“Endlich wird aufgeräumt”, kommentiert eine Userin die abstrusen Aufnahmen aus einer SWR-Reportage zu Messerkontrollen auf dem Weihnachtsmarkt – Kotz-Emojis inklusive. Für “Zur Sache Rheinland-Pfalz” begleitete der SWR ein Team von Beamten, das die verdachtslosen Messerkontrollen auf dem Weihnachtsmarkt in Ludwigshafen durchführte. Wem man scheinbar die nächste Messerattacke à la Solingen zutraut? Älteren Damen, die ein winziges Schweizer Taschenmesser in der Handtasche mitführen. Wie gut, dass sie nun überführt werden – da fühlt man sich doch gleich sicherer!
Ein Kommentar von Vanessa Renner
In der Sendung “Zur Sache Rheinland-Pfalz” vom 12. Dezember 2024 berichtete man unter anderem von den Messerkontrollen auf Weihnachtsmärkten, die nunmehr ohne Verdacht durchgeführt werden dürfen, um weitere islamistische Anschläge wie jenen in Solingen zu verhindern. Bis zu 20 Personen würden demnach pro Abend kontrolliert werden.
Die Auswahl dieser Personen führt die Maßnahme jedoch ad absurdum. Zwar zeigt man gleich zu Beginn eine ergebnislose Kontrolle zweier junger Herren mit dunklerem Teint (einer von ihnen bekleidet mit einem wahrlich sehr bedrohlich wirkenden Weihnachtspullover). Ansonsten hält die Polizei aber scheinbar vorzugsweise deutsche Frauen, die gerade an einem Stand eine Mahlzeit zu sich nehmen oder etwas kaufen möchten, für potenzielle Islamistinnen. Nicht, dass einem noch jemand verpöntes Racial Profiling vorwirft!
Da muss also eine (noch ihr Essen kauende) Dame in dicker Winterjacke die Taschen derselben ausräumen, damit eine Beamtin unter anderem einen kleinen Haufen benutzter Taschentücher auf versteckte Messer kontrollieren kann. Natürlich darf auch das Abtasten nicht fehlen, immerhin könnte die Frau eine Machete im Jackenärmel verbergen. Ihre Blicke bei der Maßnahme sprechen Bände. Ihr Begleiter gibt sich unterwürfig und lobt die Kontrollen. Man möchte im Staatsfunk ja lieber nicht negativ auffallen. Wer freut sich nicht, wenn er seinen teuren Weihnachtsmarkt-Snack nach ausgiebiger Polizeikontrolle schließlich kalt genießen darf?
Später visiert die Polizei eine ältere Dame an einem anderen Stand an, die auf Nachfrage angibt, wohl noch ihr Taschenmesser dabei zu haben (dass auch das verboten ist, ist vielen gar nicht bewusst). Und tatsächlich: Ein winziges Schweizer Taschenmesser wird aus der Handtasche gefischt, sofort eingezogen und ein Bußgeld für Verstoß gegen das Messerverbot angekündigt. Eine mögliche Terroristin wurde gefasst – nicht auszudenken, was geschehen wäre, wenn die Frau unter “Allahu akbar!”-Rufen mit dieser schmalen, vielleicht fünf Zentimeter langen Mini-Klinge Amok gelaufen wäre. Auch der ins Schweizer Taschenmesser integrierte Korkenzieher hätte sicherlich schwere Schäden angerichtet.
In den sozialen Netzen sorgt die Reportage für Kopfschütteln. Die Polizei mache sich lächerlich, prangert man an. Vielen drängt sich der Verdacht auf, dass tatsächlich verdächtig wirkende Personen lieber nicht kontrolliert werden, weil die Beamten sich dabei naturgemäß in Gefahr begeben würden – da inspiziert man doch lieber die Handtaschen von “schon länger in Deutschland lebenden” Damen und konfisziert das eine oder andere Schweizer Taschenmesser, damit Nancy Faeser später behaupten kann, man tue ja ach so viel gegen Islamismus.
Bestärkt wird dieser Vorwurf auch durch die Aussagen der Landesvorsitzenden der Polizeigewerkschaft DPolG, Noriko Nagy, die im Beitrag zu Wort kommt: Sie erörtert, dass gerade Polizisten mit Familie nach dem Polizistenmord in Mannheim durch einen Islamisten und angesichts weiterer Angriffe in letzter Zeit in “Gefahrenbereichen” nicht mehr arbeiten möchten. Sie lassen sich lieber versetzen. Dass schon Polizisten in andere Bereiche flüchten, passt freilich schlecht zu den vollmundigen Behauptungen linksgrüner Realitätsverweigerer, Deutschland wäre sicher wie nie zuvor. Neben mehr Personal fordert Nagy auch, dass der Schutz der Beamten verbessert wird – die Uniformen der Polizisten beispielsweise sind nicht stichfest.
Vertrauen schafft man mit einer solchen Reportage sicherlich nicht. Den versprochenen Schutz vor islamistischen Attentaten leistet man nicht – dafür zieht man ältere Damen ab, nimmt ihnen ihren Besitz weg und brummt ihnen Geldbußen wegen Ordnungswidrigkeiten auf. Das ist es, das beste Deutschland aller Zeiten – zahnlos gegenüber echten Kriminellen, aber stets mit harter Hand dort unterwegs, wo einfache Bürger ausgenommen werden können.