E-Autos können wegen ihrer Batterien nicht nur schnell zum wirtschaftlichen Totalschaden werden, sie sind aufgrund langer Ladezeiten gerade bei weiten Strecken auch schlicht unpraktisch. Der chinesische Automobilhersteller Geely setzt daher bei seinen Fahrzeugen der Marke „Cao Cao Auto“ auf Wechsel-Akkus: Statt fest verbaute Akkus zeitraubend aufzuladen, soll der leere Akku einfach zügig in entsprechenden Wechselstationen durch einen vollen ersetzt werden. Wie gut dieses Konzept funktioniert, verdeutlicht ein Video, das aktuell in den sozialen Netzen viral geht: Dort hat so ein Auto seine Batterie mitten in der Fahrt verloren.
In China wurde das Wechsel-Akku-System erstmals durch das Start-up Nio bekannt: In sogenannten „Power Swap“-Stationen werden entladene Batterien dieser Autos aus dem Unterboden des Fahrzeugs entfernt und durch volle ersetzt. Nach nur wenigen Minuten soll die Fahrt so weitergehen können.
„Cao Cao Auto“ setzt auf dasselbe Konzept – hier soll der Batteriewechsel gar in nur 60 Sekunden möglich sein. Der „Cao Cao 60“, das erste Auto der Marke, wurde am 29. März vorgestellt: Er soll eine Reichweite von bis zu 415 Kilometern haben und kostet rund 17.500 US-Dollar (119.800 Yuan). Die Lebensdauer soll 600.000 Kilometer betragen.
Hier hat man womöglich ein wenig übertrieben, denn ein Video in den sozialen Netzen zeigt, dass das Wechsel-System der Fahrzeuge seine Tücken zu haben scheint: Zu sehen ist dort ein solches Fahrzeug, wie es mitten auf der Straße steht – und wenige Meter hinter ihm: seine Batterie auf der Fahrbahn. Offenbar hat sie sich bei voller Fahrt aus dem Unterboden gelöst und fiel auf die Straße, woraufhin der Wagen dann wenige Meter weiter zum Stehen kam.
Was in den sozialen Netzen mit viel Spott und Gelächter quittiert wird, ist freilich alles andere als ungefährlich. Nicht nur eine folgenschwere Kollision mit dem plötzlich fahrunfähigen E-Auto ist denkbar – auch könnte die Batterie auf der Straße gerammt werden oder sich allein schon durch den Sturz auf den Asphalt entzünden. Offensichtlich ist auch das Wechsel-System für E-Auto-Akkus noch alles andere als ausgereift. Nicht umsonst konstatierte jüngst ein Auto-Experte, dass das von der EU beschlossene Verbrenner-Verbot wohl in Bälde kippen würde…