Robert Willackers Rede vor gruseligem linken Publikum wird Internet-Legende

Politikberater Robert Willacker hält eine der Eröffnungsreden bei den "Wiener Prozessen". Bildquelle: Wiener Festwochen / FPÖ

Kaum ein Video bekam die Redaktion von Report24 häufiger zugeschickt, als jenes der jüngsten Rede des Politikberaters Robert Willacker am 7. Juni anlässlich der Wiener Festwochen. Vor einem stramm linken Publikum, das keine Miene verzog und den Eindruck erstarrter Salzsäulen erweckte, führte er punktgenau aus, weshalb die Linke, aufgrund ihres Selbstbetruges und ihrer Schuldkomplexe, die Rechten braucht – und weshalb sie jeden Dialog verweigert. Wir haben das vollständige Transkript dieser Ansprache, die bislang über eine halbe Million Mal angeklickt wurde.

Alle Quellen zusammengerechnet, dürften die Zugriffe inzwischen in sechsstelliger Höhe sein. Die Rede von Robert Willacker vor geschätzt 200, größtenteils sehr weit links stehenden Besuchern der Wiener Festwochen, ist zur viralen Internet-Legende geworden. Das ist auch dahingehend überraschend, als dass diese Rede keinesfalls nur „leichte Kost“ zum Darüberstreuen ist. Die Argumentation ist präzise, logisch, nachvollziehbar und genügt auch intellektuellen Ansprüchen mit einem Hintergrund von Politikwissenschaften und Philosophie. Sehen Sie unten eingebettet die Rede von Robert Willacker – und in Folge das Transkript. Lassen Sie uns nicht vergessen – erst die Schriftform macht Inhalte durchsuchbar und langfristig nutzbar – auch das sehen wir als Teil unserer dokumentarischen Aufgabe bei Report24 an.

Über die Veranstaltung, bei welcher die Rede gehalten wurde, hat Report24 bereits berichtet: Gruseliges Gerichtstheater in Wien: Linke simulieren Aburteilung der FPÖ als „Nazi-Partei“

„Richterin“ Barbara Helige: Ich bitte jetzt um die zweite Abschlussrede, die von Herrn Robert Willacker gehalten wird.

„Gerichtsdiener“ Johannes Dietrich: Robert Willacker ist ein deutscher Politikberater, er hat unter anderem mit den FPÖ-Politikern Manfred Heimbuchner und Norbert Hofer zusammengearbeitet.

Robert Willacker: Sehr geehrte Damen und Herren, Sie können sich sicher denken, dass ich als Politikberater, der sich eher im rechten Parteienspektrum bewegt, wenig Erfahrung damit habe, vor der Wiener Kultur- und Kunstszene politische Reden zu halten. Ich denke, es wird mir niemand im Saal böse sein, wenn ich diese Kulturszene eher dem linken Lager zurechne.

Dementsprechend groß war auch meine Verunsicherung vor dieser heutigen Rede. Was wird mich erwarten hier im Saal? Welches Publikum wird mich erwarten? Und ich habe schon beim Hereinkommen gesehen, dass die ethnische Zusammensetzung hier im Saal in etwa dem Rahmen entspricht, dem ich auch beim durchschnittlichen Aschermittwoch der FPÖ begegne. Sollte das ein Entgegenkommen des Veranstalters gewesen sein kann, kann ich versichern, das wäre nicht nötig gewesen.

Ich bin allerdings nicht hierhergekommen, um Ihnen den Spiegel vorzuhalten. Den haben die meisten von Ihnen ohnehin abonniert – und zusammen mit dem Falter steckt er ja die weltanschaulich zulässige Norm ab, deren Abweichungen Sie an diesem Wochenende gerichtlich verhandeln wollen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, braucht man Parteien wie die AfD oder die FPÖ? Braucht man Rechte, lautete die Leitfrage, die mir seitens des Veranstalters mitgegeben wurde. Ich unterstelle einmal, wir haben das auch schon gehört, dass hier im Saal gar nicht wenige Menschen sitzen, die diese Frage mit einem klaren „Nein“ beantworten würden. Aber es ist, um im Sprachbild des Theaters zu bleiben, wie mit dem Schauspielunterricht: Den benötigen meist auch diejenigen am dringendsten, die am festesten davon überzeugt sind, ihn nicht zu brauchen.

Sie, werte Damen und Herren, die beim Frühstück Ihrem Partner das Einserkastel aus dem Standard vorlesen, brauchen Parteien wie die AfD oder die FPÖ wie den Bissen Brot, auf dem Sie gerade noch Ihre leckere Marmelade verteilt haben. Und ja, ich als Deutscher benutze Wörter wie „lecker“. Was wollen Sie schon dagegen machen? Abschiebungen wollen Sie ja nicht, also müssen Sie lernen, mich und meine Sprache zu tolerieren.

Warum brauchen Sie, liebe pensionierte Studienräte und solche, die es noch werden wollen, nun die AfD und die FPÖ? Nun, die Antwort mag Sie ob ihrer Profanität enttäuschen: Sie brauchen diese Parteien, um Ihre Schuld kompensieren zu können. Nachdem wir hier in der Geburtsstadt der Psychoanalyse sind und fast jeder hier im Raum, mich eingeschlossen, irgendetwas Nutzloses studiert hat, noch mal etwas weniger profan: Sie brauchen diese Parteien, denn Ihr Ich ist nicht in der Lage, den Konflikt zwischen Ihrem Es und Ihrem Über-Ich zu kalmieren und konstruktiv zu kanalisieren.

Sie sind zu weiß, Sie sind zu reich, Sie sind zu heterosexuell, Sie fahren zu viel Auto, Sie essen zu viel Fleisch und Sie heizen falsch. Und dann hatten Sie da auch noch diesen Großvater, über den in Ihrer Familie seit jeher deutlich mehr geschwiegen, als gesprochen wird. Und genau hier, am Gipfel Ihres schlechten Gewissens, hier kommen die Rechten ins Spiel. Nicht nur, dass diese schlimmer sind als Sie, die fahren noch mehr Auto, essen noch mehr Fleisch und sind noch heterosexueller, sie besitzen auch noch die Unverfrorenheit, sich nicht einmal ansatzweise für ihr Tun und ihr Sein zu schämen.

Und damit haben Sie, meine Damen und Herren, endlich das ausgelagerte Feindbild, das Sie brauchen, um sich nicht länger dem Konflikt mit Ihrem eigenen Selbst stellen zu müssen. Ich mache es für Sie greifbarer: Die eigenen Kinder nicht mit faktisch unbeschulbaren Migranten aus prekären Verhältnissen in dieselbe Klasse schicken zu wollen, macht Sie nicht zu einem schlechten Menschen. Denn es gibt ja dort noch diejenigen, die Migranten samt und sonders abschieben wollen. Und besser als die sind Sie allemal. Wären die nicht rechts, wären Sie nicht links! Wären die nicht schlecht, wären Sie nicht gut!

Und weil dieser Selbstbetrug das einzige Erlösungsversprechen ist, das Ihnen seit Ihrem Austritt aus der katholischen Kirche geblieben ist, haben Sie ihn unter dem Schlagwort „Kampf gegen Rechts“ sogar institutionalisiert.

Unter dem Dach unzähliger NGOs, Stiftungen und Initiativen versammelt sich heute das, was der große deutsche Antisemit, Schwarzenhasser, Gemeindebau-Namensgeber und linke Übervater Karl Marx neben zahlreichen anderen gesellschaftlichen Gruppen seiner Zeit noch zum Lumpenproletariat zählte: nämlich die verkommenen, ich zitiere wörtlich, „abenteuerlichen Ableger der Bourgeoisie“ und die Literaten“.

Meine Damen und Herren, der moralische Ablasshandel im Kampf gegen Rechts ist dabei längst zu einer gigantischen Selbstbestätigungsmaschinerie geworden, die sich kilometerweit von den Interessen der Minderheiten entfernt hat, die sie vorgibt zu protegieren.

Dass ich mit dem, was ich sage, recht habe, wird dadurch offenbar, dass ich schon seit knapp über fünf Minuten zu Ihnen spreche und Sie immer noch keine Antwort auf die Frage gefunden haben, die Sie seit dem Moment umtreibt, in dem ich dieses Podium betreten habe: nämlich, was macht jemand mit meiner Hautfarbe bei den Rechten? Sie werden keine Antwort auf diese Frage finden, meine Damen und Herren, denn die Antwort verbirgt sich hinter einem positiven Zugang zur nationalen Identität, zur Geschichte und tradierten Kultur. Und diesen Zugang, den verwehren Sie sich selbst.

Schließlich stünde ein Verständnis von Rechts Ihrem Kampf gegen Rechts im Weg. Und ohne diesen frisst Sie Ihr Gewissen. Spätestens hier beißt sich also die Katze in den Schwanz. Es sind aber nicht nur Ihre Schuldgefühle, die den Kampf gegen Rechts am Laufen halten, sondern auch findige und geschäftstüchtige Linke, die daraus ein alles andere als antikapitalistisches Einkommensmodell entwickelt haben.

„Der Krieg ernährt den Krieg“, wusste schon der olle Schiller und ließ es darum im zweiten Teil der Wallenstein-Trilogie den General Isolani in die Welt hinausposaunen. Und wie der Krieg den Krieg ernährt, so ernährt auch der Kampf gegen Rechts den Kampf gegen Rechts. Die Politik bestellt und die steuergeldfinanzierte NGO-Industrie liefert. Zu Ihrer Ehrenrettung muss ich sagen: In Österreich sind diese bizarren Auswüchse noch nicht ganz so weit wie in Deutschland, die Betonung liegt auf „noch“, und Wien mag da eine Ausnahme bilden.

Jedenfalls ist dieses Geschäft gegen Rechts auch deshalb so einträglich, weil sich zu dem schlechten Gewissen noch der Gruselfaktor gesellt. Der Deutsche und der Österreicher gruseln sich gerne, anders ist es nicht erklärbar, warum Leute sich seit 140 Jahren jeden Sonntag denselben Tatort ansehen. Der Nachschub an düsteren Fernsehabend-Krimis darf niemals abreißen, genau wie der Nachschub an Rechts niemals abreißen darf. Ob rechts, rechtsradikal oder rechtsextrem ist dem Gruselsüchtigen dabei übrigens einerlei.

Medienseitig hat man sich auf diesen Konsumentenwunsch längst eingestellt und hält sich deshalb auch nicht länger mit einer differenzierten Darstellung auf. Weil die Nachfrage nach dem rechten Grusel aber deutlich größer ist als das Angebot, schwärmen die Apologeten des Kampfes gegen Rechts regelmäßig aus, um noch aus dem hintersten Winkel der Republik neuen Stoff für ihre Gruselsüchtigen zu organisieren. Das jährliche Hochamt dieser Industrie ist die digitale Eiernockerl-Suche, die am 20. April stattfindet. Denn irgendein Trottel findet sich schließlich immer, der seine primitive Ausländerfeindlichkeit in irgendeiner unmoderierten Facebookgruppe zu ventilieren versucht.

Und wenn es dann doch einmal keine frische Ware geben sollte, können Sie, werte Damen und Herren, natürlich auf Altbewährtes vertrauen. Sie sind Medienschaffender und Ihre Zeitung verkauft sich schlecht? Nehmen Sie einfach die AfD oder die FPÖ auf den Titel. „Sex sells“ war gestern, „Rechts sells“ ist heute. Publizistisch noch besser als die AfD oder die FPÖ verkaufen sich auf Titelseiten übrigens Hakenkreuze. Hier gilt das Motto, „vom Spiegel lernen heißt Siegen lernen“.

Sollten Sie als Medienschaffende allerdings mit dem Gedanken spielen, der Abwechslung halber einmal den Anstieg des islamischen Antisemitismus und die damit zusammenhängende Rolle der Migrationspolitik näher thematisieren zu wollen, müssen Sie als Medium Absatzeinbußen in Kauf nehmen. Von linkem Antisemitismus möchte ich dabei gar nicht erst reden, davon rate ich Ihnen zur Gänze ab. Absoluter Ladenhüter, verkauft sich nicht.

Der feuilletton-verliebte, deutsche Halbintellektuelle, Österreicher mitgemeint, will seinen Antisemitismus rechts verortet wissen. Dort gehört er hin, alles andere verwirrt ihn auch nur. Ein kleiner Einschub: Die Ihnen sicherlich wohlbekannte Historikerin Magrit Reiter hat ein ganz hervorragendes, überaus informatives und sicher ebenso bekanntes Buch mit dem Titel „Die Ehemaligen, der Nationalsozialismus und die Anfänge der FPÖ“ geschrieben. Von derselben Autorin stammt auch das 516 Seiten starke Buch „Unter Antisemitismusverdacht: Die österreichische Linke und Israel nach der Shoah„. Meine Damen und Herren, ich kenne die Verkaufszahlen dieser beiden Bücher nicht, ich nehme aber jetzt und hier 10 zu 1 Wetten darüber an, welches der beiden Bücher sich um ein Vielfaches besser verkauft hat als das andere.

Meine Damen und Herren, es wird Sie freuen zu hören, dass ich mich nun langsam dem Ende meiner Ausführungen entgegenrede. Ich hatte Ihnen versprochen, Ihnen nicht den Spiegel vorzuhalten, und dieses Versprechen habe ich gehalten. Ich habe Ihnen, meine Damen und Herren, viel mehr das Angebot gemacht, sich für einen kurzen Moment selbst durch meine Augen zu betrachten. Ob Sie dieses Angebot annehmen, liegt ganz bei Ihnen. Vielen Dank.

Rede erzielte gewaltige Reichweite

Einige Beispiele, um die Reichweite der Rede verstehen zu können, mit Datum 16.6.2024. Dabei ist festzuhalten, dass Willackers Rede die Reichweite der linken Veranstaltung „Wiener Prozesse“ um mehr als das Hundertfache übertrifft (der offizielle Kanal hat bis heute 775 Zugriffe am Stream des ersten Tages):

YouTube, Frank Lehmann, 68.567
YouTube, Politik im Fokus, 60.474
YouTube, Informiere dich online, 10.376
YouTube, Karl-Heinz Kramer, 3.907
YouTube, DauerwelleDemoReport, 5.306
YouTube, weitere Kanäle, in Summe ca. 5.000
Report24, erster Artikel zum Thema: 4.923

Hinzu kommt die eingebettete Version in X (Twitter), Telegram und Whatsapp, die insgesamt Hunderttausende Male angeklickt wurde.

Beispiele Telegram, Carsten Jahn, 111.400, Bastian Barucker, 43.300, „Digitaler Chronist, 34.600, Gerald Markel 18.000, TheRealTom 8.503.

Beispiele X (Twitter): Haginho 139.415, Freie Nachrichten 371.612.

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