Einst waren sie die vierte Gewalt, heute sind sie oft nur noch Sprachrohre der Regierenden: Die traditionellen Medien stecken in einer tiefen Krise. Nicht nur schrumpfende Auflagen, sondern auch eine zunehmende Gleichschaltung und Abhängigkeit von Staatsgeldern treiben Leser und Zuschauer in die Arme freier Medien. Journalisten-Legende Richard Schmitt gibt Insider-Informationen zu den Mechanismen hinter der Transformation der einst einflussreichen Zeitungen und Fernsehsender. Im Gespräch mit Florian Machl geht es auch um den Verfall journalistischer Grundwerte und die Zukunft alternativer Berichterstattung.
Richard Schmitt ist eine der prägendsten Figuren im österreichischen Journalismus. Seine Karriere begann er bei der Kronen Zeitung, wo er sich als Reporter einen Namen machte. Er war maßgeblich am Aufbau von “heute” beteiligt, die Online-Ausgabe der Krone machte er zur Nummer eins. Später gründete er das alternative Medium Exxpress, das sich als Gegenpol zu den etablierten Medien positioniert. Sein neuestes Projekt ist Exxtra24.at. Schmitt gilt als Verfechter eines kritischen und publikumsnahen Journalismus. Er kritisiert die zunehmende Einflussnahme der Politik auf die Presse. Sein Werdegang ließ ihn zu einem Zeugen und Insider der Veränderungen in der Medienlandschaft werden. Als Bonusfrage wurde erörtert, wie sich der Einkauf von René Benko in Krone und Kurier auswirkte.
Früher hatten Zeitungen die Politik im Griff, heute ist es umgekehrt. Die Medien waren einst gefürchtete Kontrollinstanzen, doch inzwischen beugen sie sich selbst dem Druck von oben. Politiker entscheiden mit millionenschweren Inseraten und Subventionen, welche Berichterstattung gefördert wird und welche nicht. Wer sich kritisch äußert, muss mit finanziellen Sanktionen rechnen. Die Abhängigkeit von Staatshilfen hat zur Selbstzensur geführt, eine ausgewogene Berichterstattung bleibt auf der Strecke. Statt investigativem Journalismus dominiert das bloße Nachplappern politischer Narrative.
Agenturen statt Journalismus: Die Gleichschaltung der Nachrichten
Wer heute eine Zeitung aufschlägt oder Nachrichtenportale durchscrollt, bemerkt schnell: Die Berichte gleichen sich oft bis ins Detail. Das hat einen Grund. Viele Medien verlassen sich blind auf große Agenturen wie Reuters, AFP oder dpa. Diese liefern vorgefertigte Meldungen, die nur noch minimal redigiert und bestenfalls mit einer neuen Überschrift versehen werden. Das spart Geld und Personal, verhindert aber echte Recherche. Journalisten mit jahrelanger Praxis werden durch junge, unerfahrene Redakteure ersetzt, die kaum noch eigene Quellen haben. Die Konsequenz: Eine einseitige, oft politisch gefärbte Berichterstattung ohne kritische Hinterfragung.
Corona, Krieg, Klima: Die Einheitsmeinung dominiert
Die letzten Jahre haben gezeigt, wie stark die mediale Landschaft auf Linie gebracht wurde. Während der Corona-Pandemie wurden kritische Stimmen mundtot gemacht, Impfpflichtgegner diffamiert. Beim Ukraine-Krieg herrscht ähnlicher Druck: Wer Frieden und eine diplomatische Lösung anstrebt, wird als “Putin-Versteher” diskreditiert. Auch beim Klimawandel gilt: Abweichende Meinungen sind unerwünscht. Die einstige Vielfalt der Perspektiven weicht einer monotonen Einheitsmeinung, die durch finanzielle und politische Interessen gelenkt wird. Der journalistische Anspruch, “alle Seiten zu Wort kommen zu lassen”, ist vielerorts nur noch eine hohle Phrase.
Freie Medien als Rettung der Meinungsvielfalt
Während sich die etablierten Medien immer weiter von ihrer eigentlichen Aufgabe entfernen, gewinnen alternative Plattformen an Bedeutung. Unabhängige Medien wie Report24, Exxpress oder das neue Exxtra24 bieten Lesern Inhalte, die sie in den Mainstream-Zeitungen vergeblich suchen. Sie finanzieren sich zum großen Teil durch freiwillige Unterstützung und sind daher weniger anfällig für politischen Druck. Der wachsende Erfolg dieser Formate zeigt: Die Menschen haben das Vertrauen in die Altmedien weitgehend verloren und suchen nach alternativen Informationsquellen.
Fazit: Die Zukunft gehört den Unabhängigen
Die klassische Presse steckt in einer Sackgasse. Solange sich große Medienhäuser an die Regierenden anbiedern, wird ihr Niedergang weitergehen. Statt Kontrolle der Macht betreiben sie deren Rechtfertigung und Aufrechterhaltung. Doch der Hunger der Menschen nach ehrlicher Berichterstattung ist groß. Die Leser wollen kein betreutes Denken, sondern unabhängige Informationen. Wer sich dieser Aufgabe verschreibt, kann in der neuen Medienlandschaft bestehen. Die Zukunft gehört denen, die den Mut haben, gegen den Strom zu schwimmen.
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