Wieder einmal schlagen die Klimafanatiker Alarm – diesmal, weil steigende CO2-Werte angeblich die Orientierungsfähigkeit von Schadinsekten durcheinanderbringen. Während das in der Logik normaler Menschen nach einer guten Nachricht für Landwirte klingt, wird es hier zur “Bedrohung für Biodiversität und Ernährungssicherheit” hochstilisiert. Der Clou: Dieselben Forscher, die das als Katastrophe verkaufen, wollen den Effekt künstlich verstärken, um die Motten endgültig auszuschalten.
Man muss der Klimaforschung eines lassen: Sie findet immer wieder neue Gründe, warum wir uns kollektiv in Panik versetzen sollen. Diesmal trifft es nicht den Eisbären, nicht den Meeresspiegel und auch nicht den Amazonas, sondern die Paarungsgewohnheiten von landwirtschaftlichen Schadinsekten. Laut einer aktuellen im National Science Review veröffentlichten Studie mit dem Titel “Carbon dioxide drives oviposition in Helicoverpa armigera” haben steigende CO2-Werte das Potenzial, das Orientierungsvermögen der Baumwollkapselbohrer-Motte durcheinanderzubringen.
Die Forscher von gleich drei hochrangigen Instituten – unter anderem aus China, Norwegen und Deutschland – haben festgestellt, dass diese Motten normalerweise frische Blätter mit hohem CO2-Ausstoß bevorzugen, weil ihre Larven dort die besten Überlebenschancen haben. Doch das ach so böse Klimagas soll jetzt dafür sorgen, dass die Tiere ihre innere “Blattnavigation” verlieren. Das Szenario klingt wie aus einem Naturdrama: verwirrte Mottenmütter, die ihre Eier auf den falschen Blättern platzieren und damit den Fortbestand der Art gefährden.
Mit dem CO2-Ausstoß ist übrigens nicht gemeint, dass die Pflanzen permanente Kohlendioxid-Quellen sind, sondern dass jüngere Blätter kurzfristig höhere CO2-Gradienten an ihrer Oberfläche haben. Zum Beispiel, weil sie stärker atmen oder weil die Photosynthese noch nicht maximal läuft. Die Insekten nutzen diese winzigen CO2-Unterschiede als Orientierungssignal, ähnlich wie Mücken den CO2-Ausstoß von Tieren und Menschen wahrnehmen.
Natürlich bleibt es nicht bei der Tragödie im Insektenreich. Die Autoren malen direkt die ganz große Katastrophe an die Wand: gestörte Ökosysteme, bedrohte Biodiversität, wackelnde globale Ernährungssicherheit. Wenn wir so weitermachen, könnten die Motten bis 2100 zu 75 Prozent weniger treffsicher ihre Eier ablegen. Für manche Landwirte wäre das wahrscheinlich sogar ein Grund zum Feiern, aber in der ideologisch geprägten Klimaforschung gilt jede Veränderung selbstverständlich als Untergangsszenario.
Praktischerweise liefert die Studie auch gleich ein neues Forschungsfeld, das man natürlich mit Fördergeldern gießen kann: genetische Manipulation der Insekten (was auch sonst?). Man könne gezielt die CO2-Rezeptoren der Motten manipulieren, um sie noch verwirrter zu machen und so Schädlinge ohne Chemie zu bekämpfen. Und gerade hier wird es interessant. Einerseits beklagen die Forscher die Auswirkungen des Kohlendioxid-Anstiegs auf die Fortpflanzungsfähigkeit der Schädlinge und damit auf die angeblichen Störungen der Ökosysteme – und dann schlagen sie gleichzeitig vor, dies zu nutzen, um so die Mottenbekämpfung effektiver zu gestalten.
Die Studie wird also in der Öffentlichkeit als “Klimafolgen-Alarm” präsentiert, dient aber im praktischen Teil als Vorlage für eine neue Schädlingsbekämpfungsmethode. Darin liegt aber der Widerspruch: Einerseits wird die Störung des CO2-Sinns als bedrohlich dargestellt, andererseits will man genau das absichtlich verstärken, um die Schädlinge loszuwerden. Aber Hauptsache, man hat wieder mal ein Papier produziert, welches das Kohlendioxid verteufelt.
