Nur zwei von zehn US-Flugzeugträgern sind auf See

Bild: USS Abraham Lincoln (CVN-72) underway in the Atlantic Ocean on 30 January 2019, public domain, U.S. Navy photo by Mass Communication Specialist 3rd Class Clint Davis

Washington geht offensichtlich derzeit nicht davon aus, dass es in Bezug auf die Ukraine, Taiwan oder den Iran in absehbarer Zeit zu einer extremen militärischen Eskalation kommt. Denn nur zwei von zehn Flugzeugträgergruppen sind momentan im aktiven Einsatz.

Die Flugzeugträger-Kampfgruppen gelten als wichtigste Einsatzkräfte der US-amerikanischen Kriegsmarine. Üblicherweise umfasst eine solche Trägergruppe neben dem Flugzeugträger (der „schwimmenden Festung“) selbst mindestens einen Kreuzer, ein Zerstörergeschwader aus mindestens zwei Zerstörern und/oder Fregatten, sowie je nach Auftrag auch U-Boote, Logistikschiffe und ein Versorgungsschiff.

Insbesondere in angespannten Zeiten befinden sich die meisten der insgesamt zehn Trägergruppen auf hoher See – und das eigentlich immer in der Nähe potentiell explosiver Regionen. Angesichts dessen, dass gerade in der Ukraine ein Krieg tobt, die chinesische Volksbefreiungsarmee den Druck auf Taiwan erhöht und auch die Spannungen zwischen Israel und dem Iran wieder einmal zunehmen, verhält sich die US-Marine jedoch extrem zurückhaltend.

Öffentlich zugängliche Daten (z.B. beim Tracker von shiplocation.com) zeigen nämlich, dass nur zwei der zehn US-amerikanischen Trägergruppen im aktiven Dienst fernab der Heimathäfen sind: Jene der USS George H.W. Bush (CVN-77) im östlichen Mittelmeer und jene der USS Ronald Reagan (CVN-76) im Westpazifik nahe Japan. Jeweils vier Flugzeugträger befinden sich in den Häfen an der West- und Ostküste der Vereinigten Staaten. Eine anschauliche Grafik dazu finden Sie hier.

Quelle: https://southfront.org/locations-of-us-carrier-strike-groups-september-13-2022/

Bedeutet dies, dass die Strategen in Washington derzeit offensichtlich nicht davon ausgehen, bald schon in einen heißen Krieg involviert zu werden? Eine Eskalation eines der drei großen globalen Krisenherde (Ukraine, Taiwan und der Iran) über den aktuellen Status hinaus scheint zumindest für die nächsten Wochen nicht erwartet zu werden. Alternativ wäre aber auch denkbar, dass man die Flotten für den Einsatz ausrüstet und in Bestform bringt.

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