Gerade wurde in Braunschweig ein Asylbewerber aus Burundi wegen Vergewaltigung einer 10-Jährigen zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren und drei Monaten verurteilt. Ein ähnlich schockierender Fall ereignete sich in Schweden: In Skellefteå wurde eine damals 9-Jährige von einem 15-jährigen Äthiopier vergewaltigt und so schwer misshandelt und gewürgt, dass sie einen bleibenden Hirnschaden davontrug. Ihre Familie machte den Fall publik. Sie fordert eine Gesetzesänderung.
Der 7. Juli 2022 war der Tag, der das Leben der 9-jährigen Luna und ihrer Familie für immer veränderte. Um 15 Uhr radelte das Mädchen von einer Jugendfreizeit nach Hause. Gegen 15:30 Uhr hörten Passanten einen Schrei aus dem Wald. Zwei Stunden später versuchte ein 15-Jähriger, mehrere Personen auf der Straße anzuhalten, damit sie mit ihm in den Wald gingen, wo er ihnen etwas zeigen wollte. Eine Frau folgte dem Jugendlichen schließlich und fand Luna nackt und gefesselt. Wäre sie nicht mitgegangen, hätte sie vielleicht nicht überlebt, erklärte Lunas Tante später. Die 9-Jährige wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht – elf Tage lang lag sie im Koma.
Den Polizisten vor Ort fiel das Verhalten des 15-Jährigen auf und bereits am Abend fand die erste Vernehmung bei ihm zu Hause statt. Er erzählte, wie er das Mädchen im Wald gefunden habe, als er pinkeln ging, obwohl Luna sich 30 Meter von der Straße entfernt in schwer zugänglichem Gelände befand. Später am Abend gestand er jedoch gegenüber einem Familienmitglied, dass er der Täter sei. Die Familie rief sofort die Polizei an und der Jugendliche wurde festgenommen. Bei der Befragung kamen die brutalen Details über die Schläge und die sexuelle Gewalt ans Tageslicht.
Im Oktober entschied das Bezirksgericht Skellefteå, dass der 15-Jährige des versuchten Mordes und der schweren Vergewaltigung schuldig sei. Laut eines psychiatrischen Gutachtens leidet er unter einer schweren psychischen Störung, daher wurde er in die Psychiatrie eingewiesen.
Luna ist schwer hirngeschädigt
Lunas Leben hat sich nach dem Überfall drastisch verändert. Sie lebt nur noch in dem Sinne, dass sie selbstständig atmet, sich aber nicht bewegen, nicht sprechen und nichts aktiv tun kann. Der Sauerstoffmangel durch die Strangulation hat zu dauerhaften Hirnschäden geführt, sie kann nicht sprechen und hat Schwierigkeiten, ihre Arme und Beine zu bewegen. Sie benötigt einen speziell angefertigten Rollstuhl. Den Großteil ihrer Nahrung nimmt sie über eine Magensonde auf. Hinzu kommt noch ein psychisches Trauma, sie leidet unter Angstattacken.
Luna benötigt rund um die Uhr Hilfe und Aufsicht. Niemand kann etwas darüber sagen, wie Lunas Leben zukünftig aussehen wird, ob sie jemals wieder reden, essen, sich bewegen kann. Nur, dass nichts mehr so sein wird, wie es war. Früher tanzte und sang Luna gerne, liebte es, mit dem Fahrrad und auf Inline-Skates zu fahren. Ihr Zustand hat sich seit dem Angriff nur minimal verbessert.
Deutliche Warnzeichen – doch niemand reagierte
Der jugendliche Täter war schon vor der schrecklichen Tat mehrmals auffällig geworden. Er wanderte 2018 aus Äthiopien ein und erhielt mit seiner Mutter und seinen Geschwistern eine befristete Aufenthaltserlaubnis. Schon im Jahr 2019 wurden drei Vorfälle gegen Mädchen in der Schule gemeldet, bei denen er ihre Brüste und ihr Gesäß berührte und eine von ihnen als Hure bezeichnete. Im Juni 2021 griff er eine Frau in einer Unterführung an. Es gab also Warnsignale, die Behörden waren informiert, trotzdem gab es weder Strafen noch Maßnahmen oder Betreuung.
Lunas Familie fordert Gesetzesänderung
Lunas Familie hat sich entschieden, das Schicksal der heute 10-Jährigen öffentlich zu machen. Sie wünscht sich eine Gesetzesänderung, eine „Lex Luna“ – eine Möglichkeit für Schulen und soziale Dienste, Informationen auszutauschen und so früher und drastischer reagieren zu können, wenn jemand auffällig wird.
Ob eine derartige Gesetzesänderung Chancen auf Erfolg hätte, ist dabei fraglich. Migrantengewalt wird gerne kleingeredet – nicht nur hierzulande, wo zuletzt gewalttätige Übergriffe durch Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund mehrfach für Negativschlagzeilen sorgten. Auch in Schweden gab es jahrzehntelang eine ausgeprägte Willkommenskultur, so dass das skandinavische Land zu einem Einwanderungsland mit einer „multikulturellen“ Gesellschaft geworden ist. Die Folgen sind ähnlich wie in Deutschland: hohe Arbeitslosigkeit, steigende Sozialausgaben, mehr Kriminalität – und zahlreiche zerstörte Leben durch Verbrechen wie jenes gegen die kleine Luna.