So „wirksam“ sind die Sanktionen: Russland exportierte im August so viel Öl wie noch nie zuvor

Bild: freepik / vadi_fuoco

Die Sanktionen wirken und Russland ist weltweit völlig isoliert? Die jüngsten Daten zu den russischen Ölexporten schießen Löcher in dieses Narrativ: Demnach hat das größte Land der Welt im vergangenen Monat Unmengen an Erdöl ins Ausland verkauft – und zwar mehr als je zuvor um diese Zeit.

Laut den westlichen Medien ist Russland international isoliert und die von Washington, Brüssel & Co verhängten Sanktionen lassen die russische Wirtschaft kollabieren. Nun gut, das steht zwar so in den Zeitungen und man hört das in den TV-Nachrichten, doch offensichtlich hat dies mit der Realität relativ wenig zu tun und die negativen Auswirkungen der Sanktionen scheinen zumindest derzeit vor allem den Westen selbst zu treffen und weniger Russland. Dies zeigt sich auch in den jüngst veröffentlichten Daten.

Sechs Monate nach dem Start der Invasion russischer Truppen in die Ukraine übertrifft die russische Ölproduktion nämlich weiterhin die Erwartungen der westlichen Politführer. Nach Angaben des Institute of International Finance (IIF) erreichten die russischen Öllieferungen in diesem Monat den höchsten Stand, den es jemals in einem August gab. Dabei spielten die in griechischem Besitz befindlichen Tanker die größte Rolle, Russlands Öl auf die internationalen Märkte zu bringen.

IIF-Chefvolkswirt Robin Brooks twitterte, dass die Kapazität der Öltanker, die russische Häfen verlassen – ein Indikator für die Exporte -, im August knapp 160 Millionen Barrel betrug. Das gab es noch nie. „Russland exportiert den Großteil seines Rohöls über Öltanker in ausländischem Besitz. Das Volumen dieser Verschiffungen im August 2022 übersteigt jedes vorangegangene Jahr, dank der in griechischem Besitz befindlichen Öltanker, die Kapazitäten für den Transport von russischem Öl verlagert haben“, so Brooks gegenüber Business Insider.

Angesichts dessen, dass Russland sein Erdöl mit einem Discount verkauft und die Preise weiterhin recht hoch sind, ist dies für die Ölhändler ein gutes Geschäft, das sie sich nicht entgehen lassen wollen. Und das ist noch nicht alles: Griechenland hat sich in den letzten Monaten zu einem neuen Umschlagplatz für russisches Öl im Rahmen von Ship-to-Ship (STS)-Ladungen entwickelt. Der Handel mit russischem Rohöl und Ölprodukten bleibt vorerst legal, da sich die EU-Mitglieder offenbar nicht auf die Methodik eines vollständigen Verbots einigen können. Und so verkauft Russland weiterhin sein Öl und einige Händler verdienen gut daran, während die Kunden in Europa den vollen Preis dafür bezahlen.

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