Im oberösterreichischen Linz, der drittgrößten Stadt Österreichs, stehen Bürgermeisterwahlen bevor. Im Vorfeld werden mit Hochdruck Verkehrsmaßnahmen betrieben, welche die betroffenen Anrainer teilweise in die Verzweiflung treiben. Unverständlich ist auch die Farbe dieser Landnahme, denn Rot steht in Österreich für die SPÖ. Doch zu verantworten hat die Umfärbeaktion der „schwarze“ Stadtrat Martin Hajart, ÖVP-Bürgermeisterkandidat.
Redaktion / Presseaussendung FPÖ Linz
Am 18. November nahm Bürgermeister-Kandidat Michael Raml das Anliegen vieler Menschen in der Linzer Innenstadt auf. Er sieht nicht nur in der aufdringlichen Farbgebung ein Problem (wir besprachen das Thema bereits in unserem großen Interview), die Farbe dürfte auch ziemlich üble Gerüche entfalten. Und, was in der Presseaussendung nicht zur Sprache kommt: Viele Radfahrer haben Angst, dass die Farbe zu spiegelglatten Flächen führt, wo sich die Sturzgefahr erhöht. Deshalb fahren sie oft und gerne direkt daneben. Ein Meter Luxus-Radweg in Knallrot kostet die Linzer Steuerzahler übrigens 1.000 Euro.
FPÖ-Stadtrat und Bürgermeisterkandidat Michael Raml zeigt das Problem auf:
Anrainer beim afo-Architekturforum sehen rot: „Knallrote Farbe verunstaltet das Stadtbild, die Farbe stinkt und wer hat diesen neuerlichen Unsinn eigentlich beauftragt und bezahlt?“
Nicht nur in der Lederergasse und Stockhofstraße sticht ein knallroter Radstreifen unangenehm und irritierend ins Auge. Auch vorm Architekturforum afo am Herbert-Bayer-Platz sorgt seit Sommer ein roter Platz für Unverständnis. Irritierte Anrainer haben sich deswegen kürzlich an FP-Chef Michael Raml gewandt. Der Sicherheitsstadtrat hat sich unter Berufung auf den Ortsbildschutz schon häufig kritisch zum Thema geäußert, denn ihm ist auch ein sauberes und schönes Stadtbild wichtig.
„Der Platz war vorher schon keine Augenweide, weil braunrot gefärbt. Aber schlimmer geht offenbar immer, denn im Sommer wurde ohne jede Vorwarnung eine knallrote Farbe von ganzen Heerscharen an Arbeitern im Beisein von ÖVP-Vizebürgermeister Martin Hajart, der sich dort auch gleich in Szene setzte, aufgetragen. Es stank viele Tage scharf, das kann für die Innenstadtbewohner – auf dort ohnehin schon engstem Raum – wohl auch nicht gerade gesund gewesen sein. Niemand hat dieses „Projekt“ vorab mit den Bewohnern kommuniziert. Viele Fragen sind offen: Wer genehmigt so eine Verunstaltung eigentlich? Hat die Stadt zu viel Geld? Bleibt das jetzt auf Dauer so hässlich?“ zeigt Raml die Beschwerden auf und fordert die Rückkehr zur Normalität bei der Straßengestaltung.
Auf Anfrage von Report24 wollte sich das Büro von Stadtrat Martin Hajart nicht zum Sachverhalt äußern.
Verkehrsteilnehmer in Österreich mussten schon viele Launen der Politik ertragen. In Wien wurden Radwege beispielsweise knallgrün eingefärbt. Dies war damals als Landnahme durch die totalitär ausgerichtete Verbotspartei „Die Grünen“ zu werten. Bezahlen muss diese „guten Ideen“ stets der Steuerzahler.
Weshalb sich die „schwarze“ ÖVP (mit Ausflügen ins Türkise) in Oberösterreich ausgerechnet für Rot entschieden hat, um Radwege und Plätze zu markieren, ist völlig unklar. Die Farbgebung erweckt den Eindruck, als wolle Hajart für die rote Bürgermeisterpartei SPÖ Werbung betreiben. Oder es ist ein subtiler Trick, weil viele Bürger glauben könnten, die immer unbeliebter werdende SPÖ habe sich damit ein Denkmal gesetzt. In Linz mussten bereits zwei sozialistische Bürgermeister ihren Platz räumen, weil sie ein „spezielles“ Verhältnis zur Wahrheit und zum Geld der anderen hatten. Sowohl ÖVP-Hajart als auch FPÖ-Raml rechnen sich Chancen aus, die Stadt umzufärben. Klar ist – wer jetzt den Bürgermeistersessel erringen kann, darf auch ein exzellentes Ergebnis bei der nächsten Gemeinderatswahl erwarten.