Verbot, „ungeimpft“ auf T-Shirts zu drucken: Das sagt das Unternehmen

Bild: Model freepik @cookie_studio / Screenshots: spreadshirt.at

Leser schickten uns Screenshots von der Homepage der beliebten, multinationalen T-Shirt-Drucker von „Spreadshirt„. Das Unternehmen soll es Anwendern verbieten, das Wort „ungeimpft“ auf T-Shirts zu drucken. Das hat auch uns überrascht, denn das Wort kann bestimmt in alle möglichen Denkrichtungen in Sätze eingebaut werden. Wir fragten bei „Spreadshirt“ nach, ob man es als Unternehmensaufgabe erachtet, seine Kunden zu erziehen.

Viele Konsumenten sind in den letzten Jahren zunehmend verärgert, weil Unternehmen es als ihre Aufgabe sehen, sie politisch korrekt umzuerziehen. Wer zum Drogeriemarkt geht, muss Propaganda die Homosexuelle hochleben lässt ertragen, wer mit dem Zug fährt, wird auf Massenimmigration getrimmt. Und an jeder Ecke lernt man, dass ein glückliches Paar aus einer weißen Frau und einem dunklen Mann besteht – alles andere wäre vermutlich rassistisch.

Im Gegensatz zum Mainstream fragt Report24 nach, wenn sich Fragen ergeben – und im Fall von „Spreadshirt“ gibt es viele Fragen. Das Unternehmen beschäftigt laut Wikipedia 1.000 Mitarbeiter und ist in zahlreichen Ländern aktiv. Zurzeit gehen Screenshots von der österreichischen und deutschen Homepage des Unternehmens durch die sozialen Medien.

Wir fragten Spreadshirt

Folgendes Mail richteten wir bereits am Wochenende an den Konzern:

„Uns wurde der Sachverhalt zur Kenntnis gebracht, dass in ihrem Unternehmen von einer Automatik verweigert wird, das Wort „ungeimpft“ auf T-Shirts zu drucken. Das Wort „geimpft“ gilt als zulässig.

Bitte erklären Sie uns, auf welcher Basis Sie diese politische Agitation als gerechtfertigt erachten. Oder werden Sie behördlich zu diesem Zweck genötigt? Welche anderen Wörter sind zum Druck verboten, wer trifft diese
Entscheidungen und auf welcher Basis. Würden Sie sich als politisches Unternehmen bezeichnen und wenn ja, welcher politischen Richtung fühlen Sie sich verpflichtet? Halten Sie es für Ihre geschäftliche Aufgabe als Dienstleister, Kunden politisch zu erziehen?“

Und Spreadshirt antwortete

Als Unternehmen und Organisation glauben wir an die freie Meinungsäußerung und den kreativen (Selbst)Ausdruck. Dies möchten wir ermöglichen – auch wenn uns persönlich manchmal Meinungen und Designs von Unternehmen oder Einzelpersonen nicht gefallen sollten. Nichtsdestotrotz gibt es auf unserer Plattform Richtlinien zu beachten, die wir für unsere Community aufgestellt haben. So lehnen wir u. a. Designs ab, die „schädigende, irreführende Inhalte“ verbreiten oder unterstützen.

Die Grenzen zwischen freier Meinungsäußerung und derartigen Inhalten sind fließend und werden von uns als Unternehmen stetig diskutiert und (neu) bewertet. Entscheidend ist hierbei auch der Kontext – Entwicklungen in der Online-Welt und im wirklichen Leben können ein Design oder ein Wort von harmlos zu irreführend wandeln. Aufgrund von akuten, sensiblen Themen, wie bspw. das aktuelle Thema Impfen, haben wir uns dazu entschieden, momentan einzelne Begrifflichkeiten im Selbstgestaltungstool von Spreadshirt zu sperren. Das ist eine unternehmerische Entscheidung gemäß unserer Community Standards. Diese besagen, dass wir Designs, Accounts und/oder Shops sofort und nachhaltig von unserer Plattform entfernen und Motive nicht drucken werden sobald sie:

  1. illegal sind.
  2. hetzerische Inhalte (Hate Speech) verbreiten.
  3. zu Gewalt aufrufen.
  4. pornografisch sind.
  5. schädigende, irreführende Inhalte unterstützen.

Wir fragten nochmals nach

Dies beantwortete unserer Ansicht nach die Frage nicht vollständig. Also versuchten wir, eine Konkretisierung zu erhalten:

„Vielen herzlichen Dank für ihr rasches Statement. Ich möchte nun aber vermeiden, dass der Eindruck entsteht, sie wären unseren Fragen ausgewichen. Wären Sie so freundlich noch näher zu definieren, wie ganz konkret der Begriff „ungeimpft“ in die von ihnen genannten Kategorien: „illegal, hetzerisch, Gewalt, Pornogafie und schädigend, irreführend“ fällt? Zudem wäre ja durchaus denkbar, dass jemand einen frechen Spruch drucken möchte, der beispielsweise lautet: „Lieber geimpft und gesund als ungeimpft und krank“ oder „Ungeimpft ist asozial“.“

Und Spreadshirt konkretisierte

Der Begriff „ungeimpft“ fällt in die Kategorie „schädigende, irreführende Inhalte“ unserer Community Standards und ist aus diesem Grund im Selbstgestaltungstool von Spreadshirt aktuell gesperrt. Hintergrund dieser Entscheidung ist die aufgeheizte Diskussion rund um den Begriff. Wir möchten als Unternehmen verhindern, dass „schädigende, irreführende Inhalte“ über unsere Plattform transportiert und ggf. missbraucht werden.

Bilden Sie sich selbst eine Meinung! Report24 sieht es nicht als seine Aufgabe, die Leser politisch umzuerziehen. Manche von Ihnen werden die Entscheidung des Unternehmens sicher nachvollziehen können, andere halten sie bestimmt für überzogen. Leben wir Meinungsfreiheit vor und lassen wir Meinungen zu – aber auch die Diskussion darüber.

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