Was geschah wirklich mit Christian Pilnacek?

Bild: Bundesministerium für Finanzen, CC BY 2.0 , via Wikimedia Commons

Bis zum heutigen Tag ist der Tod von Sektionschef Christian Pilnacek nicht aufgeklärt. Im Oktober soll ein Untersuchungsausschuss der FPÖ Klarheit in den mysteriösen Todesfall bringen. So er stattfindet. Denn man versucht alles, diesen zu verhindern. Vielleicht braucht es auch Journalisten, manche Hinweise aus der Bevölkerung, oder einfach nur kluge Denker, die sich Fragen stellen und Antworten finden. Denn viele Menschen, die der Fall interessiert, meinen: Da stinkt etwas zum Himmel!

Ein Gastkommentar von Franziska Gabriel

Am Morgen des 20. Oktober 2023 findet ein Baggerfahrer im Schopperstattkanal in der Wachau bei Rossatz eine Leiche. Der Mann liegt mit dem Gesicht nach oben im hüfthohen Wasser. Der Baggerfahrer meldet den Fund bei der Polizei um 7:51 Uhr. Das Profil berichtet schon um 8:08 Uhr, die Kleine Zeitung um 8:18 Uhr von Pilnaceks Tod durch Ertrinken.

Doch erst um 8:19 Uhr sind die ersten Polizisten vor Ort und stellen die Identität des Mannes fest. Wie ist das möglich? Wieso weiß die Presse den Namen des Toten, noch bevor seine Identität festgestellt wurde? Und sogar schon die Todesursache? Es heißt doch: Zuerst das Ereignis, dann der Bericht. Oder nicht? An diesem Tag steht Sebastian Kurz vor Gericht. Ohne von irgendjemandem gefragt zu werden, verkündet er am Vormittag im Gerichtssaal und später der Presse: „Ich habe gestern noch mit ihm telefoniert. Jetzt hat er sich das Leben genommen.“

Pilnacek wird tot in den Morgenstunden des 20. Oktober 23 aufgefunden

Ja, bei dem Toten handelte es sich um Christian Pilnacek. Er war der mächtigste Justizbeamte des Staates Österreich. Die Polizei am Fundort seiner Leiche deutet den bergenden Feuerwehrmännern: Schweigen. Es darf nicht gesprochen werden. Dagmar Wagner, die Notärztin, verlangt sofort eine Obduktion der Leiche, da sie Fremdverschulden nicht ausschließen kann. Der Leichnam ist blau bis zum Hals und die Totenstarre ist noch nicht eingetreten. Ein handschriftlicher Zettel von ihr an die Staatsanwaltschaft Krems verschwindet spurlos. Erst nach 6 Tagen findet die Leichenbeschau statt. Das offizielle Ergebnis, vor allem an die Presse: kein Fremdverschulden! Dann steht es in allen Zeitungen: Pilnacek hat Selbstmord begangen. Basta!

Das nennt man Mindsetting!

Bei einem Selbstmord ist die Obduktion der Leiche obsolet, ebenso eine Untersuchung seines Handys, Laptops, der Smartwatch usw. Die Polizei händigt noch am gleichen Tag des Leichenfundes dem Anwalt der Witwe, Dr. Rüdiger Schender, von der Kanzlei Böhmdorfer und Schender, das private Handy und die persönlichen Wertsachen des Toten aus. Dieser übergibt sie über ihre Kinder an Pilnaceks Witwe, der Gerichtspräsidentin Caroline List aus Graz. Der propagierte „Selbstmord“ scheint durchzugehen.

Beim Begräbnis von Christian Pilnacek in der Augustinerkirche im November 2023 sind alle staatstragenden Politiker und Justizbeamte vertreten. Pilnaceks Witwe lässt bei ihrem Nachruf einen Satz fallen: „Christian hat sich nicht das Leben genommen. Ihm wurde das Leben genommen.“ Das lässt aufhorchen. Es steht zwar in fast allen großen Medien des Landes, wird aber schon bald vergessen. Die Menschen glauben die Geschichte vom Geisterfahrer Pilnacek, der sich aus Gram das Leben nahm. Man bastelte alle möglichen Gründe für sein selbstgewähltes Dahinscheiden und präsentierte eine ominöse Geisterfahrt als Motiv dafür. Keiner dachte mehr viel darüber nach. Deckel zu, es soll Gras drüber wachsen.

Peter Pilz wird zum Aufdecker

Aber nicht alle kritischen Denker in diesem Land wollten diese Version glauben. Einer machte sich auf zur Recherche. Der “Giftpilz”, der Aufdecker, der Mann, vor dem manche Politikdarsteller bis heute Angst haben. Er tat, was jeder echte Journalist hätte tun sollen: Er recherchierte ein ganzes Jahr lang den Fall. Akribisch und vor Ort in der Wachau in Rossatz. Er ließ Gutachten erstellen, holte Zeugen vor die Kamera und verbiss sich wie ein Spürhund in den Fall. Als im Februar 2025 sein Buch „Pilnacek. Der Tod des Sektionschefs“ erschien, ging es bald in die zweite Auflage, so groß war das Interesse. Der Bundespolizeichef wollte das Buch verbieten lassen, die Witwe List zeigte ihn an. Es gab auch ein zweites Buch als „Pendant“ dazu, das schon am Titelbild den tiefen Staat aufblitzen ließ. Für Wissende erkennbar – mit rotem Punkt und schwarzem Schatten am Titelbild. Der Autor: Gernot Rohrhofer.

So begann aus dem Tod von Christian Pilnacek ein mysteriöser Kriminalfall zu werden, wo nach und nach, Scheibchen für Scheibchen, die Wahrheit ans Licht kam und kommt. Pilnacek wurde selbstgemordet! Wer wegschaut, trotz der Möglichkeit, einen Beitrag zu leisten, ist nicht wahrhaftig. Die Zivilcourage, an der Aufklärung eines Falles beizutragen, muss in einer lebendigen Demokratie möglich sein.

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