Im Jahr 2024 läuft der Transitvertrag zwischen der russischen Gazprom und der ukrainischen Naftogaz aus. Das heißt, die weiterhin bestehenden Erdgas-Lieferungen nach Europa werden dann ein Ende finden. Das wird den Gasmarkt weiter verschärfen. Österreichs Gasversorgung stammt noch zur Hälfte aus Russland.
Der bis Ende 2024 laufende Transitvertrag für russisches Erdgas über die Ukraine wird nicht verlängert. Dies wird für einige europäische Länder (darunter Österreich, Ungarn, die Slowakei und Italien) Versorgungsprobleme verursachen. Denn im ohnehin schon sehr angespannten Markt für Erdgas in Europa wird es schwierig, Ersatz zu finden. Insbesondere auch deshalb, weil es dort an Infrastruktur und Kapazitäten zur Verflüssigung von LNG mangelt, weil man via Pipeline versorgt wird.
Für Österreich, welches nach wie vor rund 50 Prozent seines Erdgasverbrauchs aus Russland bezieht, wird es dann beispielsweise schwierig. Woher soll die Alpenrepublik das benötigte Gas dann erhalten? Vor allem laufen die Verträge Österreichs mit Gazprom theoretisch bis zum Jahr 2040, sodass man bislang keine großen Anstalten machte, sich anderweitig abzusichern. Turkstream versorgt zwar weiterhin die Balkanländer, doch die Transgas-Pipeline über die Ukraine nach Mitteleuropa wird dann spätestens ab 2025 Geschichte sein. Eine Umleitung eines Teils des Erdgases über die Turkstream-Pipeline wäre zwar möglich, allerdings gibt es dort nicht genügend Kapazitäten.
Die Österreicher, Ungarn und Slowaken werden sich wohl auf deutlich höhere Gaspreise als jetzt schon einstellen müssen. Importe müssten dann nämlich z.B. über Deutschland laufen, welches über LNG-Anlagen verfügt. Doch das vorwiegend aus den Vereinigten Staaten importierte Flüssiggas ist deutlich teurer als jenes, welches derzeit noch über die Pipeline aus Russland geliefert wird.