Absurdes Schauspiel in der deutschen Medienlandschaft: Die Chefin des Meinungsressorts der „Welt“, Eva Marie Kogel, hat überraschend ihren Hut genommen. Der Grund? Ein Gastbeitrag von Elon Musk in der “Welt am Sonntag”, in dem er die Politik der Altparteien demontiert und die AfD als Hoffnung für Deutschland beschreibt.
Musk demontiert in seinem Kommentar Massenmigration, staatliche Regulierung und die grüne Energiewende. Die AfD, so Musk, sei Deutschlands letzte Rettung. Das geht im besten Deutschland natürlich nicht: Teile der Redaktion betrachten das als Wahlwerbung für eine böse, rechte Partei.
Deswegen wurde Musks Beitrag auch nur mit anschließender Gegenrede des designierten “Welt”-Chefredakteurs Jan Philipp Burgard veröffentlicht, der natürlich behauptet, dass Musk “fatal falsch” liege (weil wegen rechts und EU-kritisch und so – während er der AfD ein “Irrlichtern” in der Migrationsfrage vorwirft, lobt er übrigens die “aufgewachte” CDU und betreibt somit nach der “Welt”-Logik wohl Wahlwerbung für Merz).
Wahlwerbung oder Meinungsfreiheit?
In der “Welt”-Redaktion brodelte es schon vor der Veröffentlichung gewaltig: In den Redaktionssitzungen wurde laut Spiegel und Medieninsider heftig gestritten. Meinungsfreiheit scheint immer nur dann angesagt zu sein, wenn die Meinung der eigenen politischen Richtung entspricht. Veröffentlicht wurde der Artikel samt Gegenrede am Ende trotzdem.
Kogel, die seit Jahren die Meinungsseiten der „Welt“ leitete, zog daraufhin Konsequenzen und reichte ihre Kündigung ein. Wo kommen wir denn da hin, wenn auch falsche Meinungen veröffentlicht werden?
Und was treibt der Mainstream?
Spannend: Während bei der „Welt“ ein kontroverser Text eines Unternehmers (und bald auch US-Politikers) zum Drama führt, berichten die Öffentlich-Rechtlichen weiterhin brav im Sinne der Regierungsparteien – auf Kosten der Gebührenzahler, versteht sich, und im Falle etlicher Personalien auch noch direkt gefördert durch die Profiteure. Warum hinterfragt eigentlich niemand im medialen Establishment, ob das auch Wahlwerbung ist? Vielleicht, weil man sehr genau weiß, dass man nach der eigenen Logik selbst am laufenden Band Wahlwerbung betreibt, indem der linksgrüne Zerstörungskurs schöngeredet und die AfD als einzige echte Oppositionspartei hemmungslos verteufelt wird?
Was bleibt, ist wieder einmal der Eindruck, dass Deutschlands Medienlandschaft eine kuriose Beziehung zur Meinungsfreiheit hat. Dass ausgerechnet die Chefin des Meinungsressorts (die Verkürzung auf “Meinungschefin” wirkt dabei regelrecht dystopisch) hinschmeißt, weil eine kontroverse Meinung veröffentlicht wurde, ist dabei durchaus aussagekräftig.