Bereits im nächsten Jahr stehen in fünf Bundesländern Landtagswahlen an. In zwei Ländern – Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt – hat die AfD sogar eine realistische Chance auf eine absolute Mandatsmehrheit. Und das vor allem wegen des Totalversagens der Merz-CDU, ihre Wahlversprechen einzuhalten.
Landtagswahlen sind in Deutschland auch Stimmungstests. Immerhin stellt die jeweilige Landesregierung auch Abgeordnete im Bundesrat – und wie der Fall Aiwanger und Freie Wähler in Bayern bei der Abstimmung zum “Sondervermögen” eben dort wieder einmal deutlich zeigte, geht es bei den Landtagswahlen nicht nur um die jeweilige Landespolitik, sondern eben auch um die Bundespolitik. Das vergessen so manche Landesfürsten gerne zu erwähnen, wenn sie ihre Wahlkämpfe bestreiten.
Für die Alternative für Deutschland (AfD) könnten die aktuellen politischen Entwicklungen auf Bundesebene jedoch gerade im Hinblick auf die Wahlen 2026 sehr vorteilhaft sein. Auf Bundesebene zog die rechtskonservative Partei in der letzten Forsa-Umfrage bereits mit 24 Prozent der Stimmen mit der Union gleich und legte gegenüber der Bundestagswahl erneut zu. Und ähnlich wie bei den Landtagswahlen im vergangenen Jahr sieht es zumindest in den östlichen Bundesländern, in denen kommendes Jahr gewählt wird, gut für sie aus.
So zeigen die letzten Umfragen von Jänner und Februar (also noch vor den katastrophalen Regierungsverhandlungen zwischen der Union und der SPD) in Mecklenburg-Vorpommern 29-30 Prozent für die AfD (Landtagswahl 2021: 16,7 Prozent). Es ist anzunehmen, dass die jüngsten Ereignisse die Partei bereits in den Bereich von 35 Prozent der Stimmen katapultierten. Je nachdem, wie BSW, Linke und Grüne im Nordosten abschneiden (und über die Fünf-Prozent-Hürde kommen oder nicht), könnten schon 37-39 Prozent ausreichen, um eine absolute Mandatsmehrheit zu erreichen. Allerdings hat die AfD dort vor allem von der SPD-Stimmen geholt, sodass das CDU-Versagen im Bund da wohl eher geringere Auswirkungen haben dürfte.
Anders sieht es in Sachsen-Anhalt aus, wo sich CDU und AfD laut der letzten Umfrage von Mitte Januar mit 32 bzw. 31 Prozent der Stimmen ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern. Sollte sich dort der Bundestrend in ähnlichem Ausmaß abzeichnen, dürfte die nächste Umfrage bereits etwa 36-37 Prozent für die AfD, aber nur 27-28 Prozent für die CDU zeigen. Das bei den Wählern eher in Ungnade gefallene BSW wird wohl eher bei 10 als bei zuletzt 14 Prozent liegen, die SPD dürfte ihre 8 Prozent wohl auch kaum halten können. Allerdings wäre ein Wiedereinzug der Linken (in der letzten Umfrage noch bei 4 Prozent) wahrscheinlich. Hier müsste die AfD wohl auf mindestens 40 Prozent der Stimmen kommen, um eine Alleinregierung zu stellen.
Sollte es die AfD in diesen beiden Bundesländern (in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Berlin, wo ebenfalls 2026 gewählt wird, wird es kaum für entsprechende Mehrheiten reichen) schaffen, wäre dies ein veritabler Schlag ins Gesicht der Brandmauerparteien. Und selbst wenn die AfD eine solche absolute Mandatsmehrheit nur um einen oder zwei Sitze verfehlen sollte – wie wollen die etablierten Parteien darauf reagieren? Mit einer SED-gleichen Volksfront-Koalition?
