Angesichts der „wachsenden Bedrohung“ aus China sollen mehr US-Soldaten nach Taiwan geschickt werden, um die dortigen Truppen zu trainieren. Gleichzeitig wird wegen der chinesisch-russischen Beziehungen der Druck auf Peking erhöht.
Die Führung in Peking erwägt offenbar Waffenlieferungen an Russland. Dies behauptet jedenfalls die Biden-Administration unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. Allerdings, dies wird auch seitens Washingtons eingeräumt, sei diesbezüglich noch keine Entscheidung seitens der kommunistischen Führung gefallen. Doch angesichts der Reaktionen Washingtons auf angebliche iranische Waffenlieferungen (insbesondere Drohnen) an das russische Militär, ist davon auszugehen, dass ein solcher Schritt die geopolitischen Spannungen noch weiter erhöhen würde.
Doch diese Spannungen wachsen ohnehin schon. Auch infolge der Entscheidung des Pentagons, im Namen eines begrenzten „Trainingsprogramms“ für die taiwanesischen Truppen zusätzliche Soldaten auf die selbstverwaltete Insel zu schicken. Als Grund dafür wird von offizieller Seite die „wachsende Bedrohung durch China“ angeführt. Wobei sich die Frage stellt, wie ein paar Hundert US-Soldaten dazu beitragen sollen, eine potenzielle chinesische Invasion abzuwehren. Vielmehr, so scheint es, geht es hierbei um die Auslotung von roten Linien.
Peking selbst setzt auf eine Verhandlungslösung des Ukraine-Krieges. Sollte dies nicht möglich sein und eine russische Niederlage sich abzeichnen, bleibt der chinesischen Führung jedoch nichts anderes übrig, als Moskau militärisch zu unterstützen. Eine Niederlage Russlands steht hier nicht zur Debatte, da man in Peking ganz genau weiß, dass dies sämtliche US-Kräfte für eine Konzentration auf die Volksrepublik frei machen würde. Hier geht es um geostrategische Entscheidungen und geopolitische Realitäten.
Dies trifft auch auf die Stationierung zusätzlicher US-Spezialeinheiten und US-Marines auf Taiwan zu. Wenn nun statt knapp 30 solcher US-Soldaten zwischen 100 und 200 auf Taiwan stationiert werden, ist das vor allem ein symbolischer Schritt. Einer, auf den Peking mit einer weiteren Blockade der Insel durch umfangreiche Militärübungen reagieren könnte.