Der deutsche Ungesundheitsminister Karl Lauterbach spielt sich gern als Guru auf, der für sich beansprucht, in Besitz der einzig wahren Wahrheit zu sein – und das, obwohl seine stetigen apokalyptischen Prophezeiungen nie eintreten. Eine Gruppe von deutschen Medizinern und anderen Experten hat am 28. Juli eine Stellungnahme publiziert, in der exakt dieses Gebaren des Ministers faktisch in der Luft zerrissen wird: Die Autoren fordern die Rückkehr zur Wissenschaft – und stellen fest: Covid-19 gibt es in dieser Form überhaupt nicht mehr.
An erster Stelle der Autorenliste steht Dr. med Thomas Voshaar, seines Zeichens Chefarzt des Lungen- und Thoraxzentrums Moers und Vorsitzender des Verbandes Pneumologischer Kliniken. Voshaar kam bereits in der Vergangenheit auch im Mainstream zu Wort und äußerte dort scharfe Kritik an der stetigen Panikmache, die die deutsche Corona-Politik bis heute bestimmt. Die Stellungnahme mit dem Titel „Haben wir es geschafft? Kein COVID-19 mehr – nur noch ‚Omikronitis‘!“ soll laut Aussage der Autoren „durch Einordnung von Fakten Angst reduzieren“ und „wirkungsvolles Handeln ermöglichen“ – so wolle man seiner Verantwortung als Experten gerecht werden.
Im Folgenden konstatiert man deutlich: Der Staat ist nicht in der Lage, eine Pandemie durch Atemwegsviren durch Kontrolle und Überwachung zu steuern. Studien zeigten, dass Lockdowns nicht die erhoffte Wirkung zeigen. Das bedeutet:
Deshalb ist die wichtigste Erkenntnis: Es kommt in erster Linie darauf an, das eigenverantwortliche Handeln der Bürger konsequent zu stärken.
Das bloße „Überstülpen“ von staatlichen Maßnahmen helfe den Bürgern nicht dabei, sich selbst zu schützen. Die festgestellte mangelnde Steuerfähigkeit des Staats sei aber nicht problematisch: Man sei nie hilflos gewesen. Man lobt zwar den angeblich unbestrittenen Nutzen der Impfungen für Menschen über 60 Jahren, nennt aber im selben Atemzug die breite Immunität in der Gesamtbevölkerung durch Infektionen. Zudem sei der gezielte Einsatz von Masken in kritischen Bereichen wie Altenheimen und Kliniken und bestimmten Innenräumen sinnvoll gewesen.
Covid gibt es nicht mehr
Im Folgenden halten die Experten fest, dass „COVID als schwere und auch lebensbedrohliche Erkrankung mit Lungenentzündung“ in Kliniken praktisch nicht mehr gesehen werde: Das Krankheitsbild hat sich stark verändert, Omikron-Infektionen sind nicht mit Alpha-, Beta- oder Delta-Infektionen vergleichbar. Zudem gebe es mittlerweile Erfahrungen zur Behandlung auch von schweren Verläufen. Die Zwischenbilanz fällt daher überaus positiv aus:
Wir können uns auf den Effekt des veränderten Virus, der Impfung und vor allem den großartigen Lerneffekt und das Gedächtnis unseres breiten Immunsystems verlassen, denn fast alle von uns wurden geimpft bzw. hatten Kontakt mit dem Virus. In Ländern mit vergleichbarer Infrastruktur ist der Antikörpernachweis gegen den Coronavirus infolge Durchseuchung bzw. durch die Impfung bei über 99.% (4).
Maßnahmen verursachten mehr Schaden als Nutzen
Weniger positiv wird das massive staatliche Eingreifen bewertet, das zu mehr Schaden als Nutzen führe:
- „Die unprofessionelle Debatte über die Impfpflicht, die soziale Ausgrenzung ungeimpfter Mitbürger, eine fehlende klare Linie bei fast allen Empfehlungen und der Einschätzung von Risiken haben das Vertrauen in den Staat und die wissenschaftlichen Fachgesellschaften erkennbar belastet.
- Das Vertrauen in die Impfstoffe wird durch die aktuelle Diskussion über Impfnebenwirkungen und vor allem die starre, unwissenschaftliche Haltung des BMG gestört. Ein wichtiger Aspekt ist die ungenügende Verpflichtung der Firmen auf aussagefähige Studien. Aktuell wird zu sehr dem Zufall die Erkenntnis einer Nebenwirkung anvertraut. Besser wäre es, zum bewährten verpflichtenden Nachweis zurückzukehren, dass gravierende Nebenwirkungen nicht oder nur in geringem Umfang und vertretbarer Intensität auftreten.
- Besonders liegt uns das Thema der Impfung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene am Herzen. Nimmt man schweren Verlauf und Todesfälle als Zielkriterien, dann lässt sich eine Wirksamkeit nicht nachweisen. Eine Impfempfehlung für diesen Personenkreis halten wir deshalb nicht für angemessen.“
Man wolle nicht die Impfung an sich kritisieren, sondern man fordert vielmehr die Rückkehr zu klassischen und bewährten Standards der Immunologie und der klinischen Prüfung von Impfstoffen. Die Experten stellen fest, dass sich jeder am Ende anstecken wird und der Staat keinesfalls verantwortungslos handelt, wenn er dies zulässt und nur vulnerable Gruppen schützt. Weiterhin empfiehlt man Toleranz für unterschiedliche Perspektiven: Viele Bürger hätten schlichtweg sehr früh erkannt, dass Infektionen mit aktuellen Varianten bedeutend milder verlaufen. Das staatliche Handeln sei jedoch ebenso wie die Medienberichterstattung von „Hektik, fehlender Seriosität und Unversöhnlichkeit“ geprägt gewesen.
Zur Frage, wie es weitergehe, finden sich Aussagen, für die kritische Beobachter bis heute als Verschwörungstheoretiker und „Corona-Leugner“ verunglimpft werden: „Aus epidemiologischer und medizinischer Perspektive ist das Virus nach derzeitigem Sachstand keine Gefahr mehr für das Gesundheitssystem und die Bevölkerung.“ Und: „Damit bestätigt sich eine alte Erfahrung: Am Ende ist ein gut funktionierendes Immunsystem mit multiplen Infektionen die beste Medizin bei der Bekämpfung solcher Viren.“
Abrechnung mit Lauterbachs Falschbehauptungen und Panikmache
In den folgenden Empfehlungen halten die Experten rund um Dr. Voshaar fest, dass Fallzahlen in Kliniken keine Relevanz haben: Bedeutend sei nur die Anzahl von schweren Viruserkrankungen – unter Angabe des exakten Virustyps. Besonders der folgende Absatz ist eine überdeutliche Abrechnung mit den stetigen Falschbehauptungen des Karl Lauterbach:
Der Staat hat somit keinen Regulierungsbedarf mehr, der über die klassischen Formen der Gesundheitsvorsorge hinausginge: Er muss die Bürger klar und offen auf Grundlage einer evidenz-basierten Wissenschaft und nicht auf Basis von Hochrechnungen epidemiologischer Beobachtungsstudien informieren. Dabei sind voreilige Schlussfolgerungen zu vermeiden, etwa ohne empirische Grundlage von der „Nebenwirkungslosigkeit“ von Impfstoffen oder einem „katastrophalen Herbst“ zu reden. Kurz: Staatliche Kommunikation sollte frei von Angstmache, faktenbezogen und konsequent an der Wissenschaft orientiert sein.
Der Staat solle zu einer verantwortungsvollen Beschaffungspolitik zurückfinden (sprich: nur so viel tatsächlich gegen aktuelle Varianten wirkungsvollen Impfstoff bestellen, wie notwendig ist). Maßnahmen im Herbst 2022 sind unnötig. Zu Hause bleiben soll nur, wer tatsächlich krank ist. Die Kollateralschäden der Pandemie durch die Maßnahmen müssen viel mehr berücksichtigt werden und es brauche in jedem Fall eine wissenschaftliche Aufarbeitung der vergangenen Jahre. Und:
Wir sollten wieder den Leitgedanken des mündigen Bürgers in den Mittelpunkt stellen. Der Irrweg des ideologischen Glaubenskriegers in Wissenschaft und Medizin funktioniert nicht und schadet deren Ansehen enorm.
Lauterbach bleibt Geisterfahrer
Derweil bewirbt Karl Lauterbach den Entwurf für das neue Infektionsschutzgesetz, das einen FFP2-Masken-Zwang in Innenräumen und teilweise auch unter freiem Himmel ab Herbst vorschreibt. Es existiert dabei keinerlei Bezug mehr zu einer tatsächlichen Viruslage: Die Maskenpflicht soll völlig anlasslos von Oktober bis April gelten. In Lokalen und Kultureinrichtungen soll man sich von der Maske freitesten oder freiimpfen können – wohl in der perversen Hoffnung, dass die Maske zum neuen Symbol der Ungeimpften wird. An dieser Stelle lässt sich nurmehr feststellen: Wer diesen evidenzlosen Unsinn noch gehorsam mitmacht, ist selbst schuld. Für den mündigen und vernunftbegabten Teil der Bürger ist Schluss.