Unzählige Iraner demonstrierten in den großen Städten des Landes gegen das Mullah-Regime und forderten die Rückkehr des Schahs. Dieses Mal sind es vor allem Händler und Unternehmer, die den Protest anführen.
Wenn es Studentenproteste gibt oder ethnische Minderheiten wie die Kurden auf die Straßen gehen, stört sich das islamistische Mullah-Regime in Teheran nicht sonderlich daran. Doch das, was sich derzeit in vielen iranischen Städten abspielt, könnte unter Umständen zum Ende des islamistischen Regimes führen. Denn mittlerweile begehrt auch die Mittelschicht, vor allem die Händler und Unternehmer, auf.
Diese haben nämlich die Basare zugesperrt, weil sich die Geschäfte mit dem Monopoly-Geld einfach nicht mehr lohnen. Die Inflation liegt bei über 50 Prozent und auf dem inoffiziellen Devisenmarkt müssen bereits rund 1,4 Millionen Rial für einen Dollar hingeblättert werden. Während sich die korrupten Eliten problemlos mit Fremdwährungen eindecken können, um ihren Wohlstand zu sichern, müssen die einfachen Leute und die Händler hilflos dabei zusehen, wie ihre Existenzgrundlage langsam, aber sicher zerstört wird.
Der Staatsapparat reagiert wie üblich mit Gewalt und Repressionen: Tränengas und Schlagstöcke inklusive. Der Präsident, Masoud Pezeshkian, spricht zwar von Dialog über “legitime Anliegen” und will über bestimmte “Reformen” diskutieren, doch das komplette iranische System ist so von Korruption und Misswirtschaft durchwachsen, dass solche Alibiaktionen ohnehin nichts bringen. Das wissen auch die Iraner.
Unterstützung erhalten die Demonstranten von Reza Pahlavi, dem Kronprinzen des ehemaligen persischen Königshauses. Dieser rief die Menschen im Iran dazu auf, die Regierung herauszufordern. Dazu kamen direkte Appelle an die Sicherheitskräfte, sich auf die Seite der Bevölkerung zu stellen, anstatt das islamistische Regime zu verteidigen.
Wie lange sich das Mullah-Regime noch halten können wird, steht in den Sternen. Doch so wie die Truppe um Ayatollah Khamenei 1979 infolge von Massenprotesten gegen den Schah an die Macht gespült wurde, könnte sich der Volkszorn nun auch gegen die islamistische Führung wenden – und die Rückkehr des Schahs mit sich bringen.
