Österreich-Beschimpfung kostete Steuerzahler schon über 3 Millionen Euro

Portrait Leonore Gewessler: Bundesministerium für Finanzen - Pressekonferenz Energiekostenausgleich, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=115583506; Sujet "Österreich ist nicht ganz dicht" - Klimaschutzministerium

Report24 thematisierte heute die aktuelle Plakat-Kampagne des Ministeriums für Klimaschutz unter Leonore Gewessler (Grüne). Dabei ist von Weitem nur eine Beleidigung zu lesen: „Österreich ist nicht ganz dicht“. Die Kampagne wurde von der „Lieblingsagentur der Grünen“, Jung von Matt gestaltet. In einer Anfragebeantwortung gibt das grüne Ministerium zu, dass bis Juli 2023 bereits 3.072.349 Euro für die Kampagne ausgegeben wurden. Seither sind viele Monate vergangen, die aktuelle Kampagne dürfte die Kosten weiter erhöht haben.

Die Grünen befinden: „Österreich ist nicht ganz dicht“. Report24 berichtete über die aktuelle Plakatkampagne. Start der Werbeinitiative, welche auf einen „Sanierungsbonus“ für reiche Hausbesitzer hinweisen soll, war der Mai 2023.

Dass nicht alles Grüne so wunderbar ist, wie diese der Bevölkerung weis machen wollen, hat auch die SPÖ verstanden – diese richtete im Juli 2023 eine parlamentarische Anfrage an das Ministerium für Klimaschutz und erhielt im September 2023 Jahres eine spannende Antwort.

Agentur: Jung von Matt

Verantwortlich für Konzeption und Umsetzung ist die Agentur Jung von Matt, die in der Vergangenheit schon öfter in der Kritik stand, grün-nahe zu sein. Sie selbst dementierte mehrfach öffentlich, eine Nähe zur ÖVP oder zu den Grünen zu haben. Die FPÖ sieht das schon lange anders – beispielsweise kritisierte sie im Juni 2022, dass man für fast 300.000 Euro für eine Werbekampagne zur Delogierungsprävention kaum Leistungen feststellen könne. Damals stand der Leistung eine Homepage und ein YouTube Video mit 200 Aufrufen gegenüber.

Das Interesse der Österreicher an der „Nicht ganz dicht“ Kampagne ist ähnlich riesig, wie an anderen grünen Kampagnen. Betrachtet man die Aufrufe der Inhalte der YouTube-Seite des grünen Klimaschutzministeriums, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Viele Videos haben die Zweistelligkeit nie überschritten. (Wir verlinken absichtlich keine YouTube-Inhalte der Grünen, da alleine aufgrund dieser Verlinkung dort tausende Zugriffe aufschlagen würden, welche sie nicht verdient haben).

Unfassbare Zugriffszahlen am YouTube-Kanal der Grünen, wo laut Auskunft der FPÖ einzelne Videos schon 300.000 Steuer-Euro gekostet haben.

Die Werbekosten für „Österreich ist nicht ganz dicht“

An Kosten listet das grüne Ministerium auf:

  • Der Werbeetat für den Sanierungsbonus sowie „Raus aus Öl und Gas“ beträgt inkl. Steuern und Abgaben sowie inkl. Agenturhonorar maximal € 3,25 Mio.
  • Laut Rahmenvereinbarung der BBG für Mediaagenturleistungen des Bundes darf die Agentur für ein Schaltvolumen von € 3,0-3,5 Mio. maximal € 14.500 in Rechnung stellen.
  • Schaltungen in Printmedien: € 417.673
  • TV: € 1,011 Mio.
  • Hörfunk: € 425.600
  • Außenwerbung: € 463.576
  • Onlineschaltungen: € 572.500
  • Suchmaschinenoptimierung: € 60.000
  • Webradio: € 37.500
  • Soziale Medien: € 70.000

60.000 Euro für Suchmaschinenoptimierung?

Dabei stellt sich die Frage, ob das grüne Ministerium die SPÖ nicht ordentlich auf den Arm genommen hat. Möglicherweise kassierte Jung von Matt für die Kreativleistung tatsächlich nur 14.500 Euro, wie in der Anfragebeantwortung angegeben. Wer aber erhielt die horrenden 60.000 Euro für Suchmaschinenoptimierung? Diese Summe spottet im Vergleich zum Gesamtbudget jeder Beschreibung. Ja, man könnte beispielsweise 60.000 Euro für Werbung auf Facebook und Google ausgeben.

Doch das ist mit dieser Position ausdrücklich nicht gemeint. Gemeint ist, dass jemand die Webseite und die dort hinterlegten Suchbegriffe „optimiert“ hat, damit sie ideal von Suchmaschinen gefunden wird. Dass dies 60.000 Euro wert ist, muss dringend hinterfragt und geklärt werden – und auch, welche Agentur diese Summe erhielt.

Interessant ist auch, dass in der Anfragebeantwortung von einem Leistungszeitraum bis Ende 2023 die Rede ist. Inzwischen schreiben wir 2024, deshalb ist davon auszugehen, dass weiter Budgetmittel in die Bewerbung des Sanierungsbonus flossen. Wie viele begüterte Hausbesitzer und Firmen den Bonus in Anspruch genommen haben, ist noch unbekannt. An dieser Zahl möchte das Ministerium den Erfolg der Kampagne bemessen.

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