Damit dürften die wenigsten Fernsehzuschauer gerechnet haben: Am 19. März wurde im Rahmen der Sendung „Berlin direkt“ im ZDF tatsächlich Kritik an der Ausgrenzung Ungeimpfter und der Leugnung von Nebenwirkungen laut. Der ehemalige NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) ließ sich gar zu einem Plädoyer für eine Aufarbeitung der Corona-Fehler hinreißen.
Bei den Öffentlich-Rechtlichen tut man sich mit Regierungskritik bekanntlich schwer. Andernfalls hätte Gesundheitsminister Karl Lauterbach wohl auch nie die Möglichkeit gehabt, trotz zahlloser Widersprüche und Falschbehauptungen so effektiv Impfpropaganda zu betreiben: Seine Behauptungen von der „nebenwirkungsfreien“ Impfung wurden von den Öffentlich-Rechtlichen nicht kritisch hinterfragt.
Damit scheint nun – mit einiger Verspätung freilich – Schluss zu sein. So gesteht man nun auch im ZDF ein, dass das Risiko von Corona-Impfschäden nicht offen kommuniziert wurde und rüttelt an der Rechtmäßigkeit des so lange mitgetragenen Impfzwangs. In der Folge prangert man nicht nur Lauterbachs wiederholte Falschbehauptung der nebenwirkungsfreien Impfung an, sondern erinnert auch an einige andere Aussagen von Spitzenpolitikern, die die Impfung zum obersten Gebot erhoben hatten. Selbst auf die Mär von der „Tyrannei der Ungeimpften“ des Möchtegern-Weltärztechefs Montgomery wird hingewiesen. Man spricht gar von einer „beispiellosen Ausgrenzung“ der Ungeimpften – obwohl man diese zu deren Hochzeiten nicht hinterfragte.
Im Anschluss kam der ehemalige NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) zu Wort, der tatsächlich zugab, dass man offen und klar auf Nebenwirkungen hätte hinweisen müssen. Er befürwortete die Einrichtung eines Komitees zur Aufarbeitung sämtlicher Corona-Fehler. Auch wenn die Impfpflicht nicht gekommen sei, so habe es durch 2G den Druck auf Ungeimpfte gegeben – der Staat müsse demnach nun den Impfgeschädigten helfen. Auch die Konzerne hinter den Impfstoffen sollten Laschets Ansicht nach ihrer moralischen Pflicht nachkommen und finanzielle Hilfen für Betroffene beisteuern.
Für ZDF-Verhältnisse war der Beitrag somit ungewohnt kritisch – möglicherweise ein Zeichen, dass man auch hier anerkennen muss, dass um eine Aufarbeitung kein Weg mehr vorbeiführt.