Orbán weist Panikmache um russischen Angriff auf EU als lächerlich zurück

Symbolbild: © European Union, 1998 – 2025, Attribution, via Wikimedia Commons

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat die von europäischen Politikern geschürten Ängste vor einem Angriff Russlands auf die EU und NATO‑Mitgliedsstaaten als „lächerlich“ zurückgewiesen. Er wies darauf hin, dass Russland für einen Krieg gegen die NATO schlicht nicht stark genug sei. An Friedrich Merz äußerte er scharfe Kritik.

Im Podcast von Axel-Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner konstatierte Orbán: “Bei allem Respekt halte ich es für lächerlich zu sagen, dass Russland die EU oder die NATO angreifen wird, einfach weil es nicht stark genug ist.” Der ungarische Regierungschef ist sicher: „Wir sind viel stärker.“

Orbán verwies darauf, dass in der Europäischen Union insgesamt rund 400 Millionen Menschen leben würden, in Russland aber nur etwa 140 Millionen. Auch die militärischen Kapazitäten der 27 EU-Länder seien viel größer als die Russlands. Für ihn ist der Krieg in der Ukraine aussagekräftig: “Die Russen schaffen es seit mehr als drei Jahren nicht, die Ukraine vollständig zu besetzen. Wie können wir in Europa behaupten, wir seien schwächer als Russland?”

Zugleich warnte Orbán aber auch vor einer militärischen Niederlage Russlands in der Ukraine. „Wenn eine Atommacht einen konventionellen Krieg verliert, dann bin ich absolut sicher (…), dann liegt das nukleare Risiko sofort auf dem Tisch“, mahnte er und warnte vor einem Dritten Weltkrieg.

Es interessiert mich nicht, ob Putin gewinnt oder verliert oder was auch immer. Mich interessiert die Zukunft der europäischen Völker, darunter auch die Zukunft der Ungarn, und das Ergebnis des Krieges sollte eine sicherere Welt sein als zuvor, ein sichereres Europa als zuvor.

Viktor Orbán

Während er Donald Trump als Mann des Friedens lobte, äußerte er scharfe Kritik am deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz: “Ich bin bereit, dem deutschen Kanzler zu helfen, wenn ich kann, um Frieden zu schaffen – aber er ist für den Krieg”. Selbiges gelte für die EU, der er vorwarf, vom Friedensprojekt zum Kriegsprojekt mutiert zu sein. Orbán spricht sich für eine umfassende Reformierung der EU aus, für einen Wechsel der Machtstrukturen weg von der Kontrolle durch linke Kräfte.

Aber niemand möchte sein eigenes Land zerstören. Wenn Russland also Atomwaffen gegen Europa einsetzen würde, würde das bedeuten, dass sie nicht nur Europa, sondern auch Russland zerstören würden, denn die Reaktion wäre offensichtlich. Niemand würde also… Mein Punkt ist also, dass niemand in eine Eskalation des Atomkriegs verwickelt werden möchte. Aber wenn eine Atommacht einen konventionellen Krieg verliert, bin ich mir absolut sicher, dass unabhängig davon, um welches Land es sich handelt, das Risiko eines Atomkriegs sofort auf dem Tisch liegt. Deshalb lautet mein Standpunkt: Eskaliert nicht, zeigt eure Stärke nicht an der Front. Das ist es, was die Deutschen argumentieren, dass man an der Front mehr Stärke zeigen sollte. Nein, nein, nein. Tut das nicht. Mein Standpunkt ist, dass Eskalation und der Dritte Weltkrieg ein Risiko darstellen. Wir müssen unsere Stärke am Verhandlungstisch zeigen, nicht an der Front.

Viktor Orbán

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