rolle der pseudojournalistischen Scharfmacher beim Gratisblatt Heute ist zu hinterfragen, siehe hier und hier. Das Medium wird von der Regierung großzügig gefördert, vor kurzem stattete der ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz der Redaktion einen Ehrenbesuch ab.

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