Seit 7 Jahren in islamistischer Geiselhaft: Heiko Maas (SPD) verhinderte Befreiung

Die deutsche Rotkreuz-Krankenschwester Sonja Nientiet, Foto: privat

Am Abend des 2. Mai 2018 wurde die damals 48-jährige Sonja Nientiet aus dem Gelände des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (ICRC) in Mogadischu, Somalia, entführt. Deutsche Spezialeinheiten lokalisierten sie in der Gewalt von Dschihadisten, planten die Befreiung. Doch der damalige Minister Maas untersagte den Einsatz. Wenn es darum geht, das Leben deutscher Staatsbürger zu schützen, zeigt die deutsche Regierung kein Interesse daran, zu handeln.

Seit über sieben Jahren fristet Sonja Nientiet, eine deutsche Krankenschwester aus Hamm, ein unvorstellbares Schicksal in den Händen somalischer Dschihadisten. Am 2. Mai 2018 wurde die damals 48-Jährige aus dem Gelände des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (ICRC) in Mogadischu entführt – vermutlich von der Al-Shabaab-Miliz, einer Al-Qaida-nahen Terrorgruppe. Ein kürzlich aufgetauchtes Video aus März 2025 zeigt die geschwächte Geisel, die verzweifelt um Hilfe fleht. Doch die deutsche Regierung schweigt, und die Öffentlichkeit scheint den Fall weitgehend vergessen zu haben. Was ist passiert, und warum bleibt eine Rettung aus?

Sonja Nientiet, eine erfahrene humanitäre Helferin, war seit 2014 für das ICRC in Krisengebieten wie Syrien und der Demokratischen Republik Kongo tätig. In Somalia bildete sie Einheimische in Erster Hilfe aus. Ein selbstloser Akt der Menschlichkeit in einem Land, das von Bürgerkrieg, Terror und Armut zerrissen ist. Am Abend des 2. Mai 2018 drangen bewaffnete islamistische “Gotteskrieger” in das ICRC-Gelände ein, verschleppten Nientiet durch einen Hintereingang und flohen mit einem Fahrzeug. Somalische Behörden vermuten, dass ein Sicherheitsmitarbeiter des ICRC mit den Entführern kollaborierte, was den Verrat umso bitterer macht.

Seitdem fehlt von Nientiet jede Spur – bis ein Video im März 2025 Hoffnung und Entsetzen gleichermaßen auslöste. Darin spricht die 54-Jährige, sichtlich gezeichnet, auf Englisch mit deutschem Akzent. Sie beschreibt ihren verschlechternden Gesundheitszustand und fleht die deutsche Regierung sowie ihre Familie an, alles für ihre Freilassung zu tun. „Die Hoffnung, meine Liebsten wiederzusehen, hält mich am Leben“, sagt sie unter Tränen. Hintergrundgeräusche deuten auf ein normales Dorfleben hin – ein zynischer Kontrast zu ihrer Gefangenschaft.

Schockierend ist, dass eine Rettung möglich gewesen wäre. Laut Berichten der „Bild“-Zeitung hatte der Bundesnachrichtendienst (BND) nach zwei Jahren Nientiets Aufenthaltsort ausfindig gemacht und eine Befreiungsaktion geplant. Doch der damalige Außenminister Heiko Maas (SPD) stoppte die Operation, aus Angst vor einem „Blutbad“ und dem Tod der Geisel. Diese Entscheidung wird heute von vielen kritisiert, insbesondere von Nientiets Freundin Olga Platzer, die fragt: „Was kann schlimmer sein, als Sonja in Gefangenschaft sterben zu lassen?“

Es ist anzunehmen, dass Maas mehr um seine politische Zukunft und sein Bild in der Öffentlichkeit bemüht war. Vielleicht gab es auch Kostenüberlegungen – gendergerechte Radwege in Peru waren eben wichtiger.

Auf Plattformen wie X wird die Untätigkeit der deutschen Regierung scharf angeprangert. „Es war Heiko Maas, der eine Rettungsaktion verhinderte“, schreibt ein Nutzer. „Der BND kennt den Aufenthaltsort, hat Kontakt – und doch passiert nichts.“ Andere fragen: „Was sind deutsche Staatsbürger der Regierung wert?“ Die Empörung ist groß, doch die Bundesregierung hüllt sich in Schweigen, mit Verweis auf ihre Politik, Entführungsfälle nicht öffentlich zu kommentieren.

Die mutmaßlichen Entführer, die Al-Shabaab-Miliz, kontrollieren weite Teile Somalias und sind für ihre Brutalität berüchtigt. Erst kürzlich, im März 2025, verübten sie einen Anschlag auf den Konvoi des somalischen Präsidenten Hassan Sheikh Mohamud. Somalia bleibt ein failed state, in dem humanitäre Helfer wie Nientiet ein hohes Risiko eingehen. Die Forderung der Entführer: ein Lösegeld in Millionenhöhe. Doch Verhandlungen sind schwierig, und die Sicherheitslage erschwert jede Rettungsmission. Es ist auch nicht bekannt, ob die deutsche Regierung überhaupt irgendwelche Bemühungen zur Befreiung unternimmt oder Lösegeldverhandlungen stattfinden.

Das ICRC bestätigt die Echtheit des Videos und drückt „tiefe Sorge“ um Nientiets Gesundheit aus, arbeitet aber im Verborgenen, um Verhandlungen nicht zu gefährden. „Das Video ist schwer anzusehen, gibt aber Hoffnung“, sagt Sprecher Christian Cardon. Doch die Zurückhaltung der Organisation und der deutschen Behörden stößt auf Kritik. Olga Platzer klagte beispielsweise gegenüber dem ZDF: „Sonjas Schicksal interessiert offenbar wenig.“

Während andere Entführungsfälle weltweit Schlagzeilen machen, bleibt Nientiets Schicksal ein Randthema. Ihre Familie und Freunde kämpfen unermüdlich um Aufmerksamkeit, doch die Medien und die Politik zeigen wenig Interesse. „Nach sieben Jahren habe ich Zweifel, dass die Geheimhaltung noch hilft“, sagt Platzer. „Sonja läuft die Zeit davon.“ Die Mutter der Geisel starb 2024, ohne ihre Tochter wiederzusehen – ein weiterer tragischer Schlag.

Die deutsche Bevölkerung ist offenbar völlig gezähmt, auf unbedingten Gehorsam abgerichtet, kaum jemand traut sich noch, öffentlich die naheliegenden Fragen zu stellen: Warum wird so wenig für eine deutsche Staatsbürgerin getan, die ihr Leben für humanitäre Hilfe riskiert hat? Ist die Angst vor diplomatischen Verwicklungen oder die Zurückhaltung gegenüber Lösegeldzahlungen wichtiger als ein Menschenleben?

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