Aufgrund der sich weiter verschärfenden Energiekrise fordern 20 Professoren den Ausstieg aus dem Atomausstieg – also den Weiterbetrieb deutscher Kernkraftwerke. Die einseitige Ausrichtung auf Sonne, Wind und Erdgas habe Deutschland in Energienot gebracht, steigende Energiepreise und sinkende Energiesicherheit sind die Folge. Dabei sei Kernkraft sogar nachhaltig und klimaneutral, mahnen die Professoren. Ihre beim Bundestag eingebrachte Petition mit dem Titel „Stuttgarter Erklärung“ hat bisher rund 36.000 Stimmen. Bis Freitag, den 14. Oktober, braucht sie insgesamt 50.000.
Die Forderungen der 20 Initiatoren (19 von ihnen offiziell Erstunterzeichner) lauten wie folgt:
Mit der Petition „Stuttgarter Erklärung“ vom 25.07.2022 fordern 19 erstunterzeichnende aktive Professorinnen und Professoren deutscher Universitäten, vor dem Hintergrund der sich verschärfenden Energiekrise sowie der vom IPCC und der EU als CO2-arm und nachhaltig eingestuften Kernenergie, die sofortige Aufhebung der Atomausstiegs-Paragraphen (Insbesondere § 7 Atomgesetz) und eine Prüfung der sicherheitstechnischen Betriebserlaubnis, um deutschen Kernkraftwerken den Weiterbetrieb zu ermöglichen.
Quelle
Unangenehm für die Grünen: In ihrer Erklärung weisen die Professoren nicht nur auf den drohenden Verlust von Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand in Deutschland hin, sondern auch auf die Kompatibilität von Kernenergie mit Nachhaltigkeits- und Klimaschutzbestrebungen. Der Atomausstieg würde den (von Grünen sonst so geforderten) Klimaschutz sogar ausbremsen:
Stuttgarter Erklärung vom 25. Juli 2022
Mit einseitiger Ausrichtung auf Sonne, Wind und Erdgas wurde Deutschland in Energienot manövriert. Steigende Energiepreise und sinkende Versorgungssicherheit gefährden Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand. Das Festhalten am deutschen Atomausstieg verschärft diese Gefahren und bremst – zusammen mit anhaltender Kohleverstromung – den internationalen Klimaschutz. Der Weltklimarat IPCC bezeichnet die Kernenergie als ein Instrument des Klimaschutzes. Die Europäische Union ordnet Kernenergie als nachhaltige Energiequelle ein. Auf dieser Grundlage plädieren wir für den Weiterbetrieb der deutschen Kernkraftwerke als dritte Klimaschutzsäule neben Sonne und Wind. Wir fordern die sofortige Aufhebung der Atomausstiegs-Paragraphen (insbesondere § 7 Atomgesetz) und eine Prüfung der sicherheitstechnischen Betriebserlaubnis, um deutschen Kernkraftwerken den Weiterbetrieb zu ermöglichen.
Quelle
Aktuell hat die Petition rund 36.000 Stimmen. Bis Freitag, den 14. Oktober, werden 50.000 benötigt. Dass trotz der aktuellen Krise noch so viele Unterschriften fehlen, dürfte an der mangelnden Bekanntheit der Petition liegen: Scheinbar hält das Interesse der Öffentlich-Rechtlichen sich in Grenzen, über die Initiative der Wissenschaftler zu berichten. So schrieb Initiator André D. Thess, Professor für Energiespeicherung an der Universität Stuttgart und Autor des Buches „Sieben Energiewendemärchen?“, auf Twitter:
Die Petition kann hier auf der Website des Bundestags unterzeichnet werden: https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2022/_07/_26/Petition_136760.html