Die politische Linke hat in Österreich nicht nur ihre Strahlkraft, sondern auch ihre Fähigkeit zu mobilisieren eingebüßt. Eine solche Blamage für die Sozialdemokraten gab es seit Gründung der zweiten Republik nicht. Geladen hatten aber auch Grüne, NEOS und mehrere Linksaußen-Parteien. Unterstützung kam sogar von der ÖVP. Interessiert hat es letztendlich so gut wie niemanden.
Die Teilnehmerzahl der #wirallesindwien Demo, bei der man gegen die angeblich rassistischen Aussagen von FPÖ Niederösterreich Landesrat Gottfried Waldhäusl auf die Straße ging, ist an Peinlichkeit nicht zu überbieten. Der Chefredakteur des ÖVP-nahen Exxpress schrieb auf Twitter von etwa 200 Menschen und garnierte die Aussage mit Fotos. ORF Online hat gleich einmal gar keine Bilder auf der Hauptseite – das heißt auch einiges. Die groß angekündigte Massendemo ist wohl eher der Reinfall des Jahrhunderts.
Dabei hatte die gesamte österreichische Linke zu dieser Demonstration mobilisiert. Anlass war eine Auseinandersetzung von Gottfried Waldhäusl, der einer migrantischen Schülerin eines Wiener Gymnasiums bestellte, dass ohne Mitmenschen wie sie und andere Migranten „Wien noch Wien“ wäre. Dieser Meinung hat sich die Bevölkerung mit den Füßen angeschlossen. In der Stadt, wo noch vor wenigen Monaten über Hunderttausend gegen den Corona-Wahn demonstrierten, fanden sich gerade einmal 200 verwirrte Seelen, um für buntes Multikulti und noch mehr Überfremdung zu demonstrieren.
Die Veranstaltungsplakate, dessen Logo von verstörenden in den Himmel gereckten Händen geziert wurde, das an finstere Zeiten denken ließ, wiesen folgende Veranstalter bzw. Unterstützer auf:
Grüne, SPÖ, NEOS, SÖZ, Bierpartei, LINKS, KPÖ. Die ÖVP unterstützte den Event nicht offiziell, versprach gegenüber dem ORF aber „personell anwesend“ zu sein. Es kursieren aber auch Sujets, auf denen das Parteilogo der ÖVP abgebildet ist, siehe hier:
Im Internet waren kurz nach dem Waldhäusl-Sager Bilder von der besagten Schulklasse aufgetaucht, wo diverse islamische Schüler den Islamfinger in die Höhe reckten.
Bei den Freiheitlichen äußerten sich einige prominente Vertreter in den letzten Tagen kritisch zu Waldhäusl oder wurden von den Medien dahingehend interpretiert. So zitierte man unter anderen Manfred Haimbuchner, Marlene Svazek und Markus Abwerzger sinngemäß so, dass Waldhäusls Kritik sich gegen die Falschen richte, man müsse die Wiener SPÖ und nicht die Schüler adressieren. Die an Islamismus erinnernden Fotos sprechen da eine ganz andere Sprache. Manche Protagonisten der FPÖ sollten irgendwann einmal erkennen, dass die Distanzierungs-Ära Strache und Hofer vorbei ist. Man muss auch nicht immer jedes Mikrofon nutzen, das einem jemand vor die Nase hält, sondern kann auch einmal schweigen, bevor man Parteikollegen kritisiert.
Letztendlich hat die österreichische Bevölkerung gezeigt, wer Recht hat. Gottfried Waldhäusl und nicht die vereinigte Einheits-Systempartei und ihre gekauften Massenmedien.