Die “Net Zero”-Bewegung gerät zusehends unter Druck. Global zeichnet sich eine langsam einsetzende Trendwende ab, weil immer mehr Menschen die dystopische Natur des Ganzen erkennen. Selbst die US-Großbanken wollen sich dieses ganze unrealistische und teure Theater nicht mehr antun.
Es ist ein Exodus der besonderen Art, der sich gerade in der amerikanischen Finanzwelt abspielt. Während die selbsternannten Klimaretter noch vom großen grünen Umbau der Weltwirtschaft träumen, machen sich die Großbanken leise und unauffällig aus dem Staub. Morgan Stanley ist nur der jüngste Deserteur aus der illustren “Net Zero Banking Alliance” (NZBA), diesem ambitionierten Projekt der Vereinten Nationen, das die Finanzwelt auf Klimakurs bringen soll. Zuvor hatten bereits Citigroup, Bank of America, Wells Fargo und Goldman Sachs ihre Koffer gepackt.
Die NZBA, ein Lieblingskind des ehemaligen Bank of England-Gouverneurs Mark Carney und des Medienmoguls Michael Bloomberg, verliert damit ihre wichtigsten amerikanischen Stützen. Was für ein Debakel für die selbsternannten Klimafinanziers! Da hilft es auch wenig, dass Morgan Stanley beteuert, man bleibe den eigenen Klimazielen treu – nur eben ohne den moralischen Zeigefinger der UN-Allianz.
Die Gründe für diesen Massenexodus sind so vielfältig wie aufschlussreich. Republikanische Politiker haben den Druck auf die Finanzinstitute massiv erhöht. Sie sehen in der ESG-Bewegung (Environmental, Social, Governance) einen verkappten Sozialismus durch die Hintertür. Der Bundesstaat Tennessee verklagte sogar den Vermögensverwalter BlackRock wegen seiner ESG-Politik.
Und nicht nur das: Die viel gepriesene Dekarbonisierung der Wirtschaft entpuppt sich zunehmend als Jobkiller und Wachstumsbremse. Während die Klimaaktivisten von einer CO2-freien Zukunft schwärmen, kämpfen Unternehmen und Landwirte mit den realen Konsequenzen dieser ideologiegetriebenen Politik. Die wissenschaftliche Grundlage für den ganzen Klimaaktionismus wird dabei immer fragwürdiger. Studien zeigen Sättigungseffekte beim CO2-Einfluss auf das Klima – eine unbequeme Wahrheit für die Propheten der Klimaapokalypse.
Mit einem verwalteten Vermögen von über 70 Billionen Dollar war die NZBA einst ein beeindruckendes Machtinstrument der dystopischen Klimabewegung. Doch wie so oft zeigt sich: Wenn es ums Geld geht, verflüchtigen sich auch die schönsten grünen Träume. Die amerikanischen Banken haben offenbar erkannt, dass sie auch ohne das moralische Gütesiegel der UN-Allianz gut schlafen können.
Für Mark Carney und Michael Bloomberg ist dieser Exodus mehr als nur ein Imageschaden. Er zeigt, dass ihr Versuch, die Finanzwelt durch moralischen Druck auf Klimakurs zu bringen, gescheitert ist. Vielleicht sollten sie sich daran erinnern, dass Banken in erster Linie Banken sind – und keine Klimaschutzorganisationen.