Dieser Artikel ist ein nur schwer übertreffbarer Höhepunkt des Klimajournalismus. Präsentiert wurde er von einem Schreiberling namens Julian Mayr für die Frankfurter Rundschau. Halten Sie sich gut fest: Wenn Sie morgens aus dem Haus gehen, sind Sie gefährdet, in ein tiefes Erdloch zu fallen. Solche bilden sich neuerdings spontan auf der ganzen Welt. Der Grund sind nicht Sandwürmer oder Echsenmenschen, sondern der Klimawandel. Ganze zwanzig Prozent der Vereinigten Staaten wären akut gefährdet. Nur harte Klimapolitik wird uns retten.
Kommentar von Florian Machl
Zunächst möchten wir jeden dazu ermuntern, den Artikel in der Frankfurter Rundschau (“Phänomen unter unseren Füßen: Klimawandel reißt gigantische Löcher in die Erde – immer mehr Orte gefährdet”) zu lesen – keine Sorge, der Link führt zu einer Archivdatenbank und verschafft dem Systemmedium keine zusätzlichen Klicks. Einige Highlights möchten wir zitieren, beispielsweise den “gelungenen” Bilduntertitel:
Die Auswirkungen der Klimakrise sorgen wohl dafür, dass vermehrt die Erde unter unseren Füßen verschwindet. Millionen von Menschen sind gefährdet.
Haben Sie schon Angst? Sie sollten wohl Angst haben, denn das ist es, was “Klimajournalismus” bezweckt. Es geht nicht um Fakten, Wahrheit oder Realität – sondern um größtmögliche Panikmache, um die Umverteilung von Steuermilliarden “für das Klima” zu rechtfertigen. Nachdem so genannte Qualitätsmedien dafür großzügig mit Förderungen bedacht und von staatsnahen Firmen mit Inseraten überhäuft werden, ist auch der Begriff “Hurnalismus” angebracht.
Die Reise, auf die uns der Publizistik- und Politikwissenschaft studiert habende Klimajournalist mitnimmt, ist abenteuerlich. Man solle sich vorstellen, man ginge morgens auf die Straße, doch dort klafft plötzlich ein riesiger Krater. Dies wäre kein Alptraum, sondern “Realität”. Wie das funktioniert, wird weit unten im Text erklärt. Man müsse sich das so vorstellen, wie eine Flüssigkeit aus einem Tetrapack zu saugen. Die ist dann nicht mehr drinnen. Und schwupps, überall Löcher. Gefährlich! Ein Fünftel der USA drohe so irgendwo im finsteren Erdreich zu versinken. Schuld ist der Klimawandel, wer sonst.
Die klugen Ausführungen basieren auf der Arbeit von “Wissenschaftlern”, denen man bekanntlich ja ohne lange nachzufragen einfach folgen muss. Das haben wir aus der Corona-Zeit gelernt – oder auch nicht gelernt, je nachdem, ob es der Lift noch bis ganz nach oben schafft.
Da wäre zunächst Herr Hong Yang, Professor für Umweltwissenschaften an der University of Reading sowie Antonios Marsellos von der Hofstra University (USA). Beide gelten als “anerkannte Forscher”, Hong Yang hat sogar schon einen Preis erhalten (Research Engagement & Impact Award 2022). Beide werden in dem Artikel zitiert.
Marsellos kennt sich offenbar gut mit Löchern aus. Er beschäftigt sich offenbar mit deren Entdeckung und Befüllung:
„Wir machen genau das Gleiche wie ein Zahnarzt – wir prüfen, ob es Hohlräume gibt“, beschreibt Marsellos das Vorgehen. Gefundene Hohlräume werden dann mit Zement gefüllt.
Die wichtigste Maßnahme gegen Löcher sei aber, den Klimawandel zu verlangsamen. Und man müsse auch die Grundwassernutzung regulieren – ein Feuchttraum für Regierungen und Großkonzerne, welche eine weitere Milliardenumverteilung wittern.
In der Praxis dürften plötzlich auftretende Löcher in der Erde wohl weniger durch den Klimawandel entstehen. “Sinkholes” entstehen zunehmend durch menschliche Eingriffe in den Untergrund. Besonders häufig ist die Ursache die Absenkung des Grundwasserspiegels infolge intensiver Wasserentnahme für Landwirtschaft, Industrie oder Stadtversorgung. Wird das stützende Wasser aus porösen oder verkarsteten Schichten abgepumpt, verdichtet sich das Material, es entstehen Hohlräume, und die Oberfläche kann einbrechen. Auch undichte Abwasserleitungen oder defekte Kanalnetze führen zu Auswaschungen, die die Stabilität des Bodens untergraben.
Ein weiterer Faktor ist der unterirdische Bergbau, bei dem Hohlräume zurückbleiben, die mit der Zeit nachgeben. In urbanen Gebieten kommen Baustellen, Tunnelarbeiten und schwere Erschütterungen als zusätzliche Belastungen hinzu. Besonders gefährdet sind Regionen mit Kalkstein- oder Gipsuntergrund, wie sie auch in Mitteleuropa vorkommen. Wo natürliche Karstprozesse und technische Eingriffe zusammentreffen, häufen sich Fälle von plötzlichen Erdabsenkungen – ein Hinweis darauf, dass geologische Stabilität keine Selbstverständlichkeit ist, sondern durch falsches Ressourcenmanagement gefährdet werden kann.
Wir halten die Chance dafür, dass 20 % der USA durch solche Löcher bedroht werden, eher für gering – sind aber auch keine erfolgreichen, hoch subventionierten Forscher oder Klimajournalisten. Ebenso gering dürfte die Chance sein, dass man wie oben skizziert frühmorgens aufsteht und vor einem Krater steht. Aber selbstverständlich bleibt es jedem selbst überlassen, den Mainstream-Medien zu vertrauen und sich vor solchen Löchern zu fürchten.
