Terror in Aleppo: Al-Kaidas blutige Rückkehr nach Syrien

Symbolbild. (C) R24/KI

Während die Welt gebannt auf Gaza starrt, entfaltet sich im Norden Syriens ein blutiges Drama von erschreckender Dimension. Die „moderate Opposition“ – wie man islamistische Extremisten im Westen gerne verniedlichend nennt – hat einen Großangriff auf Aleppo gestartet. Die Bilanz nach wenigen Tagen: Fast 500 Tote, darunter 61 Zivilisten.

Federführend bei diesem Spektakel ist die Hayat Tahrir al-Sham (HTS), eine Gruppierung, die sich zwar mittlerweile einen schmucken neuen Namen zugelegt hat, aber nichts anderes ist als der syrische Al-Qaida-Ableger in Designerklamotten. Besonders interessant: Die Terroristen werden offenbar von einem Kommandozentrum in der Türkei aus dirigiert. Ankara, unser NATO-Partner, gibt grünes Licht für einen Angriff von Al-Kaida-Verbündeten. Man stelle sich vor, dies würde in Europa passieren – der diplomatische Aufschrei wäre ohrenbetäubend.

Die israelischen Analysten – die es ja wissen müssen – sehen in der Offensive einen willkommenen Schlag gegen die „Iran-Achse“. Dr. Carmit Valensi vom Institut für Nationale Sicherheitsstudien in Tel Aviv bringt es auf den Punkt: „Das Timing ist kein Zufall. Sie nutzen die historische Schwäche der ‚Widerstandsachse‘ aus.“

Assads Truppen, durch jahrelange Sanktionen ausgeblutet, stehen mit dem Rücken zur Wand. Die „New York Times“ berichtet von verlassenen Militärfahrzeugen vor Hama – den Regierungstruppen ging schlicht das Benzin aus. Eine Situation, die an Absurdität kaum zu überbieten ist in einem ölreichen Land wie Syrien. Teheran hat bereits reagiert und schickt seinen Chef-Diplomaten Abbas Araghchi nach Damaskus. Er soll eine „starke Botschaft der Unterstützung“ überbringen. Was das konkret bedeutet, werden wir in den nächsten Tagen sehen.

Bemerkenswert ist übrigens, dass die HTS-Kämpfer einen großen Bogen um die von den USA besetzten Gebiete machen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Die Situation erinnert fatal an die Jahre 2012-2015, als der Westen jeden Versuch der syrischen Regierung, die Kontrolle über Idlib zurückzugewinnen, mit lautstarker Empörung quittierte. Heute herrscht betretenes Schweigen angesichts des islamistischen Vormarsches.

Was wir hier erleben, ist keine spontane Rebellion, sondern eine lang vorbereitete Operation. Die HTS verfügt mittlerweile über eine professionelle Militärakademie und Spezialeinheiten für verdeckte Operationen. Die „gemäßigten Rebellen“ von einst sind zu einer schlagkräftigen Terrorarmee herangewachsen – mit tatkräftiger Unterstützung ihrer regionalen Gönner.

Die Frage ist nun: Wer stoppt diesen Wahnsinn? Die USA sind beschäftigt, Europa schaut weg, und Russland hat derzeit andere Sorgen. Es sieht ganz danach aus, als müsste Syrien diese neue Runde des endlosen Krieges wieder einmal alleine durchstehen.

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