Portugal: 865 Hektar Abholzung und Massentiermord für Photovoltaik-Anlage

Die Photovoltaikanlage Herdade da Torre Bela, Portugal - Bilder "linha da frente"

Torre Bela ist ein Klassiker des linken Kinos der 70er Jahre. Auf dem Gelände eines portugiesischen Herzogs fanden wesentliche Handlungen der Revolution im Kampf um soziale Gerechtigkeit statt. Zwischen 2020 und 2024 wurde das geschichtsträchtige Areal vollständig zerstört, angeblich bis zu 7.500 Hektar Wald abgeholzt und alle größeren Tiere durch Jäger erschossen. Kaum an einem Ort in der Welt sieht man besser, wohin “grüne” Energiepolitik und die Gier nach dem damit verbundenen Steuergeld führen.

Torre Bela war das größte ummauerte Anwesen Portugals, das in den 60er-Jahren von arbeitslosen Landarbeitern besetzt wurde, die durch die Bewirtschaftung brachliegender Felder ihr Überleben sichern wollten. Im Grunde genommen handelt es sich bei dem Landgut um ein zentrales Symbol des sozialistischen Kampfs gegen Diktatur, Faschismus, Kolonialismus und Feudalherrschaft. Doch wofür Linke kämpfen, hat sich in den letzten Jahren radikal geändert.

Inzwischen treten linke Gruppierungen als gewalttätige Handlanger des Großkapitals auf, die gegen Menschenrechte wie Selbstbestimmung über den eigenen Körper, aber auch gegen die Meinungsfreiheit kämpfen. Dass aufgrund linker Klimapolitik die wichtigsten Pilgerstätten der politischen Linken nicht nur “entweiht”, sondern vollständig zerstört werden, ist ein gutes Sinnbild dafür, was gegenwärtig in Europa und anderen Teilen der Welt geschieht.

Die Verachtung der handelnden Personen für die Natur und Umwelt, aber auch für jegliches Leben, hat hier eine Dimension angenommen, die als Mahnung dienen kann, wohin Sozialismus und Kommunismus der Gegenwart letztendlich führen.

Die Zerstörung des Landes dauerte hier nicht viele Jahrzehnte, sondern ging abrupt vonstatten. Im Dezember 2020 sah die Gegend noch so aus:

Anfang 2024 hatten die Bagger ihr Vernichtungswerk vollendet.

Mittlerweile sieht es in dieser kargen Wüste so aus – die Photovoltaikanlagen wurden installiert.

Natürlich waren die Wälder von zahlreichen Tieren besiedelt – einige davon sollen geschützte Arten gewesen sein. In einer großen “Jagdaktion”, an der viele Jäger aus Spanien beteiligt gewesen sein sollen, habe man die einheimische Fauna von allen Seiten bejagt und ohne Chance auf Flucht ausgerottet. In der Zeitung Expresso wird bereits Ende 2020 die organisierte “Tierschlachtung” beschrieben:

In der Umweltverträglichkeitsstudie heißt es, dass die Installation von Sonnenkollektoren nicht mit der Anwesenheit von Tieren vereinbar ist und dass das Unternehmen, dem das Land in Quinta da Torre Bela gehört, mehrere Jagdaktivitäten durchführen ließ, die zu einer „starken Reduzierung“ der Zahl der Hirsche, Damhirsche und Wildschweine geführt haben.

Expresso

Die Tiere hätten “ein Problem dargestellt”, das “einer Lösung bedurfte”. Stolz präsentierten die beteiligten Jäger ihre “Jagdbeute”. Man rechtfertigte die Taten damit, dass die im umzäunten Areal lebenden Tierarten sich von den in Portugal ansässigen Tieren stark unterscheiden würden und eine Freilassung nicht infrage käme.

Betreiber des Solarparks sind die Torre Bela Solar Farm im Besitz des französischen Unternehmens Neoen sowie die Rio Maior Solar Farm im gemeinsamen Besitz von Neoen und dem britischen Unternehmen Aura Power. Es entstand der größte Solarpark in ganz Portugal. Der Strom wird über 15-jährige Abnahmeverträge an den portugiesischen Staat verkauft. Die maximale Leistung der Anlage beträgt 272 MWp.

Die Betreiber sind stolz darauf, den Erhalt von 6.000 Korkeichen auf dem Gelände gesichert zu haben. Bernardo dos Santos, Geschäftsführer von Neoen Portugal, sagte: „Es erfüllt uns mit großer Genugtuung, dass die Solarparks Rio Maior und Torre Bela endlich fertig sind: Ihr Bau wird Portugal seinem Ziel näherbringen, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Ich möchte dem Ministerium für Umwelt und Klimaschutz und allen öffentlichen Einrichtungen für ihre Unterstützung in den vergangenen Jahren danken. Wir möchten auch den Menschen und der Kommunalverwaltung in der umliegenden Gemeinde danken, die sich für das Projekt und die damit verbundenen Vorteile eingesetzt haben.“

Der Solarpark wäre in Arealen von je etwa 20 Hektar Größe errichtet worden, dazwischen habe man “grüne Korridore” zur Erhaltung der Biodiversität belassen – insgesamt etwa 200 Hektar. Die Solarkollektoren bedecken 8,65 Quadratkilometer Land. Die Behauptung der Abholzung von 7.500 Hektar Land für das Projekt findet sich mehrfach im Internet, lässt sich allerdings durch die Größe der Anlage im Endausbau nicht vollständig erklären. Vom Betreiber zugegeben werden rund 900 Hektar.

Nichts zeigt besser, dass es bei Klimawahn, “Netto-Null”-Ziel und vorgeblicher “Rettung des Planeten” um nichts anderes geht als gewissenlose Geldmacherei und vollständige Umweltzerstörung. Linke Politik der Gegenwart beweist einmal mehr, dass man stets das absolute Gegenteil von dem macht, was man angeblich bezwecken will. Einer politischen Richtung, die vom Hass auf das Wahre, Gute und Schöne und vor allem auf das Eigene angetrieben wird, fällt es offenbar leicht, Flora und Fauna zu vernichten und eine trostlose Wüste zu hinterlassen.

Portugal wurde in der Zeit des Baubeginns von den Sozialisten (Partido Socialista, Regierung Costa) regiert, seit 2024 regiert die PSD (Partido Social Democrata), die sich als “Christdemokraten” verstehen – vergleichbar mit der ÖVP, CDU oder CSU.

Über den Solarpark gab es im April 2024 auch einen ausführlichen TV-Bericht im portugiesischen öffentlich-rechtlichen Sender RTP. Darin sehen die Eingriffe in die Natur zwar weniger dramatisch aus, lassen aber die Dimensionen des Projekts gut erkennen.

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