Studie: Rotes Fleisch wird doch nicht mit Herzerkrankungen in Verbindung gebracht

Bild: freepik / jcomp

In den letzten Jahrzehnten hieß es immer wieder, dass rotes Fleisch dem Herzen schaden würde. Eine neu veröffentlichte Studie hingegen weist darauf hin, dass die gesundheitlichen Effekte auf das Herz statistisch vernachlässigbar sind. Wird mit einem Mythos aufgeräumt?

Bislang hieß es immer, dass Menschen, die viel rotes (und vor allem verarbeitetes) Fleisch essen, ein deutlich höheres Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Doch eine Untersuchung von Daten der UK Biobank mit Datensätzen von mehr als 1,8 Millionen Menschen liefert nun neue, interessante Einblicke in das ganze Thema. Denn offensichtlich hat der Konsum von rotem Fleisch (z.B. Schwein, Rind und Lamm) diesbezüglich nur geringe Auswirkungen.

Das Team fand keine mit Herzkrankheiten verbundenen Gesundheitsrisiken bei Personen, die verarbeitetes Fleisch gegessen hatten. Alle Quotenverhältnisse (QV) einer Person, die an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Koronarer Herzkrankheit, Schlaganfall, Herzinsuffizienz oder Vorhofflimmern leidet, waren nicht signifikant. Die Verbindung zwischen Rindfleischkonsum und Herzkrankheiten war sogar noch geringer, mit einem Quotenverhältnis von 0,7 für die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Rindfleischesser hatten auch ein geringes Risiko, an Vorhofflimmern (QV 0,85) und Herzinsuffizienz (QV 0,80) zu erkranken, aber ein höheres Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden (QV 1,29). Ein QV von 1,00 heißt, es gibt keinen Unterschied zwischen Fleischessern und Nicht-Fleischessern. Liegt er höher, weist dies auf ein höheres Risiko hin; liegt er niedriger, auf ein niedrigeres Risiko.

Personen, die Schweinefleisch aßen, hatten ein höheres Risiko, an Herzinsuffizienz (QV 1,71), Schlaganfall (QV 1,15) und Koronarer Herzkrankheit (QV 1,25) zu erkranken. Die Forscher betrachteten diese Ergebnisse jedoch immer noch als unbedeutend in Bezug auf die Kausalität. Auch der Verzehr von Lammfleisch zeigte keine mit Herzkrankheiten verbundenen Gesundheitsrisiken, stellte das Forschungsteam fest. Ganz wie bei verarbeitetem Fleisch hatte Lammfleisch unbedeutende QV-Ergebnisse für das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Koronarer Herzkrankheit, Schlaganfall, Herzinsuffizienz oder Vorhofflimmern.

„Dieses Ergebnis unterscheidet sich von denen früherer Beobachtungsstudien“, schrieb das Forschungsteam. „In den letzten zehn Jahren haben mehrere Querschnitts- und prospektive Studien die Beziehung zwischen dem Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch und [Herz-Kreislauf-Erkrankungen] untersucht. Die aus den verfügbaren Daten gezogenen Schlussfolgerungen sind inkonsistent.“ Die Forscher sagten jedoch, dass weitere Forschung zur Bestätigung ihrer Ergebnisse erforderlich sei.

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