Die „maßgeblich auf Corona zurückzuführende Sterblichkeit“ zeigt erstaunliche Abweichungen zwischen einzelnen Volksgruppen. Anscheinend sind manche Ethnien genetisch anfälliger als andere. Vor allem Südasiaten sind in einem statistisch signifikanten Maß mehr betroffen.
Dass das Risiko, sich mit Covid zu infizieren oder schwer zu erkranken, keinesfalls für alle Menschen gleich hoch ist und deswegen eigentlich auch die Abwehrmaßnahmen des Staates (sofern sie überhaupt legitim sind) nach Risikogruppen gestaffelt statt für alle gleichermaßen gelten müssten, ist schon seit der Frühphase von Corona bekannt.
Was für Altersgruppen gilt, trifft allerdings auch auf ethnische Gruppen und „Parallelgesellschaften“ zu. Zumeist wird dies darauf zurückgeführt, dass diese bestimmte soziale Interaktionsmuster zeigen, die die Ausbreitung von Viren innerhalb der Gesellschaft begünstigen, oder aber unterschiedliche kulturelle Einstellungen zum Umgang mit Krankheiten aufweisen.
Doch es gibt offensichtlich auch angeborene Veranlagungen: So zeigt mittlerweile eine ganze Reihe von Studien eine durchaus hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass manche Bevölkerungsgruppen genetisch grundsätzlich anfälliger sind als andere, mit Covid-19 infiziert zu werden und daran zu sterben.
Seit Juni 2020 bekannte Unterschiede
Die britische Regierung hat in einer offiziellen Untersuchung von Anfang Dezember 2021 bestätigt, dass ihr schon seit Juni 2020 bekannt war, dass es für bestimmte ethnische Minderheiten eine höhere Wahrscheinlichkeit gebe, an Covid zu erkranken und zu sterben.
Ähnliche Studienergebnisse hatte es schon zuvor gegeben, in der ersten und zweiten Covid-Welle. Die untersuchten Parameter umfassten dabei Geographie, Größe und Zusammensetzung von Haushalten, sozialen Status und Vorerkrankungen (Difference between the risk of death involving COVID-19 by ethnic group in the first and second waves of the pandemic).
In der Zusammenfassung ergeben sich hieraus aufschlussreiche Erkenntnisse: So weisen Männer in Südasien erhöhte Todesraten auf, Frauen aus Bangladesch und Pakistan jedoch nicht. Dies schien zunächst nicht auf biologische Unterschiede bezüglich der Anfälligkeit für Covid-Erkrankungen hinzudeuten. Allerdings bezogen sich diese Zahlen auf die erste Welle, während der es relativ wenige Tests und damit auch unvollständige Todeszahlen gab.
Die Analyse der zweiten Welle ergab dann, dass bereits bestehende gesundheitliche Dispositionen, die, teilweise aus biologischen Gründen, unter Südasiaten weiter verbreitet sind, verantwortlich für die signifikant höheren Infektions- und Todesraten sind; unabhängig von allen sozioökonomischen Faktoren.
Südasiaten besonders betroffen
Dies wurde durch eine weitere, aufgrund der Regierungsdaten durchgeführten Studie bestätigt. Angesichts anderer Daten hatte eine Studie vom Juli 2020 bereits gezeigt, dass Südasiaten eher an Covid-19 sterben als weiße Briten.
Die Studienergebnisse bestätigten sich sogar dann, wenn man die generellen Zahlen der betreffenden Länder außer Acht lässt: Von 193 Mitarbeitern des britischen Gesundheitsdienstes NHS, die während der ersten Covid-Welle starben, waren die Südasiatischstämmigen ebenfalls überrepräsentiert. Mehrere Studien legen nahe, dass die hohe Anfälligkeit von Südasiaten für Covid-Infektionen auf ein genetisches Erbteil zurückgeführt werden kann, das bis auf die Neandertaler zurückgeht, und in dieser Bevölkerungsgruppe heute am weitesten verbreitet ist (siehe hier bei Nature und hier bei pnas.org.
Hieraus ergibt sich wiederum die Frage, warum die Todesrate in Großbritannien mit 2.184 pro Million erheblich höher ist als in jedem südasiatischen Land, wo sie weniger als 500 pro Million beträgt; in Bangladesch wiederum liegt sie nur bei 168 pro Million.
Bezüglich Covid völliges Datenchaos
Zum Teil ist dies auf die generell falschen, mindestens aber unvollständigen Covid-Todeszahlen zurückzuführen: Während etwa die offizielle Mortalität für Indien bei 482.000 sogenannten Covid-Toten liegt, schätzen mehrere Studien (Three New Estimates of India’s All-Cause Excess Mortality during the COVID-19 Pandemic, Using Household Rosters from Survey Data to Estimate All-cause Mortality during COVID in India) sie auf zwischen 1,8 und 6,2 Millionen – allerdings ausgehend von der in den USA und Europa praktizierten „an- und mit“-Zählweise, die ursachenunabhängig jeden Verstorbenen, der zum Todeszeitpunkt positiv abgestrichen war, als „Covid-Toten“ wertet.
Die genauen Ursachen für die höhere Covid-Anfälligkeit (Are South Asians more susceptible to Covid?) unter Südasiaten ist jedenfalls noch nicht völlig geklärt. Allerdings bleiben genetische Prädispositionen generell ein weiter zu erforschendes Thema. Womöglich ist Corona doch „rassistischer“, als seine vorgeblich linksgerichteten Geisterbeschwörer und Panik-Nutznießer wahrhaben wollen.