Mit einem eigenen sozialen Netzwerk und einer eigenen Videoplattform will Ex-US-Präsident Donald Trump Facebook, Twitter & Co an den Kragen. Wird ihm das gelingen? Gewisse Chancen hat er jedenfalls, vor allem in den Vereinigten Staaten.
All die Jahre über hatte Donald Trump während seiner Präsidentschaft seine Probleme mit den Netzwerkgiganten Facebook und Twitter, die ihn schlussendlich sogar aus ihren Onlinediensten verbannten. Bereits kurze Zeit später kamen die ersten Gerüchte auf, dass der Republikaner sein eigenes soziales Netzwerk gründen wolle. Doch wirklich genaue Pläne wurden nicht bekannt. Bis jetzt.
Nun verkündete Trump, eine erste Testversion der neuen Plattform „Truth Social“ solle bereits im November starten, „um der Tyrannei von Big Tech die Stirn zu bieten“. Angesichts dessen, dass die ganzen Branchenriesen vorwiegend von liberalen Milliardären geleitet werden, ein Mammutvorhaben für den Konservativen.
Mehr Meinungsfreiheit?
„Wir leben in einer Welt, in der die Taliban eine große Präsenz auf Twitter haben, aber euer amerikanischer Lieblingspräsident wurde zum Schweigen gebracht“, so Trump in einem Statement. „Das ist inakzeptabel.“
Sein neugegründetes Unternehmen Trump Media & Technology Group (TMTG) wird die neuen Plattformen leiten. Eine Beta des Netzwerks soll demnach bereits im ersten Quartal des kommenden Jahres online gehen.
Für die neue Videoplattform hat Trump auch schon Pläne. Demnach sollen dort Unterhaltung, Nachrichten und Podcasts angeboten werden – natürlich „non woke“. Das heißt: für linksliberale Spinnereien und deren „cancel culture“ ist dort kein Platz.
Das heißt natürlich auch, dass man dort problemlos Dinge sagen können wird, für die man sich bei Facebook, Youtube oder Twitter eine Sperre einhandeln kann. Beispielsweise, dass es nur zwei Geschlechter gibt und man es für völlig abwegig hält, wenn „umgebaute“ Männer in Wettbewerben gegen Frauen antreten – und so den Frauensport ad absurdum führen.
Allerdings stellt sich noch die Frage, ob diese Plattformen den Big Tech-Platzhirschen auch genug Wasser abgraben können. Zumindest in den USA könnte „Truth Social“ unter Umständen eine Rolle einnehmen, die VKontakte in Russland besitzt.