Der uralte linke Traum von der Zerstörung der klassischen, „bürgerlichen“ Familie nimmt zunehmend Gestalt an: Sven Lehmann (Grüne), eigens geschaffener „Queer-Beauftragter“ der Berliner Ampel-Bundesregierung, hat sich in verschiedenen Medien für eine grundlegende Reform des Familien- und Sorgerechts ausgesprochen.
Ein Kommentar von Daniel Matissek
Wenn sich Vater und Mutter trennen würden, und beide neue Partner hätten, sollten diese dann auf Wunsch das „kleine Sorgerecht“ bekommen können. Lehmann wörtlich: „Ein Kind soll bis zu vier Sorgeberechtigte haben dürfen, denn mittlerweile wächst jedes dritte Kind in einer Familiensituation auf, die nicht einer klassischen Ehe entspricht.“
Bei lesbischen Paaren soll beiden Teilen das Sorgerecht ermöglicht werden. Bisher steht das Sorgerecht nur einer der beiden Frauen zu. Familie, so flötet der Grüne, sei „so bunt wie das Leben und wir wollen diese Familienkonstellationen besser schützen und dafür sorgen, dass sie rechtlich anerkannt werden.“ Mit der entsprechenden Indoktrinierung soll bereits bei Kleinkindern begonnen werden: „Eine diskriminierungsfreie Gesellschaft ist mehr als die Abwesenheit von diskriminierenden Gesetzen. Wir müssen bereits in Kitas und Schulen ein Klima schaffen, das Vielfalt als Selbstverständlichkeit versteht.“
Zur Einführung der in Deutschland verbotenen kommerziellen Leihmutterschaft wollte Lehmann sich nicht äußern, da es dabei um das Selbstbestimmungsrecht von Frauen gehe, und ihm als Mann somit kein Mitspracherecht zustehe.
Ideologien fernab jeder Lebenswirklichkeit
Was Lehmann hier propagiert, ist zentraler Bestandteil einer ideologiegetränkten Politik, die eine umfassende Neudefinition des Menschen zum Ziel hat, mit der sämtliche natürlichen Unterschiede und biologischen Fakten geleugnet bzw. umdefiniert werden sollen. Durch Überwindung der vermeintlich „traditionellen Rollenfestlegung“ und der natürlich definierten Sexualität soll in Wahrheit ein neuer Biologismus etabliert werden, der angeborene Identität und Körperfunktionen ins beliebige Ermessen des Einzelnen stellt. Dazu gehört auch die 2018 geschaffene Möglichkeit, sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zuzuordnen, sondern sich stattdessen als „divers“ zu definieren, und dies behördlich anerkennen zu lassen. Bis zum 30. September 2020 wurde diese Möglichkeit von lediglich 394 Menschen genutzt, und nur 19 Neugeborene wurden als „divers“ registriert – indem die Eltern nicht mehr nur den Namen, sondern auch die geschlechtliche Feststellung für ihre Kinder einfach festlegen können. Allein diese marginalen Zahlen – bei einer Bevölkerung von wohlgemerkt fast 84 Millionen Menschen – zeigt die groteske Unverhältnismäßigkeit des hier von einer Art Polit-Sekte betriebenen Aktivismus, der mit der Lebenswirklichkeit der Deutschen schlicht nichts zu tun hat.
Dessen ungeachtet kommt es neben der statistisch verschwindend geringen Anzahl von Transsexuellen – gerade in der unsicheren Phase der Pubertät, dank des insbesondere im Bildungssystem omnipräsenten linken Zeitgeistes – zu immer mehr Fällen, in denen Minderjährige sich plötzlich im „falschen Körper“ fühlen und sogar Geschlechtsumwandlungen vornehmen lassen wollen. Die staatlicherseits angestiftete Verunsicherung führt zu massiven psychischen Schäden. Der woke-diverse Irrsinn, schon unbedarften Kindern einzureden, es gäbe keine biologischen, sondern nur soziale Geschlechter, wirkt sich immer verheerender aus. Diese Ausgeburt neo-kulturmarxistischer Ideologie wird leider in zunehmendem Maße auch auch von der CDU vorangetrieben, die mit Konservatismus und bürgerlicher Realpolitik so wenig zu tun hat wie ein Pinguin mit der Sahara: Anfang letzten Jahres legte die in 16 Jahren Merkel kleingeholzte Partei einen Gesetzesentwurf vor, demzufolge es bereits Vierzehnjährigen gestattet sein soll, sich ihr Geschlecht selbst auszusuchen und dessen offizielle Eintragung bei Gericht zu beantragen – völlig unabhängig von körperlichen Merkmalen und ohne Mitsprache der Eltern.