Vom Babyelefant bis zum kleinen Pieks: Eine Zeitreise durch die Corona-Infantilisierung

Bild: R24

Bei kritischen Österreichern dürfte schon das Wort „Babyelefant“ blanke Wut auslösen: Mit diesem kindischen Symbol für das Abstandhalten in der angeblich schlimmsten Pandemie aller Zeiten leitete die österreichische Regierung eine Ära der beispiellosen Infantilisierung der Bevölkerung ein. Statt wie mündige Bürger behandelte man die Menschen wie Kleinkinder, die sich kritiklos den Befehlen von „Vater Staat“ zu beugen hatten. Die GGI-Initiative erinnert in einer aktuellen Aussendung an empörende Stilblüten der Krisenkommunikation.

Infantilisierte Krisenkommunikation: Vom Babyelefant bis zum kleinen Pieks

Presseaussendung der GGI-Initiative am 09.11.2023

“Kindern erzählt man Geschichten zum Einschlafen. Erwachsenen, damit sie aufwachen.” Die Corona-Krisenkommunikation war gespickt mit Infantilismus. Eine Zeitreise durch den kommunikativen Corona-Wahnsinn.

Zu den goldenen Regeln der Krisenkommunikation gehören unter anderem Schnelligkeit, Transparenz und Konsistenz. Eine infantilisierte Sprache gehört nicht dazu. Doch fand man diese in der Corona-Krisenkommunikation recht häufig. „Die 10 Methoden der (Massen-)Manipulation“ nach Prof. Noam Chomsky erklären diesen Kommunikations-Kniff genauer. Strategie Nr. 5 beschreibt dabei folgendes Phänomen:

„Wenn man sich an eine Person wendet und mit ihr spricht, als ob sie 12 wäre, wird suggestiv mit höchster Wahrscheinlichkeit jene Person kritiklos reagieren oder antworten, als ob sie tatsächlich 12 Jahre alt wäre.“

Daraus leitet sich die Regel ab, dass der Ton umso kindlicher zu werden hat, je mehr man einen Empfänger täuschen will. Dazu gehört infantile Sprache und Symbolik, aber auch das Duzen einer Person. Ziel dieser Strategie ist zum einen, kritisches Hinterfragen hintanzuhalten, und zum anderen ein Autoritätsverhältnis zu suggerieren oder zu verstärken. Kurz gesagt: Man solle das Denken den Herrschenden überlassen und sich auf sie verlassen.

Sprechen wie mit Kindern

Wir erinnern uns: bereits zu Beginn der Coronakrise wurde der Babyelefant als Symbol für einen Meter Abstand präsentiert. Entwickelt wurde der Babyelefant, der auch zum Wort des Jahres 2020 gekürt wurde, von der Agentur Jung von Matt. Wurden wir anfangs noch gesiezt, ging man in den Kampagnen immer mehr zum Du über: Bleib zu Hausewasch dir die Händehalte Abstand. Doch damit nicht genug. Happy Birthday singen beim Händewaschen, absurde Begrüßungsrituale statt dem Händeschütteln, wie beispielsweise Ellenbogen- oder Fuß-Abklatscher, die uns sogar vom Bundespräsidenten erklärt wurden und zwischendurch immer wieder “coole” Videos mit tanzendem Personal aus den Krankenhäusern. Und natürlich wurden wir immer wieder vom Minister vertröstet und hingehalten, denn die “nächsten zwei Wochen werden entscheidend sein”.

Geht noch mehr Entmündigung (oder Bevormundung)?

Ja, denn die wichtige medizinische Impfentscheidung, mit einem lediglich bedingt zugelassenen, wenig erprobten Impfstoff, wurde zum präsidialen „kleinen Pieks“ und dazu die Hofburg zur Impfburg umfunktioniert. Nie zuvor gab es derart unseriöse Bezeichnungen in Post-Marketing-Medikamentenstudien.

Zwischendurch beehrte uns der Osterhase, der den “Kindern” – womit in diesem Fall augenscheinlich die gesamte Bevölkerung gemeint war – riet, brav zu Hause zu bleiben und Oma und Opa nicht zu besuchen.

Dann kam die siebenjährige Klara, mit der uns in einfachster Sprache die Kinderimpfung erklärt wurde, jedoch weitgehend ohne inhaltliche Informationen. Auch ein Corona-ABC ersannen die Kommunikationsstrategen für das Gesundheitsministerium, mit Erklärungen zu A wie AbstandB wie Betreuung oder C wie Covid-19. Ab und zu wurde uns auch gedroht: Wenn ihr nicht brav Abstand haltet, sperren wir die Parks wieder zu.

Alles Zufall?

Manch einer mag immer noch glauben, dass diese Kommunikationsstrategie reiner Zufall gewesen ist, doch die hoch bezahlten PR-Mitarbeiter des Kanzlers Kurz sind nicht für ihre Unprofessionalität bekannt – im Gegenteil. Und Chomsky zählt zur Standardliteratur in der Kommunikations- und Medienwissenschaft.

Doch wie hätte die Krisenkommunikation aussehen sollen?

In einer Demokratie ist eine seriöse Krisenkommunikation auf Augenhöhe unerlässlich, denn anders als in einer Autokratie handelt es sich bei der Bevölkerung nicht um Untertanen. So findet man im Kapitel “Glaubwürdigkeit und Konsistenz” der offiziellen Krisenkommunikationsempfehlungen zur Coronakrise: Die Bevölkerung ehrlich, sachlich und umfassend zu informieren und keinesfalls Unwahrheiten zu verbreiten (“die Impfung schützt vor Übertragung”) oder falsche Versprechungen zu machen (“für Geimpfte ist die Pandemie vorbei”). Empfehlungen zu geben, um sich eigenverantwortlich sinnvoll verhalten zu können, ist Sinn und Zweck der Kommunikation. Nur so lässt sich das Vertrauen erhalten. Davon hat sich die Regierung aber meilenweit entfernt. Eine Erklärung hierfür bleibt sie bis heute schuldig. Auch diese Art der Krisenkommunikation muss endlich gründlich aufgearbeitet werden.

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