Schüler verletzt vier Lehrer und einen Polizisten – Polizei verschweigt Einsatz an Stralsunder Schule

Bild: stockeraxel / freepik

Ein aggressiver Schüler hat an einer Schule in Stralsund (Mecklenburg-Vorpommern) vier Lehrer und einen Polizisten verletzt. Bekannt wurde dieser Vorfall, der sich bereits am Freitag, dem 21. März, ereignet hat, durch die Pressemitteilung eines Bürgerforums – die Polizei hatte ihren Einsatz verschwiegen.

Eine Polizeimeldung gab es nicht, aber das offene Bürgerforum “Wir für Rügen” veröffentlichte eine Pressemitteilung zu dem Zwischenfall, der als “Amok-Alarm” bezeichnet wurde, an einer Haupt- und Realschule. Demnach begann der Vorfall während der Pause, als ein “Achtklässler mit Migrationshintergrund” auf die Aufforderung eines Lehrers, das Schulgebäude zu verlassen, mit Beleidigungen und Bedrohungen reagierte.

„Du Nazi, Du Hurensohn, Du Schwanzlutscher, Dich stech‘ ich ab, eins gegen eins, Dich mach’ ich platt“, soll der Schüler gewütet haben. Als der Lehrer ihn ermahnte, eskalierte die Situation weiter: Der Schüler packte den Lehrer am Kragen und ignorierte ein daraufhin ausgesprochenes Hausverbot. Als der Lehrer ihn infolgedessen nach draußen drängen wollte, versuchte der Schüler, ihn zu schlagen. Ein weiterer Lehrer eilte zu Hilfe, und gemeinsam schafften sie es, den Jugendlichen nach draußen zu schieben.

Doch der Schüler gab nicht auf: Er schraubte den Sattel eines Fahrrads ab und versuchte, damit auf die Lehrer einzuschlagen. Weitere vier Lehrkräfte und drei Erwachsene kamen zu Hilfe, während die Hofpause aufgelöst wurde. Verängstigte Schüler rannten schreiend und weinend zurück in die Klassenräume, die anschließend abgeschlossen wurden.

Die Polizei rückte mit vier Einsatzwagen an. Als ein Polizist versuchte, mit dem Jugendlichen zu sprechen, wurde dieser von ihm ins Gesicht geschlagen. Schließlich überwältigten die Beamten den Schüler.

Die Stralsunder Polizei äußerte sich auf Nachfrage des Nordkuriers zu dem Vorfall. „Ich kann Ihnen bestätigen, dass es am Freitag gegen 12 Uhr einen Polizeieinsatz an der Regionalschule gab“, erklärte eine Sprecherin. „Hintergrund war, dass ein Tatverdächtiger mehrere Lehrer der Schule beleidigt und bedroht haben soll. Bei dem Sachverhalt spielte ein Fahrradsattel eine Rolle.“

Zum genauen Verlauf wurden keine Angaben gemacht. Die Polizeisprecherin bestritt jedoch, dass es sich um einen Amok-Alarm gehandelt habe. „Ein Amok-Alarm wurde nicht ausgelöst. Ein Polizist wurde leicht verletzt, war weiterhin dienstfähig. Auch vier Lehrer sollen geschädigt sein.“

Die Polizei begründete das Fehlen einer Mitteilung zu dem Vorfall und dem Einsatz folgendermaßen: „Zum Schutz der Persönlichkeitsrechte des tatverdächtigen Schülers wurden keine weiteren Informationen veröffentlicht. Zudem entschied sich die Polizei aus mehreren nachvollziehbaren Gründen gegen eine proaktive Berichterstattung.“ Und: „Auch, da es sich bei dem vermutlichen Täter um einen Minderjährigen handelt, dessen Identität durch eine mögliche Berichterstattung auch individualisierbar wäre.“

Schüler sollen nicht geschädigt worden sein. Die Polizei hat Ermittlungen wegen des Verdachts der Körperverletzung, der gefährlichen Körperverletzung, der Beleidigung, der Bedrohung und des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte aufgenommen. Von der Schule wurde der Randalierer suspendiert.

Der Fall zeigt einmal mehr die wachsende Problematik an Schulen: die zunehmende Gewaltbereitschaft, der schwierige Umgang mit aggressiven Schülern und die Herausforderungen für Lehrer, solche Situationen zu bewältigen. Es ist mehr als schockierend, dass die simple Aufforderung des Lehrers, das Schulgebäude zu verlassen, derartig eskalieren konnte. Erschreckend ist vor allem die hohe Gewaltbereitschaft des Schülers, der nicht nur beleidigte und drohte, sondern versuchte, Lehrer zu verletzen und letztlich sogar einen Polizisten angriff. Welche Gefahr geht von solchen aggressiven Personen auch für die Mitschüler aus? Wer kann seine Kinder noch ohne ungutes Gefühl in die Schule schicken – und wer will in diesen Zeiten noch Lehrer sein?

Die Informationspolitik der Polizei kann man derweil als fragwürdig bezeichnen. Die Entscheidung, den Zwischenfall zu verschweigen, wird mit dem Schutz der Persönlichkeitsrechte des Täters begründet: Das ist Wasser auf die Mühlen all jener Bürger, die in Deutschland inzwischen den Täterschutz als weit höher priorisiert als den Opferschutz sehen. Auch zur Nationalität wurden keine Angaben gemacht. Besonders Migranten fallen immer wieder durch ein hohes Aggressionspotenzial auf – die Beschimpfung des Lehrers als “Nazi” könnte bestätigen, dass der aggressive Schüler einen Migrationshintergrund hat. Am Ende führte das Verschweigen der Tat wohl zum sogenannten Streisand-Effekt, denn in den sozialen Netzen erlangte der Fall rasch große Aufmerksamkeit.

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