Insgesamt zehn Milliarden Dollar an zusätzlicher Militärhilfe sollen aus den Vereinigten Staaten an Taiwan fließen. Die Milliarden für die Ukraine sind manchen US-Politikern nicht genug. Peking übt bereits scharfe Kritik.
Offensichtlich geht man in Washington nicht davon aus, dass die Volksrepublik China in der nächsten Zeit eine Invasion nach Taiwan starten wird. Denn einige Senatoren aus beiden politischen Lagern drängen zu einem neuen Militärhilfepaket für die selbstverwaltete Insel, welches ein Volumen von insgesamt zehn Milliarden Dollar für einen Zeitraum von fünf Jahren vorsieht. Ursprünglich waren insgesamt 6,5 Milliarden Dollar vorgesehen, die ausschließlich in die (private) US-Rüstungsindustrie fließen sollen.
Taiwan Policy Act of 2022 continue advancing in the Senate.
— Clash Report (@clashreport) October 12, 2022
The United States could soon offer billions of dollars in military financing for Taiwan, fast-track weapons sales and increase military coordination.
Billions of dollars to be poured to Taiwan for military assistance.
Ziel der US-Politiker ist es, die Verteidigungsfähigkeiten Taiwans zu stärken und so eine mögliche Invasion durch die chinesische Volksbefreiungsarmee zu einem sehr kostspieligen und verlustreichen Unterfangen zu machen. Das offensichtliche Ziel – ähnlich wie im Falle der Unterstützung der Ukraine gegen die russischen Truppen – ist es, damit eine größtmögliche militärische Schwächung des geostrategischen Gegners zu erreichen. Ungeachtet dessen, dass die Hinauszögerung des Unvermeidlichen, nämlich die Niederlage des mit US-Mitteln bewaffneten Verteidigers, nur die Opferzahlen dort massiv in die Höhe treibt und viel mehr Zivilisten ihr Leben lassen müssen.
Erst im September gab die Biden-Administration grünes Licht für einen insgesamt 1,1 Milliarden Dollar schweren Waffendeal, der Schiffsraketen und Luft-zu-Luft-Raketen für die taiwanesischen F-16-Kampfjets beinhaltet. Teipeh erhofft sich dadurch eine bessere Abwehrfähigkeit für den Fall einer chinesischen Invasion. Indessen hieß es aus Washington, dass die selbstverwaltete Insel, anstatt mit eigenen Wunschlisten vorzupreschen, besser auf die Vorschläge der Amerikaner hören sollte, welche Waffen es kaufe.
Upcoming #US defense policy bill for 2023 incorporating assistance to #Taiwan indicates that Washington will continue playing the Taiwan card to counter #China, which will cause more geopolitical turbulence and intensify the wrestling among major powers. pic.twitter.com/GfsBThepee
— Zhang Meifang张美芳 (@CGMeifangZhang) October 12, 2022
Peking selbst reagierte wie üblich negativ darauf. Washington spiele die Taiwan-Karte gegen China aus, was “mehr geopolitische Turbulenzen” mit sich bringe und das “Ringen zwischen den Großmächten” verstärke. Washington verletze so auch das Ein-China-Prinzip und mische sich zudem in “innerchinesische Angelegenheiten” ein.