Schottische Ministerin gibt zu: Schon 16 Millionen Bäume für Windkraftanlagen gefällt

Windräder - ein Anblick wie ein überdimensionaler Friedhof. Bild: freepik

Seit 2000 mussten in Schottland bereits knapp 16 Millionen Bäume Platz für Windkraftanlagen machen. Es sollen noch etliche Anlagen folgen: Zu diesem Zweck werden bereits die Richtlinien für den Schutz von unberührtem Wildland abgeschwächt. Ist das „grün“?

Mairi Gougeon, die schottische Ministerin für Angelegenheiten des ländlichen Raums, gab jüngst in einem Brief an den schottischen Tory-Abgeordneten Liam Kerr an, dass seit dem Jahr 2000 auf öffentlichem, von der Behörde Forestry and Land Scotland (FLS) verwaltetem Land bereits 15,7 Millionen Bäume gefällt wurden, um Platz für Windkraftanlagen zu machen. 7.858 Hektar Fläche wurden somit insgesamt gerodet. Die Zahlen entsprechen 1.700 gefällten Bäumen pro Tag.

In Schottland steht der Windkraftausbau ganz oben auf der Agenda: Die vorhandenen Anlagen können theoretisch bereits 8,4 GW Strom produzieren, doch weitere 8 bis 12 GW sollen noch folgen. Dafür will man nicht nur immer mehr Turbinen errichten, sondern auch bestehende abreißen und durch noch größere ersetzen. Es sind Windräder mit einer Höhe von 850 Fuß im Gespräch – das sind knapp 260 Meter.

Um diesen Ausbau zu ermöglichen, sollen Kontrollen gelockert und Richtlinien zum Schutz von unberührtem Wildland aufgeweicht werden. Die Naturschutzorganisation „John Muir Trust“ mahnte bereits, dass Windparkunternehmen der Bau erheblich erleichtert würde – es sei fast unmöglich, keine Erlaubnis für den Bau zu bekommen.

Sowohl die Ministerin als auch die FLS versuchen, zu beschwichtigen. Die Ministerin gab an, dass viele Bäume an anderer Stelle gepflanzt werden würden; die FLS behauptet derweil, seit 2000 500 Millionen neue Bäume gepflanzt zu haben und dass die Zahl gefällter Bäume nicht ungewöhnlich sei. Aufgrund der „Klimakrise“ und der volatilen Gaspreise sei der Ausbau notwendig. Dass bei Flaute kein Strom produziert wird, ist wieder einmal nicht von Belang.

Liam Kerr dagegen gab an, dass er wachsende Besorgnis in der Bevölkerung wegen dieser Entwicklung registriere: „Ich wurde viele Male von ländlichen Gemeinden im ganzen Land kontaktiert, die den Standort dieser Anlagen in Frage stellten und berechtigte Bedenken äußerten, nicht nur hinsichtlich der visuellen Auswirkungen, sondern auch der Schäden für Wildtiere und Unternehmen. Jetzt erfahren wir, dass es bei Bäumen zu erheblichen Schäden kommt.“ Er befand, die Minister müssten sich der „erheblichen Kosten“ bewusst sein, die durch die Errichtung von Windparks entstehen.

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