Putins Poker: Moskau provoziert Raketen-Duell mit dem Westen

Symbolbild (C) R24/KI

In der sich stetig zuspitzenden Konfrontation zwischen Russland und der Ukraine erreicht der technologische Schlagabtausch eine neue Dimension. Was gestern noch als militärische Routine durchging, mutiert heute zum hochbrisanten Kräftemessen der Supermächte.

Die jüngste Episode dieses gefährlichen Schauspiels: Am Mittwoch durchbrachen ukrainische Streitkräfte mit einem koordinierten Angriff von sechs amerikanischen ATACMS-Raketen und vier britischen Storm Shadow-Marschflugkörpern den russischen Luftraum. Das russische Verteidigungsministerium verkündete prompt, fast alle Geschosse abgefangen zu haben – eine Behauptung, die man wie üblich mit einer gesunden Portion Skepsis genießen kann. Denn eine Ölraffinerie in der südlichen Region Rostow ging in Flammen auf. Der Angriff, bei dem insgesamt 13 Raketen und nicht weniger als 84 Drohnen zum Einsatz kamen, traf damit einen neuralgischen Punkt der russischen Kriegswirtschaft.

Wladimir Putin nutzte seine traditionelle Jahresend-Pressekonferenz für eine bemerkenswerte Ansage: Er forderte den Westen laut den im Westen zensierten russischen Staatsmedien zu einem “technologischen Experiment” heraus – einem Raketen-Duell mit den russischen “Oreschnik”-Hyperschallraketen. “Lasst sie ein Ziel in Kiew bestimmen, dort ihre gesamte Luftverteidigung konzentrieren, und wir werden sehen, was passiert”, verkündete Putin mit der ihm eigenen Mischung aus Drohung und scheinbarer Sachlichkeit. Eine Provokation, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt.

Während Russland die schnellsten Geländegewinne seit Kriegsbeginn 2022 verzeichnet, setzt die Ukraine verstärkt auf Präzisionsschläge gegen die russische Infrastruktur. Das Kreml-Versprechen einer “angemessenen Antwort” dürfte sich vor allem gegen die ukrainische Energieversorgung richten – ausgerechnet jetzt während der kalten Jahreszeit.

Was als regionaler Konflikt begann, entwickelt sich zusehends zu einem technologischen Wettrüsten zwischen Ost und West. Die wahre Frage ist nicht mehr, ob die “Oreschnik” tatsächlich unaufhaltsam ist, sondern wie weit diese Eskalationsspirale noch drehen wird. Doch vielleicht schafft es Donald Trump tatsächlich, diesem Krieg – zumindest vorläufig – ein Ende zu setzen.

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