Bei einer Blockade der Klimasekte am Mittwoch in Stralsund hat ein Lkw-Fahrer (41) die Nerven verloren. Nachdem er einen Protestler zunächst von der Straße zerrte, schob er ihn schließlich – möglicherweise unwissentlich – mit seinem Lkw ungefähr einen Meter vor sich her. Das kommt den Mann jetzt teuer zu stehen: Er verlor nicht nur seinen Führerschein, sondern auch seinen Job, außerdem läuft gegen ihn ein Ermittlungsverfahren. Viele User in den sozialen Netzen wollen den Mann nun unterstützen.
Mitglieder der „Letzten Generation“ haben gestern in Stralsund in Mecklenburg-Vorpommern eine Hauptverkehrsstraße blockiert und die Verkehrsteilnehmer damit gegen sich aufgebracht. Besonders eine Szene, die auf Videoaufnahmen zu sehen ist, sorgte für Aufsehen:
Dort sieht man, wie sich ein weißer Lkw laut hupend den Blockierern nähert und kurz vor diesen stoppt. Der Fahrer, der offensichtlich sehr wütend ist, springt aus seinem Fahrzeug und versucht die „Aktivisten“ von der Straße zu ziehen, dabei schimpft er „Weg hier!“ und „Verpisst Euch hier!“. Einem Klimasektenmitglied droht er mit der Faust. Während der Mann wieder in sein Fahrzeug steigt, platzieren sich die Blockierer wieder auf der Straße. Dann fährt der Lkw an und schiebt den jungen Mann, den er zuvor weggezerrt hatte, etwa einen Meter nach vorn – womöglich unwissentlich (Stichwort: toter Winkel). Er stoppt abrupt, als Umstehende anfangen, zu schreien. Schließlich setzt der Fahrer zurück und fährt zwischen den „Aktivisten“ hindurch weg.
Der 41-jährige Fahrer meldete sich später auf dem Polizeirevier in Grimmen, wo er sofort seinen Führerschein abgeben musste. Außerdem laufen nun Ermittlungen wegen des Verdachts der versuchten gefährlichen Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr gegen ihn. Doch damit nicht genug, auch seinen Job bei dem Industriegas-Hersteller „Air Liquide“ hat er verloren. Ein Unternehmenssprecher teilte mit, dass dem Fahrer aufgrund des Vorfalls gekündigt wurde.
Der Blockierer blieb unverletzt. Gegen die Teilnehmer an der Verkehrsblockade wird wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und des Verdachts der Nötigung im Straßenverkehr ermittelt. In den sozialen Netzen zeigen sich die Menschen nun solidarisch mit dem Lkw-Fahrer: Engagierte User versuchen bereits, einen Kontakt zu ihm herzustellen, um ihn finanziell zu unterstützen.
Die Blockaden der Klima-Apokalyptiker werden für immer mehr Verkehrsteilnehmer, die oftmals auf dem Weg zur Arbeit sind und unter Zeitdruck stehen, zur nervlichen Zerreißprobe. Einige setzen sich zur Wehr – und werden dafür in den sozialen Netzen immer wieder gefeiert. Der Lkw-Fahrer zahlt allerdings für seinen Ausraster mit Führerschein- und Arbeitsplatzverlust einen hohen Preis. Die „Aktivisten“, in Wahrheit Straftäter, werden derweil munter weitermachen. Unterstützung bekommen sie von Politikern, Journalisten und Polizisten, wie Protokolle belegen, die bei einer Hausdurchsuchung gefunden wurden – sie bauen ihr Netzwerk sogar weiter aus.