Ein türkisch betriebener Frachter wurde im ukrainischen Hafen von Tschornomorsk von russischen Raketen getroffen, mitten am Tag, während er entladen wurde. Feuer im Bugbereich, Verletzte am Kai, ein internationaler Hafen als Zielscheibe. Das ist eine Botschaft – und sie richtet sich nicht nur an Kiew.
Eskalation erzeugt Gegeneskalation. Nachdem das ukrainische Militär bereits mehrfach Öltanker der russischen Schattenflotte angegriffen hat, trifft es nun Frachtschiffe, die in ukrainischen Häfen anlegen. Moskau will damit Kiew klarmachen, dass das Schiffe-versenken-Spiel im Schwarzen Meer keine Einbahnstraße ist. Zudem treibt dies auch die Versicherungsprämien für Schiffe in die Höhe, die in ukrainischen Häfen anlegen wollen.
Footage captured the moment a drone struck a Turkish vessel in the Ukrainian port of Chornomorsk on Friday.
— Middle East Eye (@MiddleEastEye) December 13, 2025
Ukrainian President Volodymyr Zelenskiy said that Russia attacked two Ukrainian ports, damaging three Turkish-owned vessels, including a ship carrying food supplies pic.twitter.com/ZnqvUevfPn
Egal ob es sich dabei um zivile oder um militärische Güter handelt – nun steht jede Lieferung per Schiff an die Ukraine im potenziellen Visier russischer Raketen und Drohnen. Moskau betrachtet Häfen wie Odessa und Tschornomorsk längst als logistische Knotenpunkte eines Krieges, der von außen massiv unterstützt wird. Waffenlieferungen, Treibstoff, Ersatzteile – all das kommt darüber ins Land. Und der Angriff auf den von einem türkischen Unternehmen betriebenen Frachter ist auch ein Warnschuss gegenüber der NATO.
A Turkish-owned cargo vessel, the CENK T ferry, caught fire at Ukraine's Chornomorsk port after being hit by a Russian drone and missile attack. Ukrainian President Volodymyr Zelenskyy condemned the strike, saying it had no military purpose. pic.twitter.com/VR3HLFnOy4
— Nucleus (@nucleusnewss) December 13, 2025
Die Reaktion der Türkei fiel entsprechend negativ aus. Ankara äußerte “Bedenken hinsichtlich der maritimen Sicherheit und der Navigationsfreiheit” in der Region. Auch sei es wichtig, den Krieg zwischen den beiden Ländern möglichst bald zu beenden.
