Niemand hat vor, das Bargeld abzuschaffen, oder? Die Sparkasse warnt derzeit auf Instagram vor der Verwendung von Bargeld, denn die Euro-Scheine und -Münzen seien mit Bakterien verunreinigt, die man aufnehmen und weitergeben würde. Daher wird empfohlen, sich nach dem Kontakt mit Bargeld die Hände zu waschen – oder am besten gleich auf kontaktloses Bezahlen umzusteigen.
Bargeld geht durch viele Hände. Es ist daher nicht ungewöhnlich, dass sich Rückstände wie Schmutz und Keime auf den Scheinen und Münzen ansammeln. Bereits während der Corona-Zeit wurden die Bürger zum kontaktlosen Bezahlen aufgerufen. Letztlich bestand aber gar kein besonderes Risiko für die Ansteckung mit SARS-CoV-2 durch die Nutzung von Bargeld, wie Studien belegten.
Bargeld-Panik wegen harmloser Bakterien?
Trotzdem warnt die Sparkasse nun wieder vor dem schmutzigen Bargeld und wirbt für kontaktloses Zahlen: „Vorsicht Keimfalle: Unser Bargeld dient als Nährboden für eine Vielzahl von Mikroben“, heißt es auf Homepage des Unternehmens. Man verweist dabei auf das sogenannte Dirty Money Projekt der Universität von New York, bei dem Forscher im Jahr 2014 herausgefunden haben wollen, dass sich auf einem einzigen Geldschein bis zu 3.000 verschiedene Bakterienarten befinden können. Die Wissenschaftler untersuchten dabei in New York City im Umlauf befindliche 1-Dollar-Scheine aus der ganzen Welt auf Mikroben. Am häufigsten befinden sich danach auf Geldscheinen Bakterien, die Akne und andere Ausschläge verursachen, aber ansonsten harmlos sind. Diesen folgen in der Häufigkeit dann die Kolibakterien. Den dritthäufigsten Mikroben-Typ auf Banknoten stellen Salmonellen dar. Auch Bakterien mit Antibiotikaresistenzgenen wurden gefunden. Abgesehen von Bakterien können sich auch DNA-Spuren von Menschen und sogar Tieren auf Geldscheinen befinden.
Je älter das Geld ist, desto mehr Mikroben können sich darauf ansammeln. Kleinere Scheinen, die öfter im Umlauf sind und häufig die Hand wechseln, weisen eine höhere Keimdichte auf. 5- und 10-Euro-Scheine werden im Schnitt einmal pro Jahr ausgetauscht. Auf Münzen sammeln sich deutlich weniger Keime als auf Scheinen. Das liegt am Material. Während Scheine aus Baumwollfasern hergestellt werden, bestehen Münzen teilweise aus Kupfer, das antibakteriell wirkt.
Die Forscher des Dirty Money Projekts wiesen explizit darauf hin, dass Keime auf alltäglichen Gegenständen häufig überbewertet werden. So seien sie etwa auch wichtig, um unser Immunsystem zu trainieren. „Mikroben auf Geld stellen nicht automatisch ein Gesundheitsrisiko dar“, räumt die Sparkasse entsprechend ein. Es gibt also keinen Grund, Bargeld zu meiden. Es werden aber trotzdem Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen nach dem Kontakt mit dem Geld angeraten.
Bargeld: Dorn im Auge der Mächtigen
Eine weitere „Lösung“ dieses angeblichen Problems: Bargeld meiden. „In Zeiten erhöhter Infektionsgefahr, etwa während der Grippesaison, kann die Verwendung kontaktloser Zahlungsmethoden eine sinnvolle präventive Maßnahme sein, um direkten Kontakt mit Mikroben zu reduzieren“, empfiehlt die Sparkasse ihren Kunden und knüpft dabei direkt an die politisch forcierte Viruspanik der Corona-Jahre an. Auf Instagram formuliert man noch direkter: „Und wenn die nächste Krankheitswelle wieder anrollt, weicht in der Zeit lieber auf kontaktloses Bezahlen aus.“ Natürlich kommt der Mensch überall mit Mikroben in Kontakt – dafür reicht es, die Verpackung eines Produkts aus dem Supermarkt zu berühren. Sollte man daher lieber auch auf das Einkaufen von Lebensmitteln und Co. verzichten, jetzt, da schon eine Grippewelle zur ultimativen Gefahr hochgeschrieben wird?
In Zeiten der „grünen und digitalen Transformation“, die weltweit vorangetrieben wird, dürfte Bargeld zunehmend zum Störfaktor werden. Langfristig ist davon auszugehen, dass Bargeld durch den Digitalen Euro ersetzt wird, auch wenn die EZB behauptet, dass dieser das Bargeld nur „ergänzen“ soll. Die Digitalwährung hat für Konsumenten keine Vorteile, ermöglicht aber eine lückenlose Nachverfolgung aller Transaktionen, der digitalen Überwachung und Kontrolle durch den Staat wie in einem Sozialkreditsystem wird also vor allem bei Verknüpfung mit einer digitalen ID Tür und Tor geöffnet. Auch staatliche Sanktionen wie Kontosperrungen und die Steuerung dessen, was gekauft werden kann, wären damit leicht umsetzbar. Die Nähe der Sparkasse zu politischen Agenden ist bekannt – erst vor wenigen Wochen sorgten ein Drohschreiben und ein Whistleblower-Bericht zu unerwünschten AfD-Spenden durch Sparkassen-Kunden für Negativschlagzeilen. Auch die experimentelle Corona-Impfung bewarb man.
Fakt ist: Wie das eigene Auto – auch an der Abschaffung des motorisierten Individualverkehrs wird bekanntlich gearbeitet – bedeutet das physische Geld ein Stück Freiheit und ist damit alternativlos.