Während sich die heimische Journaille teilweise beschwert, dass der Österreich (OE24)-Reporter Michael Vogl anlässlich des Sebastian Kurz-Besuchs in Salzburg verhaftet und in Handschellen abgeführt wurde, erlaubt ein Live-Mitschnitt einen interessanten Einblick in Verflechtungen zwischen heimischen Systemjournalisten und der Regierung. Völlig selbstverständlich bestellt Vogl einen Anruf im Ministeriumsbüro. Solche Verbindungen sind im Corona-Österreich des Jahres 2021 wohl selbstverständlich.
Der Schweizer Reporter und Aktivist Ignaz Bearth sendete einen Livestream vom etwas unfreundlichen Empfang für Noch-Bundeskanzler Sebastian Kurz in Salzburg. Dabei wurde ein österreichischer Reporter des Mediums „Österreich“, auch als „OE24“ bekannt, Michael Vogl, von der Polizei etwas unsanft verhaftet. Lautstark telefonierte Vogl, der im Polizeiauto abgesetzt worden war. Bearth blieb auf Sendung. Bei diesem Gespräch forderte Vogl ganz selbstverständlich an, dass seine Redaktion „im Ministerbüro“ anrufen solle. Eines ist klar: Alternativmedien, die von massiven Subventionsflüssen ausgeschlossen sind, haben solche Kontakte nicht. Und normalerweise dürfen Verhaftete im Polizeiauto auch nicht telefonieren. Aber manche sind eben gleicher als gleich, was daran liegen mag, dass sie für das Regime auch wichtiger sind.
Für Noch-Bundeskanzler Kurz ist die Verhaftung Vogls eine peinliche Niederlage, hat man doch spätestens nach den Belästigungsvorwürfen gegen Österreich-Chef Fellner das Blatt so unter Kontrolle, dass 1:1 und ohne wahrnehmbare Eigenrecherche die Regierungslinie im Sinne des Noch-Kanzlers und des umstrittenen Verteidigungsministers berichtet wird (siehe unten). Die Ereignisse des 14. Mai und die angebliche „Terrorzelle“ stellen sich nach investigativen Nachforschungen dann doch etwas anders dar.
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